@ Ursula Maria
@ bits
auch an Dich die Bitte vollständig zu zitieren. S.O.
Als ich dich zitiert habe, hatte ich nicht den Eindruck, dies sinnenstellend zu machen und komme auch nach nochmaliger Überprüfung nicht zu einem anderen Ergebnis.
Zum einen habe ich im Beitrag zwei Mitglieder zitiert, um auf eine gewisse Widersprüchlichkeit aufmerksam zu machen und deinen Text hierzu stellvertretend für viele verwendet, weil du es so prägnant auf den Punkt gebracht hast. Hierfür ist dein persönliches Schicksal in meinen Augen von untergeordneter Bedeutung und in Bezug auf meine im Anschluß an das Zitat gemachten Betrachtungen nicht relevant.
Zum anderen hast du in meinen Augen alles Wesentliche in dem von mir zitierten zum Ausdrück gebracht. Das er sich in deinen Augen dir gegenüber rücksichtslos verhalten hat und darauf ausgelegt hat, dich bis ins Mark zu verletzen, habe ich zitiert.
Betrachte ich mir dein Eigenzitat, fällt mir als erstes auf, dass du dein Zitat mitten im Satzt beginnst. Das mache ich je nach Situation auch und halte ich manchmal für sinnvoll und auch legitim. Manche würden vermutlich auch hierin ein unvollstädiges Zitat sehen. Die Anschauungen scheinen mir in diesem Punkt verschieden zu sein.
Darüber hinaus relativierst du mit dem in deinen Augen vollständigeren Zitat deine eigene Aussage, da sie dann nicht mehr widerspruchsfrei ist und in einigen Punkten auch zu hinterfragen ist.
Wenn ich betrachte, dass du auf der einen Seite schreibst, "...als er dachte, ich schliefe..." und auf der anderen Seite "...der hatte sich mit diesem Tun, das nur von einem geprägt war - Rücksichtslosigkeit! - und darauf ausgelegt, mich bis ins Mark zu verletzen, ...", dann Frage ich mich, was denn nun richtig ist?
Wollte er, dass du sein Handeln nicht mitbekommst (weil er dachte du schliefst) oder wollte er dich bis ins Mark verletzten (hierfür mußt du aber mitbekommen, was er macht)?
Weiterhin frage ich mich, ob wenn ein Partner zu einem anderen zieht die Wohnung nicht zu einer gemeinsamen (nicht der persönliche Besitz wie die Möbel) wird, wenn dies eine gemeinsame Entscheidung der Betroffenen ist? Oder kann ich bei Bedarf die Koffer meiner Frau nach belieben vor die Türe stellen, nur weil die gemeinsame Wohnung mir gehört?
Ich habe daher nicht den Eindruck, dass ich dich für dich unvorteilhaft zitiert habe, noch einen Vorteil in einem umfangreicheren Zitat bezogen auf meine anschließenden Betrachungen, sondern sehe für beide Aspekte eher einen Vor- als einen Nachteil bezogen auf den von mir gewählten Zitatausschnitt.
Liebe heisst auch, dass mein Partner MICH so nimmt, wie ICH bin. Und ich bin monogam (oder heisst das eigentlich monoamor?). Das weiss er. Das weiss er von der ersten Minute an, in der wir eine Beziehung führen. Und entweder er kann damit leben, oder er kann es nicht. Kann er das nicht, möge er bitte auch, genauso wie ich, von Anfang an ehrlich sein. Dann wird es zwischen uns keine Beziehung geben.
Soweit es darum geht, dass man ehrlich miteinander umgehen soll, stimme ich dir zu. In meinem Profil steht, dass ich verheiratet bin und ich mache auch kein Geheimnis daraus.
Ich denke aber es ist deiner Jugend (Eigenbeschreibung aus deinem Profil) und der anders gearteten Erfahrungen, die du in deinem Leben gemacht hast, zuzuschreiben, dass du einige Aspekte in deinen Betrachtungen außen vor läßt.
