Auf jeden Fall dafür, ...
und wir haben auch schon verfügt, dass wir nach unserem Tod verbrannt werden wollen und auf jeden Fall bei einer schweren, nicht heilbaren Krankheit oder nach einem schweren Unfall, sollten wir dahinsiechen, auf "lebenserhaltende Maßnahmen" (wie es immer so schön heißt) verzichten.
Mein Vater war ein schwerkranker Mann, als er vor vier Jahren im Krankenhaus lag und eigentlich entlassen werden sollte, weil es ihm den Umständen entsprechend gut ging. Plötzlich verschlechterte sich sein Zustand so extrem, dass meine Schwester und ich mit unseren Kindern sofort zu ihm reisten. Sein Zustand wurde fast stündlich schlechter, und die Ärzte taten, was sie konnte, sagten uns aber auch, dass so gut wie keine Hoffnung mehr bestünde. Sie fragte uns dann, ob wir wünschten, ihn auf die Intensivstation verlegen und an Geräte anschließen zu lassen, was zwar sein Leben verlängern würde, aber Hoffnung auf Besserung bestünde nicht, sie hätten sich ausführlich und mehrmals besprochen und alles gegeneinander abgewägt. Meine Mutter, meine Schwester und ich haben uns dann dagegen entschieden, weil auch mein Vater sich so entschieden hätte (wir hatten vorher schon oft mit ihm darüber geredet).
So haben die Ärzte ihm lediglich ein Sedativum gegeben und er ist nach zwei Tagen, die er schon nur noch geschlafen hat, friedlich gestorben.
Da meine Eltern im Ausland lebten, war dort eine solche "Verfahrensweise" möglich. Wir wissen, dass die Ärzte alles Menschenmögliche getan haben, um meinem Vater zu helfen, aber sie hatten auch die Größe und Stärke zuzugeben, dass sie ihm nicht mehr helfen können und auch das Verlegen auf die Intensivstation für aussichtslos halten. Es wäre nicht das Leben verlängernd, sondern das Sterben hinauszögernd gewesen. Und dann hätten wir irgendwann die Entscheidung treffen müssen, ob die Maschinen abgestellt werden sollen, das wäre viel schlimmer gewesen.
Wir sind den Ärzten noch heute dankbar für ihre ehrliche und offene Haltung, mein Vater hätte sich sonst womöglich noch Wochen unnötig gequält, und das hätte meine Mutter nicht verkraftet.
LG, Thova (w)