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Sterbehilfe! Wie steht ihr dazu?

Seid ihr für oder gegen Sterbehilfe?

Dauerhafte Umfrage
Sterbehilfe! Wie steht ihr dazu?
Ich lag bis vor 2 Wochen im Krankenhaus. Dort bin ich auf 2 Patientinnen hohen Alters aufmerksam geworden, die jeweils alleine in einem 3-Bett-Zimmer lagen. Wenn sie nicht gerade schliefen, schrien sie vor Schmerzen oder starrten vor sich hin.
Auf entsprechende Nachfrage wurde mir von einer Schwester erklärt, dass diese Frauen unheilbar Krebskrank seien, dazu noch an Alzheimerscher Demenz leiden würden und das der Tod nur noch eine Frage von Wochen wäre. Es gab, zumindest bei der einen Frau, nicht einen Angehörigen der sie besucht hätte.

Das warf in mir mal wieder die Frage der Sterbehilfe auf.

Diese armen Frauen sind ja nun weiß Gott keine Einzelfälle. Unheilbar krank, Pflegebedürftig, die Umwelt nicht mehr wahrnehmend, womöglich nur durch Maschinen am Leben gehalten, kein entsprechender Platz in einem Pflegeheim oder in einem Hospitz... Ich für meinen Teil würde so nicht mehr leben wollen.

Ich habe schon vor längerer Zeit eine Patientenverfügung hinterlegt um einem solchen Siechtum zu entgehen.

Ich weiss, dass dieses Thema auf Grund unserer Vergangenheit von vielen als sehr heikel angesehen wird. Trotzdem würde mich interessieren wie ihr dazu steht.

*pfeil* Seid ihr für oder gegen aktive Sterbehilfe?

*pfeil* Begründet bitte eure Einstellung!



LG

Klaus
!!! schwere frage
das is ein thema wo mann sich drüber streiten kann !!!!
ich sag mal so es gibt Fälle da fände ich es persönlich richtig wenn mann JA dazu sagen würde / könnte !!!
aber es gibt fälle wo ich vielleicht nein zu sagen würde !!!

bekannt von mir lag nun über 1 1/2 jahr im Krankenhaus hatte schweren autounfall war die ein kind von 2 jahren könnte nix mehr hat noch nicht mal mehr ihre eigene tochter von 5 jahren erkannt !!
nicht bewegen nicht essen nicht trinken nicht reden ..
die letzten 7 monate ist der zustand geschwangt und dann im koma gelegen ... das gedächtnis Könnte mann da schon vergressen sie hätte ein leben gehabt .. Im bett 24 stunden im bett die wand anschauen nicht zu wissen das es sein kind is was da als größer wird !! naja ich weiß ja nicht was das für ein leben noch gewessen wäre !!!
aber sie ist von alleine verstorben !! und in meinen augen und auch in den augen der angehörigen war das das beste für sie das war nicht mehr sie sie !!!
Dafür!
Ich bin auf jeden Fall dafür.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen, es sollte strafbar sein wenn man jemanden gegen seinen Willen unter unmenschlichen Umständen am Leben erhält.
Ich würde es für mich nicht wollen.
Ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen als irgendwann vor mich hin zu vegetieren.
Nee, Stecker raus und Ruhe is.
Aber ich hoffe auch niemals in diese Lage zu kommen, ich will irgendwann friedlich einschlafen, zuhaus, im Kreis meiner Lieben.



Zeno
da hast du recht ...
... ich will auch nicht dran denken wie es ist wenn ich da irgendwann mal liege und so 24 stunden hin an die decke schaue und nix mehr raffe !!!!

.. lieber einschlafen und gut ist !!
****ora Frau
641 Beiträge
Klar dafür...
... ich bin exam. Kinderkrankenschwester und habe viele solcher Schicksale erlebt! Das ist mir sehr an die Nieren gegangen!