Wie sich eine Beziehung nach dreieinhalb Jahrzehnten anfühlt, hast du nie erlebt. Ich habe versucht in meinem ersten Beitrag darauf aufmerksam zu machen, dass es viele Aspekte gibt, die dazugehören, da nicht alle die Erfahrung gemacht haben oder sich überlegt haben, welche Einflüsse eine Rolle spielen können, wenn es um die Konsequenzen einer Untreue geht.
Auch kann man nicht davon ausgehen, dass ich mit 20 die selbe Lebenseinstellung hatte, wie ich sie heute mit über 50 habe. Meine Beziehung hat sich vor 10 Jahren anders angefühlt, als vor 20 oder 30 oder aber auch heute.
Daher ist vorher klären in vielen Fällen keine Lösung für das Problem. Darüber hinaus, wäre es interessant zu sehen, wie du darüber denken würdest, wenn du dich einmal, wie man so schön sagt, unsterblich in jemanden verlieben würdest, der nicht monogam ist und ob du dann immer noch so darüber denken würdest.
Auch an Dich die Bitte: Akzeptiere die Tatsache, dass ich monogam veranlagt bin. Werde Du auf Deine Weise glücklich, lass mich auf meine glücklich werden. Beides entbehrt für mich jeglicher Diskussionsgrundlage.
Ich habe nicht den Eindruck, dass ich die Idee habe, man kann monogam nicht glücklich leben. Weder auf dich noch auf andere bezogen. Auch wenn das heute nicht mehr so ist, habe ich fast 30 Jahre monogam gelebt. Müßte ich doch sonst über mein eigenes Leben so urteilen, dass ich 30 Jahre nicht glücklich gewesen wäre.
Aber du hattest selber die Frage in den Raum gestellt.
HIER GEHT ES NICHT DARUM,
ob Polyamorie oder Monogamie die "bessere" Lebensform ist, es geht auch nicht darum, ob eine monogame oder offene Beziehung die "bessere" ist, sondern darum, was in egal welcher Lebensform die Konsequenz von Untreue ist!
Nun bin ich weder in offener Beziehung noch in Polyamorie bewandert, aber ich bin mir sicher, auch dort gibt es die Möglichkeit, eklatante Vertrauensbrüche zu begehen. Sicherlich gibt es dort auch eine Art von Treue, die eben vollkommen anders belegt ist, als in einer monogamen Beziehung.
Nutzt also eure Phantasie, wie ihr reagieren würdet oder habt, wenn/als eben DIESE Form des Vertrauensbruchs passiert ist... oder aber haltet euch aus der Diskussion doch einfach raus, wenn ihr auch das eben nicht vorstellen könnt!
Es geht nicht darum, euer oder IRGENDEIN Lebensmodell in Frage zu stellen!
Genau hierauf habe ich versucht, eine Antwort zu geben.
Zum einen habe ich davon gesprochen, dass sexuelle Untreue nicht zwingend mit dem Beziehungsmodell zusammenhängt und darauf hingewiesen, dass sexuelle Untreue auch in nicht monogamen und/oder polyamoren Beziehungen vorkommen kann. Ebenso, wie ich davon gesprochen habe, dass es auch andere Formen von Vertrauensverlust gibt, die unabhängig vom Beziehungsmodell sind und genauso wenn nicht sogar gravierender sind.
Ich habe aufgezeigt (unabhängig von der Ursache des Vertrauensverlustes) welche möglichen Auswirkungen dieser auf eine Beziehung hat. Dass es sich um eine ernste Sache handelt und der Ausgang von vielen Faktoren abhängt und man nicht leichtfertig mit der Situation umgehen sollte.
Natürlich habe ich auch auf die unterschiedliche Bedeutung, die sexuelle Untreue haben kann, aufmerksam gemacht. Für die Frage der Konsequenzen ist auch die Bewertung des Vertrauensverlustes mitentscheidend und die kann, muß aber nicht, auch von dem Beziehungsmodell abhängen. Daher scheint es mir unmöglich, diesen Aspekt bei der Betrachtung möglicher Konsequenzen außen vor zu lassen.
LG
bits