Konsequenz?
Der Mann, der für mich bislang die größte Liebe meines Leben war, begann nach 19 Monaten unseres Zusammenlebens eine Affaire mit einer Frau, die er in einer REHA kennen gelernt hatte - sie hat die gleiche Krankheit wie er!
Ich bekam es gleich beim ersten Mal mit und warf ihn raus – volles Programm: Schloss auswechselt, Koffer vor die Türe gestellt, ich selbst verreiste ... und war nur noch telefonisch erreichbar!
Ich vergrub mich mit meinem Schmerz und wünschte mir verzweifelt „einzuschlafen“ und nicht mehr aufzuwachen ...!
Es gab keinen Tag an dem ich nicht weinte ...oft stundenlang! Ich aß so gut wie nichts mehr, nahm kaum mehr Flüssigkeit zu mir, nahm in zwei Wochen Zeit 10 kg ab!
Die selbstbewusste, „starke“ Frau, die ich zuvor einmal war, „verschwand“ einfach ... und ich konnte diese Wandlung nicht stoppen ... !
Noch nie in meinem Leben fühlte ich mich so „schwach“!
Ich litt, wie noch nie in meinem Leben ... und ich dachte nur noch „was hab ich falsch gemacht?“ und „was hat die andere, was ich nicht hab?“
Nachdem ich ihn vor vollendete Tatsachen gestellt hatte, ihn "rausgeworfen" hatte, war er zurückgekommen, wollte mit mir reden, um Verzeihung bitten, zurück zu „seiner Frau“, wie er zu seiner Affaire sagte, wie sie mir erzählte, als sie mich anrief und mich fast anflehte ihn „wieder zurück zu nehmen“!
Doch ich wollte nicht mit ihm reden - konnte nicht!
Ich wollte nicht, dass er sieht, wie sehr er mich verletzt hatte!
Er rief mich an ... drohte die Türe einzutreten ... ich war ja nicht zu Hause und so sagte ich nur „... machs doch ...“ und nannte ihm gleich den Preis für eine neue Türe.
Es sollte nicht wissen, wie es mir wirklich ging!
Unser Gespräch war dann auch schnell beendet ...
Ich war psychisch und pysisch am Ende ... war kaum mehr ansprechbar oder in der Lage irgendetwas zu tun! Nach einer Woche fuhr ich wieder in die leere Wohnung zurück.
Nach einigen Tagen begann er mir SMS zu schreiben und jedes Mal, wenn ich eine erhielt, fiel ich erneut in dieses „Loch“ der Verzweiflung.
Er gab nicht auf und ich fand den „Knopf“ in mir nicht, den ich drücken konnte, um ihn nicht mehr zu lieben!
Ich tat mir da alles an, seine SMS lesen und beantworten, seine Anrufe ...
Nach drei Wochen kam er zu mir zurück und erklärte, es tue ihm alles so leid, er verstehe sich selbst nicht und er könne das nie wieder gut machen, was er mir angetan hatte ...
Ich verzieh ihm!
Ich hatte die „Schuld“ bei mir gesucht ... dachte, ich hätte etwas falsch gemacht, ihn vielleicht nicht genug geliebt, ihm nicht gegeben was er „braucht“ ...
Er sagte, ich habe gar nichts falsch gemacht, es sei alles seine Schuld, es sei die Situation gewesen „es sei einfach passiert“, sie hätten stundenlang geredet, über seine/ihre Krankheit (sie versteht mich ja sooo gut), zuviel Rotwein, Musik, eng umschlungen Tanzen, dann ein Kuss ... und dann ist es passiert ... er verstehe sich selbst nicht!
Ich war glücklich, dass er sich für mich entschieden hatte, dass ich ihm alles glauben wollte ... alles verzieh, ... ich wollte nur nie mehr so leiden ...
Doch es kam noch schlimmer!
Nach nur 4 Tagen fand ich heraus, dass er den Kontakt nicht abgebrochen hatte, er telefonierte mit ihr und schrieb ihr sehnsüchtige SMS ...
Als ich ihm sagte, dass er besser heute als morgen gehen solle und diesmal alles mitnehmen müsste, nicht nur seinen Koffer, dass er entgültig aus meinem Leben verschwinden solle ... weinte er!
Er wüsste nicht, was mit ihm los sei! Und dann sagte er, er würde uns beide lieben ...
... an dieser Stelle brach ich fast zusammen!
Er liebte sie ... und er liebte mich ... wie sollte so was möglich sein?
Er sagte, er verstehe dass selbst nicht ... wir seinen uns beide so ähnlich, beide fast gleich alt, beide geschieden, beide erwachsene Kinder, beide das gleiche Sternzeichen, beide den gleichen Charakter ...
Seine Ex (vor mir – er war 11 Jahre mit ihr zusammen) bot das gleiche „Bild“ ... sie hatte sogar am gleichen Tag Geburtstag wie seine Affaire!
Also drei Frauen, die sich so ähnlich waren, dass es schon kein Zufall mehr sein konnte ...
Er verstand sich nicht und ich verstand ihn nicht ... beide waren wir unglücklich!
Ich weinte die halbe Nacht in seinen Armen, verstand nicht was passierte ... er versuchte mich zu trösten, doch mein Entschluss stand fest: Er wollte uns beide ... doch da wollte ich nicht mitspielen! Ich wollte, dass er sich entscheidet ... für sie oder mich! Ich wollte nicht die Betrogene sein! Er musste gehen! Doch ich wollte auch, dass er bleibt ... bei mir ... doch das konnte ich in diesem Augenblick nicht zugeben!
