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Sterbehilfe! Wie steht ihr dazu?

Seid ihr für oder gegen Sterbehilfe?

Dauerhafte Umfrage
Ich möchte nur kurz etwas aus eigener Erfahrung berichten... Vor 2 Jahren ist mein Ein und Alles, mein Lebensmittelpunkt - mein Vater, nach langer schwerer Krankheit verstorben. Ich hatte ihn bis zu letzt begleitet, habe ihn am Ende von der Palliativstation für 3 Wochen nach Hause geholt, weil wir vor die Wahl gestellt wurden, entweder heim oder Hospiz. Ich (Arzthelferin) habe meinen Vater 24 h rund um die Uhr, täglich, alleine gepflegt. Er wollte keinen Sozialdienst und so wurden wir lediglich von einem ambulanten Hospiz betreut, welches zur Beratung zur Verfügung stand. Mein Vater war vor der krankheit ein Kerl von 130 kg, zuletzt noch keine 60 kg mehr. Er hatte eine Magensonde, hing an der Morphiumpumpe, ich musste ihn künstlich durch den Port ernähren.
Wenn man den Menschen, der einem am meisten bedeutet, so verfallen sieht, das ist sehr schlimm.

2 Tage ehe er starb, musste ich meinen Vater nochmal in die Klinik, auf die Palliativ bringen lassen. Aber ich blieb bei ihm, bis zur letzten Minute. Was das Personal auf einer solchen Station leistet, davor ziehe ich den Hut und habe große Achtung davor.

Ich bin damals auch über mich selbst hinausgewachsen und bin, trotz das ich damals 26/27 Jahre alt war, verheiratet und 2 Kinder hatte/habe, ganz ganz schnell aus einer heilen Welt herausgerissen und "erwachsen" geworden.

Mein Vater hat, einige Wochen ehe er starb und als er noch in der Klinik lag, die Bitte geäußert ihm zu helfen.... er wollte tatsächlich von mir, das ich ihm helfe zu sterben.
Ich sagte damals das ich das nicht könne, weil ich ihn viel zu sehr liebe und weil ich auch an meine 2 kleinen Kinder denken muss.
Heute sage ich, hätte ich keine Kinder gehabt und hätte es nochmal zu tun..... und müsste dem Verfall meines Vaters nochmal zusehen, mitbekommen wie er leidet und sich quält, wie ein Aufbäumen das nächste Fallen jagt - ich würde es tun.

Viele Grüße
vom
Zwerg
@giftzwerg
Du sprichst mir aus der Seele. Habe meine Frau betreut, geholfen und so gut es geht unterstützt als der Vater jämmerlich vor 2 Jahren verstorben ist. Mit den gleichen vorkommnissen (Palliativ.... Schläuche...)
Das schlimmste ist das mitanzusehen und nicht helfen können.
Man versteht das gar nicht und schöpft immer irgendwie Hoffnung.

Und jetzt im Februar ist dann auch noch die Mutter verstorben. Wieder furchtbar.
Ich denke Zeit heil keine Wunden, man vergisst sowas nicht sondern inegriert das halt in das weitere Leben hinein.

Verlust eines geliebten Menschen ist was schreckliches. Vorallem der Eltern, weil die hat man nun nur einmal.
Lg an alle Trauernden
Prinzipiell
bin ich für die Sterbehilfe.
Weil wenn es wirklich keine Heilung gibt und man siecht nur noch dahin, hat das keinen Wert mehr.
Man sollte aber noch bei Verstand sein, dass man das für sich selber entscheiden kann wenn man gehen will.
Das sind die wenigsten-die das noch für sich entscheiden können. Leider.
Dagegen
Das Abstimmungsergebnis in diesem Thread spricht für sich, die ganz überwiegende Mehrheit der Schreiber ist für die Selbstbestimmung, dafür, den Todeszeitpunkt selber wählen zu können, gegen langes Siechtum, gegen menschenunwürdiges Leben (ein Begriff mit schrecklicher Tradition). Es gibt gute Argumente für diese Position.

Es gibt aber genauso gute Argumente dagegen !