Ich verstehe nicht warum ein Mensch alles selber entscheiden darf nur nicht ob er nicht mehr leben darf!
Ich halte das für unverantwortlich eine Seele so zu quälen und Ihr den Willen aufzuzwingen!

Ich persönlich musste einen Mann (Ende 30) der nach einem schweren Motorradunfall mein Patient wurde 2 mal am Selbstmord hindern weil es meine Pflicht war! Ich habe nächtelang nur geheult und wußte das ich das nicht durchhalte! Wie gerne hätte ich Ihn sterben lassen, denn so ein Leben würde ich auch nicht führen wollen! Aber ich durfte nicht... *snief2*
:-(
der beruf ist echt was was einen ganz schön körperlich und nervlich mit nimmt und dann auch noch wenn so was passiert !!!
****ora Frau
641 Beiträge
@ Da-Luxus_lady
der beruf ist echt was was einen ganz schön körperlich und nervlich mit nimmt und dann auch noch wenn so was passiert !!!

Das ist auch einer der Gründe warum ich Ihn heute nicht mehr mache!
Habe "Bin mir nicht sicher" gewählt...

Gerade in so einem Fall wie du ihn schilderst, ist es für mich nicht eindeutig, wie man mit dem Thema Sterbehilfe umgehen sollte...
Klar, bekommen die besagten älteren Frauen nicht mehr viel vom Leben mit, und ohne Frage ist dies eine schlimme Situation.
Aber woher willst du wissen, wie diese Menschen fühlen und über den Tod denken. Es muss ja nicht sein, dass der Tod eine Erlösung für die Damen wäre. Vielleicht haben Sie auch einfach nur höllische Angst vor dem Tod.

imho sollte man als Mensch NIE über Tod und Leben entscheiden. Dies ist eine Entscheidung, die uns die Natur abnehmen sollte...

Trotzdem bin ich mir bei dem Thema Sterbehilfe nicht sicher... Es ist und bleibt eben ein sehr sehr sensibles, heikles Thema

Ein unschlüssiger Morph
da kann ich dich sehr gut verstehn !!!!!
Es gibt doch die von mir erwähnten Patientenverfügungen. Darin kann man in Zeiten, in denen es einem gut geht und man klar bei Verstand ist verfügen, ob die Ärzte mich künstlich am Leben lassen sollen (dürfen) oder nicht.
Ich habe schon vor längerer Zeit diese Verfügung ausgefüllt und meiner Frau ausgehändigt. Im schlimmsten Fall kann sie diese Verfügung den Ärzten unter die Nase halten.

@***ph
Dies ist eine Entscheidung, die uns die Natur abnehmen sollte...

Da gebe ich dir Recht. Aber was ist denn, wenn du Jahrelang z. B. im Wachkoma liegst? Was ist denn, wenn du dem Tode geweiht bist und nur Maschinen halten dich künstlich am Leben. Was ist denn, wenn du wirklich nur noch dahinvegetierst, du aber ein starkes Herz hast was einfach nicht aufhören will zu schlagen? Möchtest du so weiterleben wollen?

Noch ein Beispiel. Das habe ich hautnah erlebt. Mein Vater war an Lymphdrüsen,-Lungen,-u. Hautkrebs erkrankt und er vegetierte auch nur noch vor sich hin. An seinem letztem Tag gab ihm der behandelnde Arzt im Krankenhaus, wohl wissend dass sein Herz das nicht mitmachen würde, eine starke Dosis Morphium. Er ist dann friedlich innerhalb von 15 Minuten eingeschlafen...Anderenfalls hätte er sich noch eine Woche quälen müssen.
Ich bin dem Arzt dafür heute noch dankbar.

Die Niederlande gehen da meiner Meinung nach mit gutem Beispiel voran. Dort ist Sterbehilfe unter gewissen Kriterien erlaubt.

@****ora
Ich kann dich gut verstehen...

@*******eno
Nein, Strafbar sollte es nicht sein. Das ginge dann doch etwas zu weit. Aber wie gesagt, all das kann man ja schon vorher klären.