Als er seinen Koffer packte und mich zum Abschied noch einmal küsste, brach eine ganze Welt in mir zusammen ... ich glaubte nicht mehr an so etwas wie Vertrauen, Liebe ... alles war zerstört!
Er sagte mir also er ging, er würde mich lieben ... doch wie konnte er mir dann so etwas antun?
Er weinte als er ging ... und plötzlich sagte ich dass was ich nicht sagen wollte: "Wenn es nicht funktioniert ... komm zurück!"
Er war kaum weg, dann kam die erste SMS "Es tut mir alles so leid!"
Nach nur eineinhalb Wochen war er wieder zurück ... er sagte, er habe sich entgültig für mich entschieden, er könne nicht ohne mich leben!
Es war so schwer, wieder vertrauen zu können ... doch nach zwei Wochen konnte ich mich schließlich auch wieder sexuell auf ihn einlassen und es war langsam alles wie zuvor ... er sprach nicht mehr über sie und ich glaubte wirklich, wir hätten eine Zukunft!
Er ging noch einmal in eine Klinik und "kämpfte" gegen seine Krankheit und ich war für ihn da ...
Dann eines Morgens, er war schon fünf Wochen zurück, lief ich an seinem Handy vorbei und las ich ihren Namen darauf. Wie hypnotisiert nahm ich das Handy, öffnete die SMS und las, „Ich liebe Dich auch, aber ich glaube erst, wenn Du hier bist, dass Du wieder zu mir zurück kommst ...“
Ich dachte nur noch, „wie kann er mir so was antun?“
Seine Erklärung dazu war, dass das alles nicht wahr wäre, sie eben sauer sei und wohl hoffte, dass ich genau das las um mich zu verunsichern! Ich glaubte ihm nicht!
Ich rief sie am nächsten Tag, ohne sein Wissen, nach unzähligen Beteuerungen seinerseits und Zweifel meinerseits an und erfuhr so die Wahrheit ...
Er hatte von den fünf Wochen, in denen er bei mir war, bereits seit drei Wochen wieder Kontakt zu ihr und ihr beteuert, er käme zu ihr zurück (sie wohnt 160 km entfernt) ...
Ich hatte genug gehört!
Diesmal verlangte ich, dass er alles mitnimmt was ihm gehört! Selbst seine Geschenke an mich packte ich ihm ein ... ich wollte und musste ihn vergessen!
Als er ging, hatte er Tränen in den Augen, er küsste mich viermal, doch ich reagierte nicht! Alles in mir schien wie tot zu sein!
Bevor ich die Türe hinter ihm schloss sagte ich: „Ruf mich nie wieder an, schick mir nie wieder eine SMS, verschwinde aus meinem Leben!
Nach drei Wochen, solange hatte er es geschafft ... „entgültig aus meinem Leben zu verschwinden“ ... rief er mich zum ersten Mal an. Danach immer wieder SMS und Anrufe, die immer länger wurden, teilweise bis zu 2,5 Stunden! Wir versuchten schließlich zu analysieren, was schief gegangen war zwischen uns ...
Mir war längst klar, dass er „abklopfte“ ob er wieder zurück kommen konnte ... also lief dort nicht alles so wie es sein sollte ...
Und tatsächlich vor einigen Wochen die erste SMS von seiner Affaire an die Frau mit der er vor mir 11 Jahre zusammengelebt hatte, „...ruf den Idioten an und hol ihn ab!“
Eine Woche später sein verzweifeltes Telefonat mit mir „...sie will, dass ich gehe ...!“
Ich hab ihm danach per SMS mitgeteilt, dass ich versucht habe ihn zu vergessen und inzwischen einen neuen Mann in mein Leben gelassen habe ...
Danach hat er sich einige Tage nicht mehr bei mir gemeldet!
Dann wieder Anrufe:
„... ich kann dir wegen dem Anderen keine Vorwürfe machen ... ich habe ja zuerst damit angefangen!“,
„... ich hätte auf Dich hören sollen!“
„...ich liebe Dich noch immer!“,
„...kann Dich nicht vergessen!“
„...ich komm zurück zu Dir!“
Ich habe ihn jetzt acht Wochen nicht mehr gesehen, ...
Jedes Mal wenn er anruft, bin ich hinterher tagelang erneut wie betäubt ...
Er ist nach wie vor krank ... wie auch seine Affaire ... und es war schwer für mich erkennen zu müssen, dass ich ihm nicht dabei helfen kann gesund zu werden! Diesen Weg muss er alleine gehen ...
Es ist die Liebe meines Lebens, doch ich kann ihm nicht mehr vertrauen!
Ich habe ihm nun eine kleine Wohnung besorgt ... ich kann ihn nicht "fallenlassen" ... wenn er zurückkommt, kann er dort einziehen.
Eine Art liebevolle Freundschaft, ihm zuhören, da sein wenn er doch noch meine Hilfe braucht, dass ist alles was ich ihm noch geben kann ... zu mehr fehlt mir die Kraft!
Er tut mir nicht mehr gut!
Ich habe ihm zweimal verziehen ...
Mein Verstand sagt laut und deutlich, „Ich kann und will so nicht mehr lieben!“!
Kann ich dass wirklich durchhalten, wenn er wieder vor mir steht?
Wenn ich Liebe, fällt es mir extrem schwer konsequent zu sein!