Das war ja nicht meine Frage, Holger.
Meine Frage bezog sich ausschließlich von Dom/Dev in Verbindung mit 24/7 und dem Thematisieren von 24/7 in solchen Foren. Diese Frage stellte ich allgemein, ohne Bezug auf eine bestimmte Person.
Allerdings ergibt sich aus deinem Text Holger, genauso wie aus Katerinchens, dass auch von euch bewusst oder unbewusst Dom/Sub und 24/7 automatisch mit einem männlichen Dom und einer weiblichen Sub impliziert wird. Austausch über 24/7 gab es ja schon häufig und ich habe doch den starken Eindruck, dass dieses Thema besonders für diese Rollenverteilung interessant zu sein scheint, oder besonders problembehaftet ist, zumindest ein höherer Gesprächsbedarf besteht. Es ist, und damit bildet dieser Beitrag schon fast eine Ausnahme, ganz selten, dass sich männliche Subs zu diesem Thema, insbesondere als "betroffene" zu Wort melden.
Wer mich hier schon mal gelesen hat, der kennt meine distanzierte Haltung zu so mancher 24/7 Einstellung oder was daraus gebastelt wird. Dennoch fände ich es mal interessant´, ob es zwischen 24/7 von M-Dom / W-Sub und W-Dom / M-Sub andere Gewichtungen, andere Prioritäten, andere Ansprüche oder unterschiedliche Auslegungen gibt. In anderen Beiträgen wurde ja auch schon der Zusammenhang zwischen 24/7 und der klassischen gesellschaftlichen Rollenverteilung vergangener Jahrzehnte hervorgehoben.
Die Frage zur Verantwortung bezog sich auf Katerinchens Beitrag, aber natürlich darf auch jeder andere antworten. Da bin ich gerne großzügig
Naja, die berühmten Grautöne ... auch die egoistische Ausnutzung kann im BDSM - Spiel durchaus dem beidseitigem Wunsch entsprechen.
Für mich bedeutet BDSM ja eh "nur" ein sexuell motiviertes Spiel (bitte sexuell nicht mit geschlechtsverkehr gleichsetzen)
Alles was sich ausserhalb dieser sexuellen Motivation positioniert sondern vielmehr der allgemeinen Lebensführung zuzuschreiben ist (also z.B. Hausarbeit, die gemacht wird der Hausarbeit willen, noch genauer: es wird geputzt damit es sauber wird und nicht um in erster Linie ein Machtgefälle auszudrücken mit dem schönen Nebeneffekt, dass es sauber ist), sollte nicht BDSM genannt werden, bzw. ist für mich kein BDSM.
Dies leite ich aus der ursprünglichen Wortbedeutung von BDSM her unter berücksichtigung wie und warum eine Bezeichnung von BDSM enstanden ist.
Aus diesem Grunde kann es 24/7 im BDSM viel weniger geben als es uns mithin verkauft wird. Ich will gar nicht leugnen, dass es eine allgemeine Lebensführung gibt die 24/7 aus dem BDSM herausgelöste Verhaltensmuster als Rechtfertigung für eine bestimmte Lebensführung gibt. Diese Lebensführung ist aber nicht BDSM - motiviert, sondern der BDSM entsteht aus dieser Lebensführung. Sprich, auch wenn es BDSM nicht geben würde, so wären die Rollenverteilungen in der Partnerschaft nicht anders.
Somit kann sich in meinen Augen eine Verantwortung eines Doms im Sinne von BDSM und 24/7 nur auf das sexuell motivierte Geschehen beschränken. Dort könnte man natürlich behaupten, dass der Dom schon aufpassen muss, dass er Sub im wehrlosen Zustand beim praktischem Spiel nicht gesundheitlich schädigt, aber ich habe den Eindruck, dass diese "Verantwortung" noch nicht mal gemeint ist.
Bei uns trifft 24/7 auch zu. Wir sind 24/7 Mensch!