LG

Klaus
*******der Frau
70.780 Beiträge
seit
meiner krebsdiagnose vor einigen jahren habe ich auch eine patientenverfügung. und ich habe zusätzlich noch was gemacht, für den fall meines todes, habe ich auch alles mit einem beerdigungsinstitut abgesprochen, wie alles ablaufen soll. nicht weil ich wollte, dass meine beerdigung/verbrennung nach meinen wünschen ablaufen soll, sondern einfach um den hinterbliebenen den schweren gang zum bestatter zu ersparen.

ich arbeite in einem altenheim und rate jedem neuen bewohner/bewohnerin eine patientenverfügung aufzusetzen. gerade ich erlebe immer wieder bei alten menschen, die diese nicht haben, wie sie dahin siechen. selbst behandelnde ärzte stehen dann vor mir und sagen, hoffen wir das es schnell geht und sie/er nicht mehr leiden muss.

aktive sterbehilfe ist ein schwieriges thema und wenn dies in deutschland mal so weit sein sollte, dass es gemacht werden darf, dann bitte nur in die verantwortungsvollen hände von ärzte. allein schon von dem gedanken her, dass der- oder diejenige die sterbehilfe geleistet hat nicht in den verdacht gerät, sich an dem tot desjenigen nur zu bereichern.

bei mir ist also alles geregelt, aber den sensenmann lass ich noch lange nicht an mich ran *zwinker*

lg
luder
*******006 Paar
600 Beiträge
Ich steh dazu
Ja,ich bin für die Sterbehilfe.Warum???.Ist einfach erklärt.Ich habe zuviel Menschen im privatem Umfeld sowie bei meiner ehemaligen Tätigkeit im Krankenhaus gesehen,die dahinsiechten,vor Schmerzen sich quälend,weil das jeweilige Medikament auch schon keine Wirkung mehr zeigte,oder sie so vollgepumpt waren,das man sich da schon fragte-wofür was lebt dieser Mensch noch?
Menschen die unheilbar krank sind,und sich vor Schmerzen schreiend qüälen,sollte man davon erlösen,und ihnen den Frieden geben.
Wenn Tiere schwer erkranken,werden sie eingeschläfert,denn es heisst immer-das Tier soll man nicht leiden lassen,aber den Menschen oder was?
Ich bin wirklich ein Tierfreund,absolut,aber der Mensch sollte dasselbe Recht in Anspruch nehmen können.
**********r1958 Paar
11.388 Beiträge
Um Leiden zu beenden....?
und auch wenn man dazu ein Statement von etlichen
Seiten brauchte bin ich alleine aus humanitären Gründen
definitiv dafür.

*genau* vom Frenchlover
dafür..
...zum glück akzeptieren ja immer mehr ärzte heute den willen eines patienten,der nicht am leben gehalten werden will.

wenn jemand sein "leid" beenden will ,sind wir auch für aktive sterbehilfe.
sofern er es nicht selbst kann.
Ein bißchen zwiespältig....
.. ist meine Meinung dazu. Vielleicht aus Angst, daß aktive Sterbehilfe "bei Bedarf" mißbraucht werden könnte.

Obwohl ich letztlich "dafür" gestimmt habe. Unter der Voraussetzung, daß so viele Sicherheitsschleusen eingebaut sind, bis es letztlich dazu kommt, daß kein "Schindluder" damit getrieben werden kann.

Allerdings hab ich im März diesen Jahres meinen sehr alten und sehr kranken Hund von seinen Leiden erlösen lassen, weil ich gemerkt hab, daß er einfach nicht mehr kann - und nicht mehr will. Da frag ich mich schon, warum darf ich meinem geliebten Tier helfen, aber einem geliebten Menschen nicht?

Gerade bei unheilbar Kranken - und sofern der Betroffene es wünscht - ist sterben dürfen menschenwürdiger als dahinsiechen.

