... hmmmm ... eine schwierige
... aber auch sehr interessante Frage.
Ich glaube auch, daß aus der Sicht des Liebenden zunächst einmal nichts dagegen spricht, mehr als einen Menschen "gleichzeitig" zu lieben. Tatsächlich ist das, wie bereits gesagt wurde, in vielen Situationen auch der "Standard" - wie sollten Eltern sonst mehr als ein Kind haben und lieben können?
Die "Quizfrage" lautet viel eher: kann "ich" als "geliebt werdender" es akzeptieren, daß es neben mir noch andere gibt? Daß ich nicht "Nr. One" bin? Das fällt - um zunächst im Familienbild zu bleiben - sogar Ehepartnern mit Kindern manchmal schwer. Auch dort - wo es doch soooo "normal" ist - kommt es zwangsläufig immer wieder einmal zu "Konkurrenzsituationen" und manchmal sogar deswegen zu Konflikten zwischen den Partnern.
Es existiert in der Physik eine schöne "Metapher" für dieses Thema: die Gravitationsgleichungen von Isaac Newton. Ohne in die Details gehen zu wollen (ich will ja hier nicht zum Dozenten für angewande Mathematik mutieren ...
) ist es auch dort so, daß - mathematisch betrachtet - die Gleichungen für ein solches "gekoppeltes System" nur für ZWEI Körper vollständig gelöst und beschrieben werden können. Für MEHR als zwei Körper sind - aus grundsätzlichen Gründen - nur Näherungslösungen möglich, die dann auch nur für einen bestimmten Zeitraum Gültigkeit haben. Man kann diese numerischen Lösungen zwar mit beliebigem Aufwand beliebig "gut" machen, trotzdem bleiben derartige Systeme immer instabil und "chaotisch" (im mathematischen Sinne). Das ist auch gut und richtig so, denn sonst gäbe es in unserer realen Welt auf ewig keine Veränderung und damit auch keine Entwicklung mehr, sobald irgendein Gleichgewicht erreicht worden ist. Was für eine gähnende Langeweile ...
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Ich habe mich schon immer gefragt, ob uns die Mathematik und die Naturwissenschaft damit etwas "sagen" will und ob es einen tieferen Grund dafür gibt, weshalb die "objektive" Naturwissenschaft und die Moraltheoretiker bei bestimmten Fragestellungen zu vergleichbaren Aussagen kommen ... aber - huuups - ich schweife ab ...
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Was ich hier und jetzt damit sagen möchte: Ja, es geht - eine Beziehung KANN aus mehr als zwei "Körpern" bestehen. Man(n)/frau sollte sich nur darüber im klaren sein: je MEHR "Körper" mitspielen, desto instabiler wird "das System" an sich und desto mehr muß man(n)/frau TUN, um es "trotzdem" (im Sinne einer Näherungslösung) stabil zu halten.
In diesem Sinne - viel Spaß und möglichst viel Glück mit möglichst vielen
Frank "the Plaudertasche"