Jetzt stell'dir mal vor, Chamix,
dass alle hier Postenden geschrieben hätten, ein Dom dürfe nicht traurig sein. Was hättest du mit deiner Trauer gemacht? Hättest du die Schlussfolgerung gezogen, dass du dann eben
kein Dom bist? Oder hättest du täglich geübt, dir einen dicken Schutpanzer um dein verletztes Selbst zu legen, dass du ihm nicht mehr begegnest?
Eines halte ich allerdings für gänzlich undominant: mich bei anderen zu versichern, dass ich mit meiner Trauer ok bin. Aber ich halte es für zutiefst menschlich, die Trauer mitteilen zu wollen, denn wenn zur Trauer das Gefühl der Einsamkeit und Unverstandenheit kommt, wird es ganz unerträglich.
Meine Erfahrung ist, dass ich mit dem Abstand von ein paar Monaten oder Jahren immer erkennen konnte, wie mich die traurige Situation weiter gebracht und reifer gemacht hat.
Viel Glück!
stephensson
art_of_pain