....und mal ganz ehrlich die meisten trennungen sind doch im nachhinein das beste was einen passieren konnte
Wenn man denn endlich losgelassen hat und das ganze aus der Distanz und im Nachhinein betrachten kann,ja*zustimm*
Das Schlimmste für mich an (m)einer Trennung,nach 22 Jahren mit tausend vertrauten Paar-Ritualen,die sich um und mit dem Partner gebildet hatten,auf die man regelrecht konditioniert gewesen war, diese ungeheure Irritation als ALLE mt einen Schlag weg waren und ich ins Bodellose fiel.
Ich fühlte mich wie eine leere Hülse,wie ein NICHTS.
Und diese galt es,Stück für Stück wieder mit eigenen Ritualen,die Sicherheit geben,zu füllen,jeden Tag eines hinzufügen,bis man seine eigene Stabilität und Identität wieder gefunden oder gar neu gefunden hat,weil man vorher den Fehler in der Partnerschaft begangen hatte,sich über diesen als Dreh-und Angelpunkt zu definieren,statt schon in der Beziehung die eigenen Defizite mit Dingen aufzufüllen,die einem selber gut tun,statt die Verantwortung dafür dem Partner auf's Auge zu drücken.
Ich habe jeden Strohhalm ergriffen,der sich mir bot,eiserne Selbstdisziplin geübt,mich zu zwingen,nicht in Lethargie,Jammern um die unwiederbringbare Vergangenheit,die in dem Moment begann,als ich erkannte,mein Exmann liebt eine andere und mich nicht mehr,zu versinken,alte Gewohnheiten,die mit "IHM" zusammenhingen,rigoros abzulegen,jegliche sentimentale Verbindung zu ihm konsequent erstmal aus meinem Leben zu verbannen.
Am Tag nach seinem Auszug habe ich alle seine persönlichen Sachen,die er noch nicht mitnehmen konnte in Kisten verpackt und in den Keller geschleppt,die Wohnung in den nächsten Tagen umgeräumt,neue Dekos gekauft,die MEINEM Geschmack entsprachen,die Zeitung abbestellt,die nur er las,alle Briefe und Fotos,aus all den Jahren miteinander in meinen Büroschrank eingeschlossen,den Schlüssel einer befreundeten Kollegin übergehen,mit der Auflage,mir diesen erst dann wieder auszuhändigen,wenn SIE der Meinung ist,ich bin darüber hinweg und das auf keinen Fall vor Ablauf eines Jahres,selbst wenn ich sie auf Knien darum anbetteln sollte.
Jeglichen Kontakt zu ihm gemieden,wo es nur ging.
Aus dem Auge,aus dem Sinn.
Klappte nicht immer,manchmal erwischte es mich eiskalt,z.b. als ich mit einer Freundin in den gleichen IKEA fuhr,in dem wir oft an den Wochenenden gebummelt hatten,kriegte ich eine Panikattacke und fing an zu hyperventilieren,oder als ich an einer unserer ehemaligen Wohnungen zur Weihnachtszeit vorbeifuhr,auf dem Weg zu ner Freundin,bekam ich einen Heulkrampf, der nicht eher aufhörte bis ich in den tröstenden Armen meiner Freundin lag.das Autoradio stellte ich SOFORT ab,wenn plötzlich ein Lied gespielt wurde,dass mich an ihn erinnerte.
Jeden Tag wurden die Stunden,an denen ich an ihn dachte,sei es in Wut,Hass,Sehnsucht,Verzweiflung geringer,eines Tages fiel mir auf,ich hatte mehrere Tage nicht an ihn gedacht und sogar seinen Geburtstag glatt vergessen.Hätte sogar den Hochzeitstag vergessen,wenn der Idiot mir sinnigerweise nicht ne SMS geschickt hätte,um mir zu selbigen alles Liebe zu wünschen,trotzdem er bereits ein halbes Jahr zuvor ausgezogen war,der gottverdammte, unsensible Klotz
Hab mir mein Single-Leben Stück für Stück auf mich zugeschnitten,nur noch die Dinge getan,die MIR gut taten,neue Leute kennengelernt,Sport gemacht,mir Hobbies gesucht, alles Dinge die Balsam für meine verletzte Seele,mein zerschmettertes Ego waren,sei es ein Tag in einer Wellnessoase,sei es ne neue Frisur,sei es die komplette Erneuerung meiner Garderobe,da ich binnen 4 Monaten 30 Kilo abgenommen hatte,weil ich vor lauter Kummer nichts mehr essen konnte,,sei es die Annahme,jeglicher Einladung zu-was-auch-immer von Freunden,auch wenn ich mich am liebsten im Bett verkochen und mir die Decke über den Kopp gezogen hätte.
ICH TRAT MIR SELBER IN DEN ARSCH UND DAS JEDEN TAG AUFS NEUE
und zwar solange, bis es nicht mehr nötig war.
Sich selber in Selbstmitleid zu suhlen ist die beste Ausrede, seinen Arsch nicht hochzukriegen zu müssen, in der Katatonie der Trauer verharren zu können, sich als Märtyrer zu selbstbeweihräuchern -
Feigheit vor einem SELBER, sich dem Kampf zu stellen,wieder AUFZUSTEHEN, wenn man derbe auf die Fresse gefallen ist.
Nur Aktivismus,Eigeninitiative hilft einem,sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen,in den Mann oder Frau gefallen ist,gestoßen wurde.
Wer das nicht kapiert oder kapieren will,ist beratungsresistent-
und verdient sein selbstgemachtes Leiden aus meiner Sicht absolut.