1. Der Kenntnisstand:
Wer kennt sich mit medizinischen Gegebenheiten so weit aus, dass er zu einem Zeitpunkt völligen Wohlbefindens entscheiden kann, wie er in einem Zeitpunkt der völligen Verzweiflung über die Fortsetzung seines Lebens denken wird ? Welche Situation ist für ihn dann gerade noch lebenswert, welche drängt ihn zum Tod ? Gerade wer den langen Kampf bis zum Tod bei anderen Menschen miterleben muss weiss: es gibt in dieser Zeit Phasen der völligen Verzweiflung in denen sich der Patient nach dem Tod sehnt, ihn erfleht, unmittelbar gefolgt von Akzeptanzphasen, in denen der Patient dann doch wieder einen Sinn in seinem Erleben abseits von Schmerz und Leid erkennt. Besuch der Familie, Gespräche, Enkel im Arm halten ?

Keiner sage mir jetzt: ja das, das meinen wir nicht ... . Was meint ihr denn dann ? Ein jahrelanges Wachkoma ? Aha ! Im Rahmen der Diskussion um den Todeszeitpunkt hatten wir das schon früher einmal: sind diese Patienten nicht eigentlich wie tot ? Warum dann die Mühe, sie noch als lebene Individuen zu betrachten, warum nicht gleich sagen: ihr Leben ist eh nichts wert, sie sind wie tot, lasst sie vielleicht sogar noch nutzen. Als Organspender ? Als Anatomiemodelle ? Zu krass ? Ihr wollt eine Grenze ? Die Grenze ist der Tod und keine sonst ! Vernünftigerweise sind diese Menschen nicht tot sondern ganz lebendig, mit allen Rechten, Würde, Anspruch auf Hilfe ausgestattet. Wozu also eine neue Grenze ? Vor-Tod ? "Euthanasiereife ?" Wo soll denn diese Grenze liegen ? Jeder soll sie selbst bestimmen ? Wer kann sich alle Eventualitäten seines Lebensendes, seiner vielleicht langen Leidenszeit ausmalen ? Vorher bestimmen, wann er das Leben bejaht, wann den Tod wünscht ?

2. Die Selbstbestimmung:
Jeder Mensch hat das Recht auf die Bestimmung seines Lebensendes höre ich hier im Brustton der Überzeugung. Schliesslich sind wir aufgeklärt, modern, autark. Jeder Selbstmord ab sofort also: ein Symbol für den autarken Menschen, Triumph der Selbsteinsicht. Liebeskummer: da ist Deine Lösung Mensch ?

Das Gegenteil ist doch der Fall. Selbstmörder: sind die glücklich in diesem Moment der Entscheidung ? Ich habe noch keinen gesehen der es war ! Blanke Verzweiflung treibt diese Menschen. Einsamkeit. Fehlende Hilfe. Schmerz. Wir sind aufgerufen ihnen zu helfen, nicht einen gesellschaftlichen Sanktionismus dafür zu betreiben und da sehe ich das Hauptproblem:

3. Der gesellschaftliche Druck (slippery slope):
Wir sind (auch in der Meinungsverteilung hier im Forum) schon so weit, wie man es nur fürchten kann. PRO selbstbestimmtes Lebensende (klingt auch viel besser als Euthanasie oder Selbstmord) ist schon jetzt die gesellschaftliche Mehrheitsmeinung. Welchen Druck bauen wir da auf ? Auf welcher schiefen moralischen Ebene rutschen wir da gerade entlang ? "Oma, Du bist auch schon so gebrechlich, warum gehst Du nicht in´s Heim, da wird dann Deine richtige Entscheidung schon fallen." (vielleicht nicht expressis verbis, aber das übliche Denken vom "zur Last fallen" wird bei Menschen in dieser Situation sicher nicht verringert). Eines Tages wird das sicher auch konkretere Ausformungen finden. Die Ressourcen werden knapp, meine Damen und Herren. Warum soll dann also die Versichertengemeinschaft für einen Komapatienten aufkommen, jahrelang, nur weil der Schuft keine Patientenverfügung hat, die diesen Fall (hoffentlich korrekt) berücksichtigt ?

