@ Romy
Ich sehe Sterbehilfe auch als eine Art Suizid an. Nur mit Unterstützung halt. Wie oft hört man vom Staat: "Schaut doch mal in dieses und jenes Land. Dort wird das so und so gemacht!" Das sagt der deutsche Staat jedesmal, wenn er was positives (z.B. mehr Einnahmen) für sich erkennt. Warum sagen sie das denn nicht auch in Sachen Sterbehilfe? In dem Land oder dort, wird es so und so gemacht...! Und wenn, dann werden sämtliche negative Dinge erwähnt.
Die Warnung der Politiker, dass mit der Sterbehilfe auch Schindluder getrieben werden kann, lasse ich nicht gelten. Denn letztendlich kann man mit allen Dingen, Gesetzen usw. etwas negatives anstellen.
Man könnte einige Menschen durchaus von der Sterbehilfe bzw. dem Suizid abbringen, wenn es z.B. für Sterbenskranke bessere Hospiz-//Pflege-Betreuung geben würde. Aber schaut euch z.B. mal die Betreuung in den Krankenhäusern an. Dort gibt es immer weniger Personal, die immer mehr leisten müssen und unter Druck stehen. Man kann sich nicht mehr um einzelne Menschen gezielt kümmern. Sterbende werden in irgendwelche Räume/Bereiche gesteckt, wo sich kaum noch einer des Pflegepersonals verirrt. Menschen werden zum abnippeln abgeschoben und sind oftmals wundgelegen, weil man diese Menschen nicht mehr regelmäßig umbettet bzw. umpositioniert. Ein Zeichen für unzureichende Pflege.
Wenn ich dann als (sterbenskranker) Mensch das mitbekomme, dann will man gar nichts anderes mehr als auf Sterbehilfe oder Suizid zurückgreifen wollen.
Der Mensch ist in Deutschland nichts mehr wert. Weder als Arbeitnehmer, noch als Patient usw.
Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, wie es für einen Menschen ist, der zum Sterben ins Hospiz geht/gehen muss?
Du verlässt deinen Privatbereich, deine Wohnung, dein Umfeld mit der bitteren Erkenntnis, dass man nie mehr zurückkommen wird. Dieser Mensch stirbt schon in dem Moment, wo er seine gewohnte Umgebung verlässt. Es ist ein schrecklicher Moment.
Ich möchte in meinem Umfeld sterben wollen bzw. dort, wo ich es möchte. In der freien Natur... An einem See, im Wald usw. Und garantiert nicht in einem Hospiz oder in einer Klinik, wo man sich unzureichend um mich kümmert und wo ich wahrscheinlich einsam in den Tod hinübergleite und letztendlich vielleicht sogar als eine zusätzliche Last angesehen werde.
Mit der Sterbehilfe kann man mir als "Sterbender" eine Menge Leid nehmen. Aber auch anderen Menschen eine ganze Menge Last und letztendlich auch eine Menge an Kosten einsparen. Es ist schlimm, wenn in dieser Sache über Geld geredet wird/werden muss. Aber es ist doch eine Tatsache.
Apropos Geld:
Was ich allerdings an der Sterbehilfe nicht akzeptiere ist, dass sie wie z.B. in der Schweiz eine Menge Geld kostet. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Sterbehilfe dort ca. 6.000 Euro kostet. Für einen Mittelständler oder gar armen Menschen, fast unbezahlbar.
Aber diese Kosten entstehen u.a. für den Abtransport, den Medizinern, der Bürokratie u.v.m.
Diese Kosten sind noch einfach viel zu hoch!
Und trotzdem... Ich bin für die Sterbehilfe, die auch in unserem Staate legalisiert werden sollte!