Hier sollte es um die erlebte Konsequenz gehen. Was ist Elementares passiert, dass zum sofortigen Cut geführt hat. Und warum hat es dazu geführt...ohne Konjunktiv bitte.
Ich war noch nie in einer solchen Situation. Sollte ich dann hier nicht schreiben? Da ich selber in einer Beziehung lebe, habe ich mir zu diesem Thema einige Gedanken gemacht, die ich trozdem für nicht unwesentlich halte.
Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie so eine "Absprache" wohl aussehen kann...
z.B : Ich hänge gemütlich auf dem Sofa rum und mein Partner geht duschen, um sich für "Ursula" frisch zu machen...
Bevor er geht, wünsche ich ihm dann noch viel Spaß!
Und wenn er dann heimkommt, frage ich ihn natürlich, wie es war und gehe zum normalen Programm über und hab vieleicht sogar noch Lust auf ihn....
Ja, genau so schon erlebt, nur hieß sie nicht Ursula. Und ich war danach noch mit meiner Frau im Bett, bevor ich dann aufgrund des Schlafmanges erschöpft eingeschlafen bin.
Und wenn ich es problemlos hinkriege, ohne auch nur einem anderen Mann nachzugucken oder mehr zu denken als "Der sieht gut aus", dann kann ich das Gleiche auch von meinem Partner erwarten.
Menschen sind unterschiedlich. Und nicht alles was dem einen leicht fällt, fällt dem anderen auch leicht. Wie kann ich mich dann zum Schiedsrichter für Andere machen. Oder kann ich von Anderen auch erwarten, dass ihnen leicht fällt, was mir leicht fällt?
Liebe hat auch nichts mit dem zu tun, was einen anderen verletzt!
Liebe alleine nicht. Aber ich liebe ja nicht fiktiv etwas nicht Reales, sondern einen Partner mit dem ich eine Beziehung habe. Und in Beziehungen können Verletzungen vorkommen. Ich weiß nicht, ob dies manchmal unvermeidlich ist. Damit hat das Verletzten u.U. nichts damit zu tun, ob ich jemanden liebe, sondern geschieht trotzdem.
ja ist es, mich stört in diesem Forum, dass hier oft Selbstaufgabe gefordert wird, denn nichts anderes ist es. Selbstaufgabe hat aber nichts gesundes, im Gegenteil.
Selbstaufgabe wäre in meinen Augen auch verkehrt. Jeder sollte versuchen sein Leben glücklich zu gestalten. Ich habe nur manchmal den Eindruck, dass sehr schnell von Selbstaufgabe gesprochen wird, ohne dabei zu berücksichtigen, dass alleine dem eigenen Egoismus zu frönen auch nicht unbedingt glücklich macht.
Fakt ist allerdings dass im grossen und ganzen Frauen sehr viel konsequenter sind, und eher alle Register ziehen, wenn es in einer Beziehung nicht mehr funktioniert; Männer neigen aus reiner Bequemlichkeit und Konfliktscheu eher zum "Aussitzen"...
Stellt sich mir die Frage, ob Frauen mit dieser Konsequenz dann immer gut beraten sind? Eine Beziehung fälschlicherweise aufzugeben, wäre genauso gut ein Fehler und würde nicht glücklicher machen.
"schuld" sind sowieso immer beide !
Diese Ansicht kann ich nicht teilen. So wie ich bei einem Mordopfer in den seltesten Fällen davon ausgehen kann, dass das Opfer eine Mitschuld trägt, kann ich das bei jeder Beziehung unterstellen. Menschen können sich auch nur einseitig falsch verhalten so dass z.B. der Partner in einer Beziehung gar keine Chance hat.
"Schuld" ist mMn derjenige, der fremdgeht.....
Wenn ich daran denke, dass es Beziehungen gibt (gehe davon aus, die meisten), die mit der Idee gemeinsam auch ein Sexualleben zu haben begonnen haben und später ein Partner vom Anderen verlangt, für den Rest des Lebens asexuell zu leben, sehe ich die Schuld bei dem, der dies von seinem Partner verlangt und nicht bei dem, der fremdgeht.
Es ist halt nie mehr wie vorher. Wenn man damit umgehen kann bzw nichts dagegen hat, sollte man die Beziehung fortführen.
Vertrauen ist ist ein Pfeiler jeder Beziehung.Wenn dieser Pfeiler wegbricht,ist der Arsch ab,mal flapsig ausgedrückt.Das ganze Gebäude steht dann nur noch auf wackeligen Füssen und wird irgendwann in sich zusammenstürzen.Muss nicht unbedingt so sein,ist aber absehbar.
Dies scheint mir eine der wesentlichen Fragen in diesem Zusammenhang zu sein. Ist es nachher dann irgendwann wie früher oder sogar besser, oder ist die Beziehung dadurch im schlechten Sinne nicht mehr die selbe und was ist sie ggf. noch Wert.