Mein Contra klingt vielen zu ketzerisch ? Provokant ? Ich weiss: schon eine Minderheitenmeinung. Aber ich bin gerne bereit, mich der Kritik zu stellen und gute Argumente dagegen zu hören.

LG
Der
Mensch fühlt einfach wenn die Zeit da ist zum sterben, wann die Uhr abgelaufen ist. Und Mediziner können auch keine Wunder vollbringen, wenn alle Organe versagen und man hängt nur noch an den Maschinen. Die erhalten lange den LEBENDIGEN TOD.
So kann man gar nicht natürlich sterben. An Maschinen.
@jogi
Es ist doch heute schon geübte Praxis, die Behandlung eines Sterbenden nicht zu intensivieren und der Natur ihren Lauf zu lassen. Aber das ist doch etwas anderes, als aktiv den Sterbeprozess zu verkürzen, oder ?
Wenn
es nur noch Qualvoller wird dann kann man es doch verkürzen.......
Die
Grenzen zwischen dem, was der eine als qualvoll empfindet und der andere nicht sind sicher sehr unscharf, zu unscharf in der Vielzahl der Fälle, finde ich. Muss es qualvoll sein ? Die Therapieoptionen werden nicht ausgenutzt.
*****y_I Frau
7.645 Beiträge
Sterbehilfe
Ich bin auch für Sterbehilfe.
Persönlich durch den erlernten Beruf sah man viel Leid.Das des Erkrankten und der Angehörigen.
Ich selbst habe eine Patientenverfügung!
Das einzigste ist, ich trage sie nicht bei mir.
Was also, wenn ich einen Autounfall erleide.. bei dem ein Ende absehbar?
Der Notarzt wird wohl kaum danach fragen, sondern alle lebensrettenden Maßnahmen einleiten.
Ähnliches hab ich im Bekanntenkreis erlebt.Jemand erlitt einen Infarkt , zusätzlich Hirnblutungen.Er wurde wiederbelebt, lebte fast ein Jahr im Wachkoma..bis sein Herz aufhörte zu schlagen.Auch er hatte eine "Verfügung"
Der Zwiespalt in dem Ärzte stecken ist deshalb nicht einfach.
Falls ich einestages an einer Erkrankung leide die keine Heilung verspricht, möchte ich nicht "kathedert" und "verschlaucht" dahinvegetieren und meine Angehörigen sollen deshalb nicht mit mir mitleiden müssen.
Ich möchte keine lebensverlängernden Maßnahmen sondern nur die der Schmerzbekämpfung erhalten.
Deshalb mein JA zur Sterbehilfe.
Das Ende
ist letztlich schon mit der Geburt absehbar ... (blöder Kalauer, ich weiss). Dass ein Notarzt sicher nicht als erstes nach einer Patientenverfügung fragt mag mit der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit und der Unklarheit der Ereignisse zu tun haben. Schliesslich weiss er in den seltensten Fällen sicher, was der vor ihm liegende Patient überhaupt hat, geschweige denn, welche Prognose er damit haben wird.

Von Patientenverfügungen lese ich hier immer doch sie scheinen mir wie eine blackbox. Was steht denn in Euren Patientenverfügungen ?Welche Eventualitäten habt ihr darin berücksichtigt ? Und: ich halte es in jedem Fall für besser, eine Betreuungsverfügung zu haben, die einen lebendigen, engen Vertrauten zum Pfleger einsetzt, der dann auch flexibler entscheiden kann (und darf).
@sweety
genauso denke ich auch. Lobenswert. Ich finde der wo sowas noch nicht erlebt hat, kann da garnicht mitreden. Meine Frau hat ihre Patientenverfügung immer im Geldbeutel, ich habe eine Kopie und die Tochter auch. Mal sehen ob diese mal in Augenschein genommen wird oder ob nur drüber gelächelt wird und alles zur Lebenerhaltung gemacht würde. Auch wenn keine Heilung in Sicht wäre. Aber hoffentlich dauert das noch ne Ewigkeit .......
lg
*****y_I Frau
7.645 Beiträge
meine Verfügung in kurzform
kurz und knapp aus meiner...
sollte ich aufgrund von bewusstlosigkeit.. oder -beeinträchtigungen in folge von Krankheit, unfall oder sonstiger Umstände nicht mehr in der lage sein meinen willen zu äußern verfüge ich darüber:
Das Unterbleiben von lebensverlängernden Maßnahmen!
solange eine "berechtigte" aussicht besteht, erwarte ich ärztl. und pfleg. Beistand .
Dagegen wünsche das LVM unterbleiben
wenn med. eindeutig feststeht:
das ich mich unabwendbar im sterbeprozess befinde, bei dem jede lebenserhaltende Therapie das Sterben ohne Aussicht auf besserung verlängern würde oder das keine Aussicht auf wiedererlangen des bewusstseins besteht
das es nicht zu einem behandelbaren und dauerndem Ausfall lebenswichtiger Fkt. des Körpers kommt