Und doch bleibt ein kleiner Zweifel.....
der zweifel,,,,
bleibt auch bei uns.
man muß halt verantwortungsvoll damit umgehen.

das unverantwortliche zeitalter haben wir ja zum glück hinter uns.

hoffen wir doch sehr.
jeder Mensch
hat das Recht, sein Ende und den Zeitpunkt selbst zu bestimmen.

Quasi
*********lings Paar
2 Beiträge
Ich weiß von mindestens einem "Fall", wo der Notarzt aktive Sterbehilfe geleistet hat. Der Betroffene hatte Krebs im endstadium und sich nur noch gequält. In Absprache, mit der Ehefrau und dem Betroffenen bzw. auf ausdringlichen Bitten, ja schon flehen, hatte der Notarzt ein Medikament gegeben.

Sicher, aktive Sterbehilfe ist verboten, die Ärzte haben einen Eid geleistet, aber (zum Glück) siegt doch manchmal die Menschlichkeit.

Bedenken jedoch habe ich, wenn Sterbehilfe erlaubt wäre.
Wo will man die Grenzen ziehen, ab wann sie erlaubt ist?

Das Ehepaar habe ich Fast Täglich auf der Arbeit (in einem Altersheim) gesehen, mit ihnen gesprochen. Konnte den "Verfall" des Mannes beobachten.

Für die Ehefrau war es eine Erleichterung, für denn Mann sowieso.
Beide Waren dem Arzt dankbar, konnten sie doch in Würde abschied nehmen, er in Würde sterben.

Dennoch, ich stehe einer "Erlaubten, aktiven Sterbehilfe" skeptisch gegenüber. Denn die Gefahr, das der wunsch zu sterben übereilt ist, sehe ich einfach als zu Groß.
Wie gesagt, wo will man die Grenze ziehen?

Nachdenkliche Grüße
von der Männlichen Seite
hmm, bin da auch zwispältig.....
einerseits sehe ich das genauso wie andre schreiber vor mir, das jeder ein recht darauf hat sein leben in würde zu beenden, und auch den zeitpunkt dafür selbst zu bestimmen.
andrerseits ist grade im anfangsposting n fall beschrieben der nachdenklich macht, da bei genannter situation ja schwer bis unmöglich festzustellen ist ob der patient bei seinem wunsch wirklich voll da bzw er selbst ist.
auch übereilte todeswünsche und natürlich auch die selbsternannten todeshelfer sind so ne sache die das thema sicherlich nicht einfacher machen *schiefguck*

aber grundsätzlich sollte es jeder entscheiden können, unter gewissen auflagen......das problem ist halt eine "gute" regelung zu finden, und dann auch missbrauchsfrei umzusetzen.
******aga Frau
4.722 Beiträge
dafür
wenn wirklich keine Chance mehr bestünde, die Gesundheit - bzw. ein menschenwürdiges Leben wieder herzustellen.
Patientenverfügungen sind eine Möglichkeit, sich selber da abzusichern und dann lebensverlängernde Maßnahmen zu unterlassen, wenn dies im Grunde nur eine Qual für den Betroffenden bedeutet.

Sterbehilfe in dem Sinne, dass ich etwas tue, was das Leben des Betroffenen beendet - wie etwa das Verabreichen von bestimmten Mitteln.....ja.....ich glaube, auch da wäre ich für, allerdings ist das in Deutschland verboten, während das in der Schweiz und den Niederlanden, soweit ich weiß, erlaubt ist.
Ich finde, es sollte auch in Deutschland möglich sein, denn hier geht es immerhin um die Menschenwürde und die sollte vor sinnlosen Behandlungen stehen, an denen Pharmaindustrie und andere Geld verdienen.
**********r1958 Paar
11.388 Beiträge
Wo bleibt dann die EU...
die sich eigentlich in jede Lebensbelange einmischt
und von dem die meisten gar nichts mitbekommen.

Sterbehilfe wäre mal ein Thema das sie aufgreifen
könnten, ob es passiert ist allerdings ein anderes
Thema,lässt sich ja kein Geld mit machen.

