@mutabor
wenn
mit dem wissen, das man dies nie zu 100% erreichen kann. versuchen, kann man es, für sich selbst. dies von anderen zu fordern, verlangen, sollte unter dem gerade erwähnten aspekt, mit abstand betrachtet werden...
ich mir darüber im klaren bin, kann ich durchaus mit 60 oder 70% sehr zufrieden sein.
Es war noch nie möglich, wirklich alles zu haben.
100% sind ein nicht wünschenswerter Zustand. Es bliebe dann kein Raum mehr für Spannung und Reibung.
Harmonie kann nur aus Streit entstehen. Aus hohen und tiefen, aus langen und kurzen Tönen entsteht in der Musik die schönste Harmonie.
Aus Zwietracht entsteht Eintracht, aus Mißklang entsteht Einklang.
Nur aus Entgegengesetztem kann Harmonie entstehen. Was könnte sich bei 100% noch "Reiben"?
Was willst du dann noch gestalten? Wie könnte sich dann noch etwas (weiter)entwickeln?
Es gäbe keine Veränderung mehr, dass Ende wäre erreicht. Die Beziehung mit 100% wäre starr und tot.
Ehrlichkeit und Treue ist ständige Zwietracht mit sich selbst. Im Mißklang mit den eigenen Bedürfnissen und Erwartungen. Und erst wenn ich selbst wieder im Einklang bin, wandelt sich Zwietracht wieder in Eintracht und Mißklang in Einklang.
Ein ständiges auf und ab in der Beziehung ist die Ehrlichkeit der Auseinandersetzung mit dem Partner in dieser Beziehung.
Dann ist die Ehrlichkeit echt, die Treue freiwillig und die Beziehung lebendig, kreativ, im ständigen Wandel und in ständiger Veränderung.
Denn wenn Bedürfnisse, Befindlichkeiten und Erwartungen sich ändern, dann muss sich auch die Beziehung und die Partner in dieser Beziehung (mit)verändern.
lg Ralf