in den genannten fällen lehne ich Intensivtherapie als auch eine reanimation ab.
Behandlung und pflege sollen auf Linderung von schmerz,Angst und unruhe gerichtet sein
auch wenn durch schmerz behandl. eine Lebensverkürzung nicht auszuschließen ist.
Organspende soweit möglich wird bejaht!
Das
Totschlagargument "wer so etwas noch nicht erlebt hat kann da gar nicht mitreden" gilt in diesem Fall ja nun ganz besonders: wer so eine Situation nicht kennt, kann sie auch vorher nicht entscheiden.

@**gi: Was steht denn in der Verfügung Deiner Frau, Jogi ?
@****ty:
Was sind denn nicht behandelbare und dauerhaft ausgefallene lebenswichtige Funktionen des Körpers ?

Der Verlust der Nierenfunktion ! Nein, denn dann kann man dialysieren, oder ... ?

Der Verlust der rhythmischen Herzaktion ! Nein, denn dann kann man ja einen Schrittmacher implantieren, oder ... ?

Der Verlust der Spontanatmung ? Nein, denn da kann man ja beatmen, oder (Christopher Reeves, der so Regie in verschiedenen Filmen führte ... ?) ... ?

Keine Aussicht auf Wiedererlangen des Bewusstseins ... also der Hirntod = Tod: dann muss ja ohnehin die Behandlung beendet werden (wg.: Tod) ... .

Organspende "soweit möglich" ... oder doch die Beatmung nicht beibehalten für die sehr kurze Zeit der Spendenorganisation ?

Quintessenz:
Wie und wobei soll mir als Behandler oder Angehöriger so eine Verfügung helfen ?
Wem
die Liste der Eventualitäten noch nicht krass genug war, wie entscheidet ihr (und was steht in Euren "Verfügungen") zu solchen Themen:

zu erwartender hoher Querschnitt = Lähmung vom Hals an abwärts

locked-in-Syndrom = vollständige Lähmung bis auf Augenbewegungen

Aphasie = Verlust von Sprachverständnis und / oder Sprachproduktion

"Wachkoma"

sind diese Funktionen lebenswichtig ? (Bei Bewusstsein seid ihr ja ... was ist das eigentlich, Bewusstsein ?)
@er66
Da steht was sie nicht haben will, keine künstliche Ernährung, keine Organspende, keine Lebenserhaltende Massnahmen.Kein Herzschrittmacher (wichtig) da dies ein besonders schlimmer Tod ist.
Keinen Lüftröhren Schnitt.......
aus Erfahrung bei den beiden verstorbenen Eltern. Beide sehr grauenvoll verstorben......
Sowas hat keiner verdient.....
@jogi
Steht da auch, WANN sie das nicht will ?
Alles
geregelt, nur wenn es keine Aussichten zur Heilung gibt. Und wenn mal was sein sollte und man kann sich noch äusser oder selber bestimmen-dann täte Sie zu Exit oder Dignitas gehen. Aber das wird ja bald auch verboten......

