@shalazar
mich (w) stören Menschen die Meinen, etwas sagen zu müssen! Keinen Arsch in der Hose haben sich zu zeigen und Selbst keine Ahnung von etwas haben! Tattoos sind Kunst!
Auch wenn die
Etymologie eher unklar ist, so kann davon ausgegangen werden, dass das Wort Tätowieren bzw. seine Vorläufer ihren Ursprung vom Tahiti-Wort tatau haben. Ein nachvollziehbarer Grund dafür, warum sich dieser Begriff, zumindest im englischen Sprachraum, relativ schnell durchsetzen konnte, ist möglicherweise der Umstand, dass es ein exakt gleichlautendes Wort schon seit der Mitte des 17. Jahrhunderts in der englischen Militärsprache gab. Mit diesem Wort bezeichnet man bis heute den militärischen Zapfenstreich. Diese Vermutung wird dadurch bestärkt, dass in England, neben dem zunächst gebräuchlichen tattaw, der Begriff tattow verwendet wurde, der sich dann zu tattoo umbildete und bis heute ausschließlich benutzt wird. Berücksichtigt man nun weiterhin, dass es in England zunächst überwiegend Soldaten waren, die sich tätowieren ließen, erscheint die oben formulierte Erklärung durchaus schlüssig. Im deutschen Sprachraum existierten lange Zeit die Begriffe Tatauieren und Tätowieren nebeneinander, bis sich schließlich, zu Beginn dieses Jahrhunderts, die Bezeichnung Tätowieren endgültig durchsetzte...
Es kann davon ausgegangen werden, dass wahrscheinlich jedes Volk der Erde zu irgendeinem Zeitpunkt seiner Entwicklung die Sitte des Tätowierens kannte und ausübte. Strittig ist hingegen, wo sich die Tätowierung schwerpunktmäßig entwickelt hat. Immer wieder wurde versucht, die Tätowierung vom Ursprung her einem bestimmten geographischen Gebiet zuzuordnen. Die ältesten Belege für das Vorkommen von Tätowierungen stammen aus dem europäischen Raum. Dieser Umstand scheint die häufig anzutreffende These, dass die Sitte des Tätowierens ursprünglich aus dem südwestasiatischen Raum stammt, sich von dort über Ägypten nach Polynesien und Australien ausgebreitet hat und schließlich nach Nord- und Südamerika weitergetragen wurde, zu widerlegen. Entgegen einer Vielzahl von Theorien, die allesamt versuchen, den Ursprung der Tätowierung in einen bestimmten geographischen Raum zu pressen, kann anhand der vielfältigen und über den ganzen Erdball verstreuten Hinweise davon ausgegangen werden, dass sich die Sitte des Tätowierens bei den verschiedenen Völkern der Erde selbständig und unabhängig voneinander entwickelt hat. In seiner rituellen Bedeutung ist es zumeist in Mikronesien, Polynesien, bei indogenen Bevölkerungen und z.B. auch den Ainu und den Yakuza (Japan) verbreitet...
Funktion und Bedeutung von Tattoos
Insgesamt bietet sich ein breites Spektrum der unterschiedlichsten Funktionen und Bedeutungen der Tätowierung. Betrachtet man die in der relavanten Literatur beschriebenen Funktionen als
Mitgliedszeichen, rituelles oder sakrales Symbol, Ausdrucksmöglichkeit für Abgrenzung und Exklusivtät, Mittel zur Verstärkung sexueller Reize, Protest und nicht zuletzt die der politischen Stellungnahme, so ergeben sich bei genauerem Hinsehen signifikante Übereinstimmungen dieser zunächst recht zusammenhangslos erscheinenden Bereiche. Besonders deutlich tritt zutage, dass die Tätowierung bei all den beschriebenen Funktionen eine eminent wichtige Rolle bei der Regulierung des sozialen Miteinanders hat. Egal ob es sich hierbei um die Stärkung des Gruppenzusammenhangs, die lebens- und überlebensnotwendige Hervorhebung oder Abgrenzung von anderen Individuen oder die Artikulation von politischer Kritik handelt, wirkt die Tätowierung als Vermittler oder Katalysator zwischen verschiedenen Gruppen und/oder Individuen. Auffällig ist, dass es sich bei den beschriebenen Bereichen grundsätzlich um Problemlagen oder Situationen handelt, die eine tiefe emotionale, häufig sogar existenzielle Bedeutung für das Individuum oder die Gruppe haben. Dieser Umstand beantwortet möglicherweise auch die Frage, warum die hier von der Tätowierung übernommenen Funktionen bis heute nicht durch andere, zeitgemäßere Interaktions- bzw. Kommunikationsmittel übernommen wurden. Kein anderes Medium bietet eine so tiefe physische und psychische Nähe zum Träger/Akteur wie die Tätowierung. So erscheint es nur konsequent, wenn sich die betroffenen Individuen ihrer -- oberflächlich betrachtet entgegen aller Opportunität und Vernunft -- bedienen. Handelt es sich bei den betreffenden Individuen ohnehin um Personen oder Gruppen, die kein ernsthaftes Interesse -- oder keine Hoffnung -- auf eine Veränderung der augenblicklichen Situation haben, wird die Wahl einer Tätowierung als adäquates Ausdrucksmittel um so nachvollziehbarer. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass der Tätowierung auch heute eine, wenn auch nur für eine begrenzte Anzahl von Individuen, wichtige Bedeutung innerhalb der Sozialbeziehungen zukommt. Diese Funktion kann sie nur deshalb erfüllen, weil sie immer sowohl einen intra- als auch einen interpersonellen Charakter hat...
So noch Fragen?!
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