Für den Analbereich ist an sich der Proktologe zuständig.
Gynäkologen machen diese Untersuchung eigentlich nur in Ausnahmefällen: Sehr junge Frauen, bestimmte Vorerkrankungen, Vernarbungen oder V.a. auf einen abgekapselten Abszess im Douglas usw.
Ich würde also fragen, warum der Arzt diese Untersuchung als notwendig ansieht.
Kann ers nicht begründen (was ich bezweifle), würde ich darauf wetten, dass er diese "Leistung" einfach erbringt, weil sie einfach abzurechnen ist.
Oder, da Leistungen für Ultraschall usw. sehr begrenzt worden sind (aber das ist ja schon länger so), könnte es sein, dass diese Untersuchung der haptische Ersatz für "3D" Befunde sind.
Die ganzen Verschlimmbesserungen, auch unseres Gesundheitssystems, haben sogar unter Ärzten zu enormem "Wettbewerbsdruck" geführt. Einem neuen Gyn in einer Gemeinschaftspraxis, der aus dem klinischen Alltag kam, wo man noch mehr Spielraum hat, führte Ultraschalluntersuchungen in bestimmten Fällen obligatorisch durch, woraufhin ihm die nahe gelegene Konkurrenz mit einem Rechtsstreit drohte.
Abgerechnet hat er sie nicht, weil das nicht mehr geht. Es ging um
Wettbewerbsverzerrung.