Diese Verfügung muß alle 2 Jahre neu unterschrieben werden, fall sich was an den Wünschen ändern sollte......
Mußte von mir auch abgesegnet werden.
LG
*****y_I Frau
7.645 Beiträge
also für mich bedeutet es das ich nichts behandelt haben möchte
ausser den Schmerz!
ich möchte weder eine Sonde!
noch eine Reanimation
Keine Flüssigkeit
Keine Beatmung
keine Dialyse
Keine Transfusion Blut
Keinen Schrittmacher

die Organspende Bejahung war so gemeint , dass ich "meine" spende .. sofern sie in frage kämen:
Schwierig
Hallo !
Ein sehr schwieriges Thema ,habe deshalb auch nicht abgestimmt ,läßt sich nicht so einfach in dafür / dagegen einteilen .
Es wird immer wieder geschrieben von unheilbar krank ,Schmerzen und eigenen Willen .Nur das zeigt genau das Problem -wann ist jemand "unheilbar Krank " und kann jemand der unter starken Schmerzmittel steht noch seinen Freien Willen äußern .Rechtlich ist der doch bestimmt unzurechnungsfähig aufgrund der starken Medikamente .Und wenn es nur nach dem Willen geht lassen wir dann demnächst jeden Selbstmörder von der Brücke springen ?Im Gesundheitswesen wird immer mehr gekürzt ,in England wird bei Patienten über 60 keine dialyse mehr bezahlt .Alte / kranke menschen werden von der Gesellschaft immer mehr vergessen .Und wenn sie dann einsam und verlassen dahin vegetieren ,ja dann sind wir so menschlich und lassen sie sterben .Ist das dann wirklich ihr Freier Wille ?? Wer ist unheilbar krank ? Der für den es kein Medikament gibt oder der für den es kein BEZAHLBARES Medikament gibt .Heute Sterbehilfe aus menschlichen Gründen ,morgen aus Kostengründen ??Sollte nicht der erste ansatz sein Kranken und /oder alten menschen zu helfen ,hier kommt meiner Meihnung nach zu schnell der Ruf nach sterbehilfe .Warum will jemand sterben ? stellt sich jemand hier diese Frage ? Weil er nicht mehr leben will oder weil er in dieser Gesellschaft nicht mehr leben will .In der Jugend die Götze ist die alle anbeten .Wenn wer sterben will laß ihn doch = Problem gelöst !? ja da sind wir wieder beim sozialverträglichem Frühableben ,ein Begriff der noch gar nicht so alt ist . Daher sollte die Willenserklärung zum Sterben genau geprüft werden .Wer schreibt wer sterben will der darf auch macht es sich meiner ansicht nach zu einfach .

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch die die wirklich nur noch an maschinen hängen und leiden .Und da bin ich auch däfür sie zu erlösen ,sie menschlich sterben zu lassen .Nur mit eingangs erwähnten Bedenken ist es schwer ja fast unmöglich so etwas in ein Gesetz ,in eine Regelung zu pressen die dann nicht 1000 Seiten lang ist aber trotzdem auf alle Einzelfälle Paßt .

Ich mache mir schon lange gedanken zu dem Thema .Auf der einen Seite ist klar der unheilbar kranke der leidet .Und auf der anderen die Erbtante die so lange bearbeitet wird bis sie genug vom Leben hat .Oder der Kostendruck im Krankenhaus .Eins ist aber klar es gibt keine Regelung ohne Mißbrauch .Und wieder dreht man sich nur im Kreis .

Daher finde ich es schon merkwürdig und teilweise erschreckend wenn hier so viele das Thema per Abstimmung auf ein einfaches Dafür oder Dagegen bringen .

Noch eins zu Thema Patientenverfügung .Ist schön wenn ihr es euch so einfach macht .Nur so ist es nicht .Das Problem ist die Willenserklärung .Z.B.:Keine Maßnahmen wenn man im Koma liegt .Ist schön und gut aber für keinen Arzt bindend .Weil rechtlich das Problem darin liegt das man ja in dem Moment in dem man ins Koma fällt seine Meihnung ändern könnte und dieses dann nicht mehr mitteilen kann .Also weiß man nicht was der Patient jetzt will ,er könnte ja jetzt für weitere maßnahmen sein .Daher sind diese Erklärungen auch nicht eindeutig .
Und zu "Das ICH " .Bei Glaubensgemeinschaften die z.b. Blutübertragungen ablehnen ist das für den Arzt bindend solande keine Lebensgefahr besteht bei akuter lebensgefahr ist der Arzt berechtigt alles an Lebensrettenen maßnahmen einzuleiten .Weil man auch hier wieder davon ausgeht das in dieser extrem situation der Patient damit einverstanden ist .
Ich bin dafür!


