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@***il
Jeder Mensch ist anders und jeder Mensch lebt anders. Das Annehmen können habe ich nicht im direkten Zusammenhang mit einer Partnerschaft schmerzhaft an mir heran gelassen, sondern als Pendant zum Loslassen innerhalb meiner ganz eigenen Familie.
Der Mensch braucht eine Balance im Leben. Doch was passiert, wenn wir die Balance immer im Partner suchen?
Der Partner bricht weg und wer füllt dann die Waagschale auf der anderen Seite? Kannst du es hören, sehen, wie rasant die linke Schale nach unten saust, als man die rechte Seite von ihrer "Last" befreite. (diese Last ist wertfrei anzusehen)
Mit was kann ein einzelner Mensch diese rechte Seite füllen, um selbst wieder in Harmonie und Balance zu sein? Zack ein neuer Partner her? das wird nicht funktionieren. Zack, die geteilte Liebe zu zwei Partner auf nur einen kompensieren, ihn mit seinen bisherigen Erwartungen dauerhaft mit meiner Leere im Herzen belasten?
Loslassen bedeutet nicht nur, sich von etwas Altem trennen.
Du kennst bestimmt den Spruch.
"Lass ihn/sie in Liebe gehen, kehrt sie zurück, gehört sie dir für immer."
Betrachte dieses Spruch einmal NICHT Personenbezogen, sondern nur allein mit dem Bewusstsein von Liebe.
Die alten Gewohnheiten, das alte Denken (mit dem man scheinbar stagniert) einmal loslassen, kann durchaus eine empfundene Trauer mit Schmerz nachsichziehen. Doch das neue Gefühl von Liebe, die Welt plötzlich im Liebesrausch wieder mit neuen Farben zu entdecken, diese Liebe gehört dann dir, nur dir allein. Du kannst sie in deinem Herzen einschließen und das Leben deines Parnters leben. Du kannst sie aber auch frei schweben lassen und damit das eigene Leben, das Leben deines Partners und das Leben vieler Menschen bereichern.
Was kostest uns ein liebevolles, sinnliches oder humorvolles Lächeln, wenn der Partner gerade tobt und seinen Emotionen freien Lauf lässt?
Was kostet uns der Augenblick der Stille, in dem beide sogar nichtssagend unglaublich laut miteinander kommunzieren?
Wie viele Partner sind nötig, um mit sich selbst in Harmonie zu sein, die eigene Balance zum Leben zu bewahren?
Eine Partnerschaft sollte nicht aus Waagschalen bestehen. Sie kann lange Zeit wie eine Symbiose funktionieren. Doch wenn ein Individuum, gefühlt, dabei ist zu sterben (müssig, krank, plötzlich gehemmt, stagniert, kraftlos, antriebslos, ohne Motivation) im Leben, muss er nicht gleich mitsterben. Es gibt gewiss Symbiosen, wo es genau so funktioniert. Es gibt Symbiosen, wo dem sterbenden Teil keine Chance gegeben wird und man sich einen neuen Platz sucht
Der Mensch besitzt aber auch die Intelligenz aus dem Pulk an Möglichkeiten, das herauszugreifen, was diese Symbiose erneut aufblühen lassen kann. Diese Verantwortung, was lässt uns leben, tragen wir alle ganz allein. Wir können selbstverständlich auch die Verantwortung für andere Menschen übernehmen. Aber wir können es nur dann, wenn dieser die Verantwortung des anderen auch annehmen kann.
Und jetzt stelle ich dir die Frage, Erwil,
wenn das Leben eines Menschen in einem Raum stattfindet, der voller Harmonie und Ausgeglichenheit ist, warum müssen wir dann eine Waagschale befüllen, nur weil wir uns verantwortlich fühlen, weil wir merken, diese Symbiose reicht dem nur scheinbar Stärkeren nicht mehr aus?
Oft sagen wir den älteren Menschen nach,sie wären senil. Doch beginnt man diesen Menschen zuzuhören, steckt ihr Leben in vollen Farben und oftmals leben sie in einer Balance, in einer inneren Harmonie, die uns unser eigenes Leben anzweifeln lässt. Verlangen wir nicht manchmal einfach nur ein bisschen zu viel vom Gegenüber?
Wie groß müssen wir die Welt des kleinen Mannes, der kleinen Frau gestalten, um selbst glücklich zu werden?
oder
wenn alle nur geliebt werden wollen, woher kommen dann die Menschen, die lieben?
Ich liebe und dabei spielt es keine Rolle, ob es aktuell zwei Partner sind oder vielleicht ab November sogar dauerhaft nur einer.
und glaube mir, es irre schwer, wenn man diese Erkenntnis gewonnen hat, es sind zwei, sich selbst zu akzeptieren, wenn die Moral oder die Gesellschaft eine andere Sprache spricht und man weiß, dass der Hauptpartner aus den Enttäuschungen und den Erfahrungen seines Lebens, eine monogame Welt eigentlich abverlangt. Doch sich zu öffnen, die Ehrlichkeit zu sich selbst auch dem Partner vermitteln zu können, trägt ein Hauch Trauerarbeit und es befreit ungemein, es doch auszusprechen. Eine Akzeptanz habe ich nicht erwartet, aber mit reichlich Überlegung bekommen.
Deine Reise muss nicht die meine sein.
Die Ehrlichkeit zu sich selbst entdeckt ein jeder anders und es ist allein unsere Entscheidung, dem Partner Zeit zu geben, sich ebenfalls zu entwickeln, um wieder gemeinsam die Liebe neu zu entdecken, die Geduld aufzubringen, auch warten zu können und die Gelassenheit mitzubringen, den Partner mit all unserer inneren Liebe wohl dosiert SEIN Leben zu begleiten und sich selbst nicht dabei zu verlieren.
Es ist deine Liebe, die deinen Partner bereichert und es ist ihre Liebe, die dein Leben bereichert. Wenn der Sex stagniert, kann die Liebe als Bewusstseinsform dennoch existent sein.
Es bleibt die Frage, was packt man in dieser Zeit auf die andere Seite der Waage, um diese eigene Liebe im Gleichgewicht zu halten. Es muss nicht zwangsläufig ein andere Partner sein, es darf auch das Leben mit all seinen Abenteuern sein.....
und manchmal öffnen wir dem Gegenüber genau dann neue Türen und Möglichkeiten und die Symbiose gewinnt gemeinsam wieder an Kraft und Lebensqualität.