So, dann will ich mal anfangen
meine Hausaufgaben zu machen:
@****har
Ich bestreite, dass einer sich der Verantwortung entziehen darf, indem er sagt "DU bist unzufrieden, also ändere DU etwas, ich habe keinen Grund dazu". Genau den sollte er aber haben. Als Grund sollte ausreichen, dass ich meinen Partner mit seinen Problemen und Bedürfnissen ernst nehme, so ernst, dass ich seine Einwände nicht als unberechtigt abwürge, nur weil ich anders empfinde.
Genau das passiert aber: Derjenige mit dem geringeren Verlangen entzieht sich in aller Regel, und das aus gutem Grund: Denn niemand ist bereit, sich aus der Position der (relativen) Zufriedenheit heraus zu ändern, geschweige denn zu hinterfragen.
Das ist sicherlich nicht wünschenswert, aber nur weil er das tun sollte - bzw. gerade deshalb - wird er sich nicht ändern.
Damals sagte meine Liebste manchmal: "Warum darf ich nicht einfach so sein, wie ich bin." wenn ich andeutete, daß sie sich ändern müsse.
(Inzwischen hat sie sich gerade deshalb weiterentwickelt, weil iche ben nichts von ihr erwarte, dennoch klar zu mir und dem, was mir wichtig ist stehe, und dabei dennoch versuche, als Mensch nahe zu sein.
Puh, nicht so leicht zu erklären. Ich hoffe es ist mir ansatzweise gelungen.
Hier wird den Jammerern immer gern unterstellt, sie würden den einfachsten Weg gehen, dabei weiß keiner, wieviel Abblockung und Verständnislosigkeit und unfaires Verhalten von Seiten des Partnes dem vorausgegangen ist.
Ich hätte wohl demnach auch Grund zum Jammern gehabt, wenn ich dabei geblieben wäre, mit der Abblockung und dem unfairen Verhalten meiner Liebsten Berechnung und Bösartigkeit anzunehmen.
Das konnte es nicht sein.
Du übersiehst möglicherweise auch,
Auf der einen Seite wälzt du die "Arbeit" auf den ab, der als erstes ein Ungleichgewicht/Mangel wahrnimmt.
daß ich der unzufriedene Partner war.
Die Arbeit wälze ich demnach auf mich selbst ab. Richtiger wäre, daß ich für mich erkannt habe, daß ich
anfangen muß, etwas an mir - und somit im System Partnerschaft zu ändern.
Dadurch, daß ich mir klarer werde, wer ich bin, was mir wichtig ist, und dies auch vertrete (ja Sexualität ist mir wichtig!), ohne den anderen durch Drängeln oder Druckausüben in das Muster einer Abblockhaltung zu drängen, verändere ich schon etwas grundlegendes im System der Beziehung. Dem Abblocken wurde so in gewisser weise die Grundlage entzogen.
Ich kann nur für mich und meine Liebste sprechen und sagen, daß dies nach Jahren des gemeinsamen hilflosen Arbeitens an der Beziehung der etnscheidenende Impuls war, Bewegung in die Beziehungsentwicklung zu bringen.
Auch wenn die Sexualität nicht Ausdruck der Bezogenheit ist, so drückt sie sich zumindest im Zusammenspiel mit dem Partner aus. Wird ihr diese "Plattform" genommen und nicht durch eine andere Möglichkeit ersetzt, wird auch ein Teil des eigenen Wesens unterdrückt.
Auch wenn die Sexualität nicht Ausdruck der Bezogenheit ist, so drückt sie sich zumindest im Zusammenspiel mit dem Partner aus.
Daw kann und will ich nicht bestreiten und es steht für mich auch nicht im Widerspruch zu dem, was ich bisher gescshrieben habe.
Wird ihr diese "Plattform" genommen und nicht durch eine andere Möglichkeit ersetzt, wird auch ein Teil des eigenen Wesens unterdrückt.
Und da sprichst Du einen wichtigen Aspekt an. Denn auch, wenn ich und meine Liebste schon viel erreicht haben zusammen, weiß ich noch nicht, wohin die Reise geht. Die große Herausforderung sehe ich für mich darin, mir selbst treu zu bleiben.
lg erwil