Hier war schon zu lesen dass manche auch im Club die abgemachten Grenzen überschritten hatten, streng genommen ist doch das der gleiche Vertrauensbruch...oder?
In gewissem Sinne ja. Aber ich denke es ist schon ein Unterschied vorhanden. Wenn das Urteilsvermögen durch bestimmte Umstäne wie dem o.g. oder Alkohol beeintächtigt ist, denke ich hat die ganze Sache einen anderen Stellenwert, als wenn sie vorher geplant wurde. Das es Faktoren gibt, die das Urteilsvermögen einschränken ist unumstritten, was man schon am Autofahren erkennen kann, welches unter gewissen Bedingungen nicht mehr erlaubt ist. Dann aber diese Umstände auf andere Situationen als bedeutungslos und gleichwertig anzusehen, halte ich nicht mehr für sachgerecht. Womit ich nicht sagen will, dass solche Einflüsse eine Erlaubnis sind. Nur ihnen das gleiche Gewicht beizumessen, halte ich für falsch.
Ich habe schon von "Absprachen" gehört,die in etwa so lauteten:
"Wenn ich mit dir eine Beziehung eingehe,will ich aber meine Freiheit(en) behalten".Was immer man darunter verstehen muss/soll!
Obwohl sowas schon mehr an Erpressung und weniger an eine "Absprache" erinnert.......
Auch wenn ich den erpresserischen Teil in so einer Forderung sehe, kommt er für mich nicht zum Tragen. Jeder hat das Recht, sein Leben so zu gestalten, wie er möchte. Wenn ich dann meine Bedingungen nicht vorher nennen kann, ohne dass es auf Erpressung hinausläuft, bin ich dazu aber nicht mehr in der Lage. Daher finde ich, die Betrachtung, dass es sich um Erpressung handeln könnte nicht für relevant, da es, wenn ich mein eigenes Leben nicht fremdbestimmen lassen will, unumgänglich ist, so zu handeln.
Das Beistehen in Notlagen einer echten Partnerschaft umfasst nämlich mehr, als Du Dir vorstellst.
Z.B. Kinderkriegen, Kindererziehen, das Einkommen teilen, die Rente teilen, die Wohnung teilen, und letzlich gegenseitige, aufoferungsvolle Pflege im Alter.
Das ist Liebe.
In meinen Augen für viele auch ein Aspekt und daher bei der Beurteilung ebenso zu berücksichtigen.
Ich richte mein Vertrauen lieber danach, wie er MICH ansieht, welche Gefühle er MIR entgegenbringt, welche Intensität zwischen UNS BEIDEN spürbar ist.
Ist er seinem Gefühl mir gegenüber untreu geworden? Nein, er empfindet noch das gleiche für mich.
Hat er seine Loyalität aufgekündigt? Nein, er steht immer noch genauso zu mir wie vorher.
Auch in meinen Augen das Wesentliche an der Situation. Und das Verschweigen eines Seitensprungs sehe ich als Vertrauensverlust an und kann daher die Meinung, den Partner auf diese Art zu schonen nicht teilen.
Wie ist das wenn eure Kids euer Vertrauen missbrauchen...und die Betreuungspflicht keine Rolle mehr spielt...
Entgegen mancher Ansicht hier, denke ich ein durchaus sinnvoller Vergleich. Auch hier geht es um Gefühle und Beziehung und wo dort die Grenzen liegen. Für mich gibt es diese, wenn es sich um einen erheblichen Vertrauensverlust handelt. Stelle ich mir z.B. vor, es handele sich um eine Sucht, das Vertrauen wäre verloren (bin in meinen eigenen 4 Wänden nicht mehr sicher) und würde mich zum Coabhängigen machen, würde ich einen Schnitt als sinnvoller ansehen und hoffen, dass dadurch auch meinem Kind mehr geholfen würde, als wenn ich durch mein Verhalten dazu beitrage, dass die Situation sich nicht verändert.
Menschen sind abhängig von Menschen, auch wenn das nie einer wahr haben will!
Egal ob Erwachsene, Kinder oder sonst wer!
Ich denke, das ist genau der Punkt, den man betrachten sollte, bevor man sich dem Thema, wie man mit dem Fremdgehen/Seitensprung wieder befassen sollte. Bei der Frage, wie man mit so etwas umgehen sollte, ist dies nämlich der Ausganspunkt, von dem das weitere Verhalten abhängig ist.
Was bedeutet für einen eigentlich Beziehung?
Ketzerisch (auch wenn ich das nicht so meine) ist mir beim Lesen durch den Kopf gegangen, wenn ich eine Fernbeziehung habe und im wesentlichen nur Sex, dann hat Sex halt den größten Stellenwert für mich und ein Fremdgehen möglicherweise eine noch gößere Bedeutung. Zugleich kann ich es noch viel schlechter kontrollieren.
