wer bin ich und wer bist du?
Wenn man mal im Leben in die Phase gekommen ist, sich zu Fragen: "wer bin ich?" im Sinne: "wer bin ich wirklich?" und dieser 'Frage' ernsthaft, manchmal auch sehr schmerzhaft auf den Grund zu gehen (denn wenn man sich ganz aufrichtig ins Innere sieht, sieht mal selten nur Schönes, Gewünschtes), dann kann man an dieser Frage und diesem Selbstfindungsprozess wachsen.
Wenn man dann, egal wie dunkel der Tunnel, die evt. Metamorphose sein mag, am anderen Ende und so.,..in sich angekommen ist, dann hat man eine Art Standing und darin verpackt auch ein Bewußtsein für all das, was man vorher nicht sehen konnte oder sehen wollte, auch für die eigenen 'Abgründe'.
Es ist vielleicht kein Zufall, dass viele Menschen eben in solchen Selbstfindungsphasen, in solchen Wandlungen innerlich (wie manch mal auch äußerlich) zu BDSM oder zumindest einer Art zweiten, anderen, neuen, andersartigen Sexualität finden UND sich an die Frage "wer bin ich wirklich"...die Frage "was will ich" anschließt, gerne auch erst die Frage "was will ich nicht mehr?"
Wer (sein) BDSM eher als Spielart, Facette seiner Sexualität, als abwechslungsreiche Spielwiese sieht, der mag sich so gestreut verlieben und auch ohne die Spielart auskommen oder und...
Ich aber sehe so viel mehr in (meinem) BDSM...es ist weit umfangreicher, als dass ich sagen könnte, es hat (nur) mit Sex zu tun.
Ein Gegenüber, das sich nicht mindestens auf den Weg gemacht hat zu sich selbst (in o.g. Sinn) ist für mich wenig interessant.
Und wirklich...es geht schnell ans Eingemachte, lerne ich (überhaupt) jemanden kennen.
Ohne BDSM im Paket...bin ich mir selbst undenkbar, warum also sollte ich denkbar, begreifbar sein für ein Gegenüber, dem BDSM (nehme mal diesen Begriff so pauschal der Einfachheit halber) ein Amerika ist.
Ich würde sagen, ich bin sogar für viele innerhalb dieses Pools BDSM nicht kompatibel, begreifbar...
Ist mir auch in den letzten Jahren nicht vorgekommen, jedenfalls nicht in intensiverem Kennenlernen, dass ich mit einem 'Plain Vanilla' in Kontakt komme im Sinne: date.
Das hat sich im Kennenlernen schnell und ist meist gegenseitig, dass der Faden reißt, das Interesse erlischt. Kann es gar nicht an konkreten Zerwürfnissen in einer Thematik festmachen.
Man merkt, fühlt es einfach, dass die Gefühlswelten nicht kompatibel sind.
So kommt es auch kaum zu Dates mit diesen 'Unbekannten' (im Sinne: Neigungsfrage) und ich kann definitiv sagen, dass ich mich nicht verlieben würde in ein Gegenüber, das mit der Gefühlswelt BDSM nichts zu schaffen hat.
In wen sollte ich mich da verlieben? In ein schönes Lächeln, einen herrlichen Charakter? "Wer bist du?" "Wer bist du wirklich?"...steht bei mir am Anfang eines Kennenlernens...UND die neuesten Fußballergebnisse natürlich.
Sophia