*roll* vom Frenchloverpaar
Ich bin dafür, und zwar vehement.

Nachdem ich eine Verwandte über etliche Monate hin habe sterben sehen, hilflos zusehen müsste, wie sie mehr und mehr verfiel, mit ihr darüber sprach, dass sie sterben will, möglichst schnell, weil der Krankheitsverlauf absolut und ohne jegliche Hoffnung tödlich ist, keine noch so geringe Chance auf Heilung oder auch nur Stagnation des Krankheitsbildes besteht...und es nichts gab, was ich tun konnte. Aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen, aber auch nicht beeinflussen konnte, wurden keine bzw kaum palliative Massnahmen ergriffen. Sie erlebte ihr Sterben gnadenlos mit.

Dignitas - eine Tagesreise in die Schweiz, um dann selber den Knopf zu drücken - war für eine grausame Entscheidung! Ich bin nicht einmal der Meinung, dass man es jemandem, der zu sterben entschlossen ist, weil, und nur weil man so nicht leben kann, der aber ansonsten niemals auch nur annähernd eine suizidale Tendenz gezeigt hat (sonst hätte sie das bei der Diagnose bereits getan) nicht aufbürden kann, den Tod selber, von eigener Hand herbeizuführen. Aber wenn es der einzige Weg ist, ist es noch tausendmal besser, als ein qualvolles, bewusstes Verenden.