Bevor jetzt alle auf mir rumhauen, ich weiß, dass auch Fernbeziehungen sehr viel mehr bedeuten können. Fand es aber zur Verdeutlichung wie unterschiedlich die Auffassung von Beziehung sein können ganz passend.
Um der Beudeutung nun weiter auf den Grund zu gehen, denke ich sollte man sich die Frage stellen, welche Erwartungen man daran hat. Manchmal erkennt man dies aber gar nicht vollständig auf Anhieb, so dass neben der Paarbeziehung ein Blick auf andere Beziehungen wie Kinder, nicht monogame oder polyamore in meinen Augen hilfreich sein können. Stellen wir an diese Beziehungen z.T. die gleichen Anforderungen und sehen hier dann u.U. Aspekte, die auch für die Paarbeziehung gelten, ohne dass das vorher so offensichtlich war.
Bei Paarbeziehungen ist fast immer die Liebe ein wesentlicher Bestandteil. Ist diese nicht mehr vorhanden, gilt die Beziehung oft als gescheitert.
Sexualität ist meist mit inbegriffen. Ohne ist hier oft zu lesen, gibt es in einer Beziehung Probleme und sie scheitern ggf.
Vertrauen wird auch als wesentlicher Bestandteil genannt. Nur wie weit Vertrauen geht, scheint mir individuell sehr unterschiedlich zu sein.
Treue (sexuell und/oder gefühlsmäßig, als auch, dass der Partner nicht morgen sich jemand anderem zuwendet)
Fairness
Meist wird auch erwartet, dass der Partner einem bei Problemen hilft und umgekehrt.
Gemeinsame Kinder gehören für viele dazu.
Versorgungsaspekte spielen oft eine Rolle und führen nicht selten dazu, dass Beziehungen auch dann noch aufrecht erhalten werden, wenn die anderen Aspekte nicht mehr so stimmig sind. Dies geht vom Unterhalt, über gemeinsamen Besitz, Rente, bis hin zu dem Punkt, soweit möglich, im Alter nicht alleine zu sein.
Auf mich treffen die meisten dieser Punkte zu.
Viele Betrachten in der Diskussion aber immer nur einzelne Aspekte. Mag daran liegen, dass für sie nicht alle gleichermaßen zum tragen kommen, oder aber nicht alle Aspekte berücksichtigt werden.
Die Frage aber, die sich bei der Problematik stellt ist, wieviel von den oben genannten Aspekten fällt dadurch wie ein Kartenhaus zusammen und was bleibt danach noch übrig.
Diese läßt sich aber pauschal kaum beantworten. Zum einen bestehen hier individuell unterschiedliche Wertigkeiten, zum anderen sind die Ausgangsituationen sehr unterschiedlich und die Umstände unter denen jemand fremd geht.
Relativ einheitlich scheint mir die Meinung zu sein, dass hierdurch ggf. ein großer Vertrauensverlust zustande kommen kann. Für einen Teil kommt dann die körperliche Untreue noch hinzu.
Bekommt man das mit dem Vertrauensverlust nicht wieder hin, sehe ich für die Beziehung auch nur noch wenig Chancen, es sei denn, ich bin mit einer wie auch immer geartetet Zweckgemeinschaft zufrieden, was aus den o.g. Gründen gar nicht so selten zu sein scheint.
Habe ich kein Vertrauen mehr in den Partner, muß ich mich darauf einstellen, u.U. betrogen zu werden. Hiermit meine ich nicht nur sexuell sondern auch auf andere Dinge bezogen. Mithin dann eine völlig andere Beziehung als sie es möglicherweise vorher war. Gemeinsame Pläne lassen sich mangels Vertauen vielleicht nicht mehr umsetzten. Ich muß ggf. Vorkehrungen treffen, dass die Beziehung beendet wird, was ohne weitere Geheimnisse auch auf den materiellen Bereich bezogen, nicht möglich ist. Ich bin mir nicht mehr sicher, dass der Partner über meinen Kopf hinweg einseitig Entscheidungen trifft, die meine Intressen massiv berühren. Im Prinziep die ganze Palette bis hin zu einem möglichen "Rosenkrieg". Ich weiß ja nicht, was mich noch ereilt.
In meinen Augen ist es daher individuell sehr verschieden, wie eine solche Situation ausgeht. Manche bekommen es danach nicht wieder hin, wie hier schon beschrieben, bei manchen ist die Beziehung daran gewachsen, weil es möglich war, ein Vertrauen aufzubauen, was vorher wohl so nicht vorhanden war und bei wieder anderen ist die Beziehung zu einer Zweckgemeinschaft mutiert evtl. mit Affären.
Es zeigt sich aber auf jeden Fall, dass eine vorschnelle Reaktion vermieden werden sollte, man sich auf jeden Fall über alle Aspekte ausreichend Gedanken machen sollte und ausloten, so weit das möglich ist, was die Zukunft bringen würde. An macher Beziehung hängt halt auch viel dran.
LG
bits