Dem Partner nicht zu gestehen,dass man fremdgegangen ist,wenn man weiß,dass er/sie daraus die Konsequenzen ziehen wird,und die Beziehung rigoros in die Tonne kloppt,kann ich absolut nachvollziehen,denn man verliert ja so einiges,was man sich aufgebaut hat.
In vielen Beziehungen vermutlich nicht möglich, weil der Partner dann weg ist, wobei man das nicht immer mit Sicherheit sagen kann. Aber hat man wirklich eine Alternative? Muß ich mich doch fragen, was in dem Fall an Beziehung übrig bleibt. Von Vertrauen kann bei Verschweigen nicht mehr die Rede sein. Ist es dann aber noch eine Beziehung von Wert? In meinen Augen eine Situation, in der man sich entscheiden kann, wofür man will, ohne das es wirklich dann eine Lösung wäre.
wenn einer fremdgeht gibt es definitiv defizite in der beziehung!
einer fühlt sich ungeliebt, nicht begehrt, der alltag ist zu stressig, usw.
Dies mag häufig ein Grund sein, aber ich denke lange nicht in allen Fällen.
Ist aber auch eine Frage der Definition. Definiere ich alles, was ich nicht mit dem Partner mache als Defizit in einer Beziehung, dann träfe es zu. Aber eine solche Definition macht in meinen Augen keinen Sinn. In dieser engen Definition wäre auch jeder Kinobesuch mit anderen, jedes Essen mit anderen, ... ein Zeichen für ein Defizit in der Beziehung. Lege ich es aber nicht so eng aus, kann es durchaus auch andere Gründe für Fremdgehen geben. Es ist z.B. dann kein Defizit in der Beziehung, wenn mein Partner der erste für mich ist (wie hier schon öfter gelesen) und ich gerne mal etwas anderes ausprobieren möchte. Auch ein Grund zum Fremdgehen ohne das ein Defizit in der Beziehung vorliegt und es lassen sich bestimmt weitere finden.
Daher würde ich Fremdgehen nicht pauschal als Defizit oder Indiz für eine nicht funktionierende Beziehung ansehen. Wer aufgrund monogamer Prägung direkt alles hierauf zurückführt, kommt sehr schnell zu Ergebnissen, die mit den wahren Ursachen nicht übereinstimmen müssen und zieht u.U. die falschen Schlüsse aus der Situation. Auch wenn dieses naheliegend ist, man muß nicht unbedingt sich selbst und die eigene Beziehung als Ursache nehmen und sollte schauen, wo die tatsächlichen Ursachen liegen.
Seit wann fordern Seelenverwandte ? Nämlich nicht !!! Sie fordern nicht. Dieser Grad von Liebe, die selten ist, hat mit fordern gegenüber dem Anderen nichts zu tun. Sie nimmt den Partner so wie er ist...
Ja, da bin ich sowas von konsequent. Es gab auch keinen Redebedarf mehr, der hatte sich mit diesem Tun, das nur von einem geprägt war - Rücksichtslosigkeit! - und darauf ausgelegt, mich bis ins Mark zu verletzen, erledigt. PUNKT
Ist hier nicht ein Widerspruch?
Liebe heißt, man nimmt den anderen so wie er ist <---> Man sollte die Beziehung beenden.
Ggf. wenn ein Partner fremdgegangen ist, sollte ich mich von ihm trennen, wobei ich ihn auf der anderen Seite so nehmen soll, wie er ist und zu dem wie er ist, gehört das Fremdgehen dann ja auch zu dem wie er ist.
Ich kann nur eines, wenn ich ihn liebe, ihn so nehmen wie er ist (ggf. mit fremdgehen) oder aber mich von ihm trennen, weil ich ihn nicht so nehmen kann wie er ist. Oder ist meine Liebe alleine davon abhängig, ob mein Partner treu ist?
Ich frage mich, wenn hier so konsequent getrennt wird, ob die-/derjenige überhaupt geliebt hat und ob es vorher überhaupt eine intakte Beziehung war, wenn hier so schnell konsequent gehandelt wird.
Nun bin ich weder in offener Beziehung noch in Polyamorie bewandert, aber ich bin mir sicher, auch dort gibt es die Möglichkeit, eklatante Vertrauensbrüche zu begehen. Sicherlich gibt es dort auch eine Art von Treue, die eben vollkommen anders belegt ist, als in einer monogamen Beziehung.
Ja, gibt es und ich habe auf Seite 11 in diesem Thread auch schon einige Punkte genannt und auf mögliche Schwierigkeiten, die mit einer Verletzung zusammenhängen können aufmerksam gemacht.
Meine Erfahrung ist, dass sich Menschen, die in offenen oder polyamoren Beziehungen leben, meist sehr intensiv mit der Problematik auseinandergesetzt haben. Dies heißt nicht, dass das monogam geprägte Menschen nicht u.U. auch gemacht haben. Bei manchen Äußerungen habe ich aber Zweifel daran. Wie weit haben jene dann alle Aspekte betrachtet, die dort aufgeführt sind und abgewogen welche wie wichtig für sie sind und wovon letztendlich ihr eigenes Glück abhängt.
Schaut man sich die Auflistung an, wird man aber feststellen, dass alle dort aufgeführten Punke nicht von Exclusivität abhängen. All das kann ich auch in einer nicht monogamen Beziehung mit mehr als einem Menschen haben. Und für manche bedeutet es eine Steigerung ihres Glücks und ihrer Lebensqualität, das von mehr als einem Partner zu bekommen und zu geben. So kann es z.B. glücklicher machen, anstatt von einem von zwei Menschen geliebt zu werden und diese zu lieben. Gleiches gilt für die anderen Punkte.
Aber auch hier sind die Beziehungen im wesentlichen den gleichen Bedinungen unterworfen wie monogame Beziehungen und je nach Lebenseinstellung und Verständnis von Beziehung kann Fremdgehen die gleichen Probleme aufwerfen, wie in einer monogamen Beziehung.
Fremdgehen ist lange nicht der einzige Aspekt, der zum Verlust von Vertrauen führt. Daher bin ich immer wieder überrascht, dass es Beziehungen gibt, in denen im Kleinen oder aber im Großen belogen und bertogen wird, nur sexuell nicht und dieses dann als gute Beziehung angesehen wird.
In meinen Augen sind die auf Seite 11 aufgeführten Punkte alle relevant in Bezug auf Beziehung. Vertrauesverlust und die damit verbundenen Folgen sind unabhängig von der Beziehungsform. Einzig ein Vertauensverlust durch Fremdgehen ist je nach Verständnis für die Beziehung ausgeschlossen.
LG
bits