Mein Vater lag damals in Krankenhaus, hatte eine schwere Krankheit und konnte nicht geheilt werden.


Wenn man sieht wie eine Person leidet, nicht mehr ganz bei sinnen ist und jeden Tag in diesen Bett gefesselt ist und weiß das es eigentlich aus ist, warum sollte man noch weitere Tage leiden?


Ich würde sagen mir wäre es fast lieber, wenn ich im Alter krank bin und zu garnichts mehr fähig bin würde ich mir schon Wünschen das entweder ich mich davon erlösen kann oder mich jemand erlöst!

Ich finde es schrecklich allein dieser Gedanke jeden Tag im bett, "gefesselt" zu sein,man kann eh nicht mehr, man macht evtl. noch in die Windeln usw.
Was ist das für ein Leben?!

Kein leben also wieso sollte man mir nicht den abgang erleichtern?

Also ich würde eine Sterbehilfe begrüßen!

Einfach einschlafen und in Ruhe sterben statt jeden Tag schmerzen und eines tages nicht mehr auf wachen oder am ende sogar noch 2x Wiederbelebt wird und dann Stirbt!
Der
eigentliche Knackpunkt des Problems, nämlich das "wann" ist hier nach meinem Empfinden immer noch nicht beantwortet.

Zum "was" sind die Aussagen relativ klar: Sweety will keine Flüssigkeit, keine Beatmung, keine Reanimation, etc., (wie die Zeugen Jehovas auch keine Bluttransfusionen wollen). Die Bandbreite der Einschränkungen ist schon hier immens, und gesellschaftlich auch nicht immer akzeptiert (die Aussenstehenden unverständliche, aus dem Glauben resultierende Haltung der Zeugen Jehovas ist ein typisches Beispiel hierfür), aber in schriftlicher Form lässt sich das ganz gut fassen und juristisch existieren hier auch Präzedenzfälle (@****ton). Ein Zeuge Jehovas KANN den Behandler verklagen, der in welcher Situation auch immer eine Blutübertragung vorgenommen hat und ihm WIRD Schadenersatz zuerkannt. Das hängt mit der absurden Situation des Behandlungsvertrages zusammen: der Arzt begeht immer eine Körpervetzung mit Einwilligung des Betroffenen (und sei sie nur mutmasslich).

Was mir allerdings (immer noch) fehlt ist das klare "wann" und niemand hat diese Frage für mich bislang zufriedenstellend beantwortet. Es geht nicht um den Schädel-Hirn-traumatisierten unrettbar verlorenen Patienten ohne Hirnfunktion. Dessen Tod wird schon heute festgestellt und die Therapie konsequent beendet. Aber: keine Dialyse Sweety ? Auch nicht, wenn Du damit Dein Leben retten kannst, eine Spenderniere bekommst und damit uralt wirst, vielleicht sogar Deine Enkel überlebst ? Wenn Deine Antwort jetzt ist "nein, dann schon", wann denn dann nicht ? Wieviel an Menschsein muss Dir fehlen, damit das Leben nicht mehr lebenswert scheint. Eine sehr individuelle und sehr persönliche Einschätzung wie ich finde, die niemand in geeignete Worte kleiden kann. Keine Infusion (nach einer OP zum Beispiel) ? Sicher eine deutliche Minderheitsmeinung, oder verstehe ich Dich da wieder falsch ?

Der Behandler steht dann vor dem Dilemma des Konservativitätsgebotes: er muss annehmen, dass der Patient eine Behandlung doch noch will, wenn als deren Ergebnis bestimmte Körperfunktionen erhalten bleiben, weil die "Patientenverfügung" den eingetretenen Spezialfall einfach nicht berücksichtigt hat. Die Verfügung ist dann das Papier nicht wert, auf dem sie steht (naja: vielleicht für den daran verdienenden Anwalt, der sie aufgesetzt hat schon).

Was nützen da Dignitas und Exit ? Wie man sich effektiv vom Diesseits ins Jenseits befördert sollte hinlänglich bekannt sein und nur weil jemand meint ein persönliches Recht darauf zu haben sollte diese Individualansicht doch nicht zur gesetzlichen Regelung werden oder ? Am Ende kommt jemand und möchte seine Selbstmordkosten von der Allgemeinheit erstattet haben oder von der Steuer absetzen(sehr zynisch, ich weiss, aber nicht unrealistisch. Die Realität ist so zynisch).

@****ty: Eine Organspende wird dann ja wohl von Dir nicht mehr in Frage kommen: Wie soll man Deine Organe weitergeben, wenn Du eine Beatmung, Infusion, etc. ablehnst. Konsequenterweise musst Du dann doch wohl auch ein Gegner der Organspende sein (zumindest soweit es Deine Organe angeht) (bei Jogis Frau konsequenter zu Ende gedacht, finde ich).

Summe: Ich warte noch immer auf eine geeignete Formulierung, ab wann die Einschränkungen in den gängigen Patientenverfügungen greifen sollen. Bis dahin werde ich weiter annehmen (müssen), dass beim geringsten Anzeichen von Hoffnung auf Genesung eine Behandlung gewünscht wird.
@Jaromsen
Hätte jemand Fragen gestellt, wenn Dein Verwandter, Dein Vater, in dieser Situation "einfach eingeschlafen" wäre, zum Beispiel in der Zeit, in der Du mit ihm im Krankenzimmer warst ? Hast Du darüber jemals nachgedacht ?

Bist Du, ist irgendjemand, jetzt schockiert über die Frage ? Das war es doch eigentlich, was Du wolltest, oder nicht (verstehe mich nicht falsch, ich unterstelle Dir eine durchaus edle, humanistische Gesinnung) ?
Ich bin DAFÜR,
weil was macht es für einen SINN, Mensch zu quälen, inden die Apperate sie nut noch am Leben erhalten.
*****y_I Frau
7.645 Beiträge
wann? wenn ich zum beispiel wie Quark auf der Strasse liege .. sorry für den ausdruck!
und ich gehöre weiß Gott nicht zu den Zeugen Jehovas

Auch mir selbst ist klar, das das Problem Sterbehilfe noch nicht genügend ausgereift ist..
zum Beispiel würde ich eine "Einschlafspritze" nicht wollen!
.. doch aber Morphium, wenn es schmerzlindernd ist..
dabei werden natürlich die Organe beeinflusst in ihrer Wirkungsweise..zum beispiel das Herz.. sollte es schon schwächeln , bedingt durch Vorerkrankung kann es leicht sein.. das es immer schwächer schlägt und dann aufhört.
oder bezogen aufs Wachkoma ... was nützt "mir" eine Rehamaßnahme?
Ich lehne sie ab.und möchte weder Nahrung eingeflößt bekommen
wozu? wie lange will man mich wofür erhalten? Meinen Angehörigen
möchte ich den langsamen Verfall meines Körpers nicht zumuten.
Gut , jetzt kann man sagen, es gibt genügend Beweise, wo Menschen wieder aufgewacht sind..

Karzinome .. was nützt mir es , wenn mir durch Zufall sage ich mal, die diagnose gestellt wird , sie haben noch ca 3 monate zu leben?
da lebe ich sie aus.. sicher wieder mit Schmerzmitteln und am Ende mit "Bettpflege" aber nicht mit dahinziehenden Maßnahmen!

am ende möchte ich noch sagen.. es ist mein Körper über den ich entscheide..okay ich könnt meinem Leben auch selbst ein Ende setzen.. aber nur so, dass ich niemanden gefährde
und das bedarf besonders großen Mut wie ich finde

ps ich bin auch kein Gegner von Organspende! nein.. auch diesen Ausweis trage ich bei mir.. allein um anderen zu helfen weiter leben zu können und zu wollen..
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