Und wenn es noch so viele in der Historie begründete Argumente gibt, Sterbehilfe nicht zuzulassen - sieht man den Einzelfall, haben diese Argumente keinerlei Gewicht. Sie betreffen nur einen potentiellen Missbrauch, nicht das tatsächliche, das echte Leiden.
Dafür
Ich bin für aktive Sterbehilfe, wenn es der ausdrückliche Wunsch der/des Betroffenen ist.
Meine Mutter ist letztes Jahr an Krebs gestorben. Ich war bei ihr und habe ihre Hand gehalten bis zum Schluss.
Zum Glück war sie auf einer Palliativ-Station und hatte eine Patientenverfügung unterschrieben, so dass nicht noch lebensverlängernde Maßnahmen ergriffen wurden. Sie bekam Morphium gegen die Schmerzen und und sonst nichts. Ich hatte trotzdem den Eindruck, dass sich der Sterbeprozess selber ziemlich lange hingezogen hat und sie sich teilweise gequält hat, Schwierigkeiten damit hatte gehen zu können, los zu lassen. Meine Mutter hatte darum gebeten ihr zu helfen, als sie noch bei klarem Verstand war. Es wäre so leicht gewesen, ihr eine Überdosis Morphium zu geben, aber der Ärztin/den Schwestern auf der Station waren die Hände gebunden.
Problematischer finde ich es bei Patienten die im Komo liegen oder geistig verwirrt sind. - Wer will da entscheiden? Natürlich, wenn klar ist, dass sie sowieso innerhalb kurzer Zeit sterben, würde ich immer noch sagen, ich bin für aktive Sterbehilfe. Doch wo ist da die Grenze. Gerade aufgrund unserer Vergangenheit finde ich eine kritische Betrachtung wichtig.
Ich finde es ja schon gut, das wenigsten die Unterlassung Lebensverlängernder Maßnahmen (passive Sterbehilfe) gesetzlich geregelt ist und es so etwas wie Patientenverfügungen gibt.
Wir haben damals in der Oberstufe im Philosophie-Unterricht mal darüber diskutiert, was Hippokrates wohl dazu gesagt hätte, dessen Eid die Ärzte ja heute immer noch schwören. Wäre er dafür gewesen oder dagegen?
Das ist natürlich eine rein hypothetische Diskussion. Aber die Frage die dahinter steckte ist, soll man wirklich medizinisch alles erdenkliche tun um Leben zu erhalten. Wo ist die Grenze und wer entscheidet?
Hierzu ein weitere Beispiel: Eine Bekannte von mir wollte unbedingt ein Kind. Sie hatte schon mehrere Fehlgeburten hinter sich. In der nächsten Schwangerschaft kam es zu Blutungen, worauf die Ärzte den Muttermund zugenäht haben, damit es keine Fehlgeburt gibt. Sie hat ein schwer mehrfach-behindertes Kind zur Welt gebracht .....
Hätte man der Natur ihren Lauf gelassen, wäre dieses Kind nie geboren worden. War es richtig oder falsch einzugreifen? - Das Kind konnte ja nicht entscheiden ob es Leben will. War es nicht egoistisch von der Mutter dieses Kind unbedingt zu wollen? - und bevor ihr mich jetzt steinigt - ich meine keineswegs damit, dass behinderte Kinder nicht
Dafür
Ich bin für aktive Sterbehilfe, wenn es der ausdrückliche Wunsch der/des Betroffenen ist.
Meine Mutter ist letztes Jahr an Krebs gestorben. Ich war bei ihr und habe ihre Hand gehalten bis zum Schluss.
Zum Glück war sie auf einer Palliativ-Station und hatte eine Patientenverfügung unterschrieben, so dass nicht noch lebensverlängernde Maßnahmen ergriffen wurden. Sie bekam Morphium gegen die Schmerzen und und sonst nichts. Ich hatte trotzdem den Eindruck, dass sich der Sterbeprozess selber ziemlich lange hingezogen hat und sie sich teilweise gequält hat, Schwierigkeiten damit hatte gehen zu können, los zu lassen. Meine Mutter hatte darum gebeten ihr zu helfen, als sie noch bei klarem Verstand war. Es wäre so leicht gewesen, ihr eine Überdosis Morphium zu geben, aber der Ärztin/den Schwestern auf der Station waren die Hände gebunden.
Problematischer finde ich es bei Patienten die im Komo liegen oder geistig verwirrt sind. - Wer will da entscheiden? Natürlich, wenn klar ist, dass sie sowieso innerhalb kurzer Zeit sterben, würde ich immer noch sagen, ich bin für aktive Sterbehilfe. Doch wo ist da die Grenze. Gerade aufgrund unserer Vergangenheit finde ich eine kritische Betrachtung wichtig.
Ich finde es ja schon gut, das wenigsten die Unterlassung Lebensverlängernder Maßnahmen (passive Sterbehilfe) gesetzlich geregelt ist und es so etwas wie Patientenverfügungen gibt.
Wir haben damals in der Oberstufe im Philosophie-Unterricht mal darüber diskutiert, was Hippokrates wohl dazu gesagt hätte, dessen Eid die Ärzte ja heute immer noch schwören. Wäre er dafür gewesen oder dagegen?
Das ist natürlich eine rein hypothetische Diskussion. Aber die Frage die dahinter steckte ist, soll man wirklich medizinisch alles erdenkliche tun um Leben zu erhalten. Wo ist die Grenze und wer entscheidet?
Hierzu ein weitere Beispiel: Eine Bekannte von mir wollte unbedingt ein Kind. Sie hatte schon mehrere Fehlgeburten hinter sich. In der nächsten Schwangerschaft kam es zu Blutungen, worauf die Ärzte den Muttermund zugenäht haben, damit es keine Fehlgeburt gibt. Sie hat ein schwer mehrfach-behindertes Kind zur Welt gebracht .....
Hätte man der Natur ihren Lauf gelassen, wäre dieses Kind nie geboren worden. War es richtig oder falsch einzugreifen? - Das Kind konnte ja nicht entscheiden ob es Leben will. War es nicht egoistisch von der Mutter dieses Kind unbedingt zu wollen? - und bevor ihr mich jetzt steinigt - ich meine keineswegs damit, dass behinderte Kinder nicht lebenswert sind.
Die Frage ist doch, wären wir wirklich bereit Verantwortung für unsere Entscheidungen zu tragen?
**********ick21 Frau
82 Beiträge
Patientenverfügungen
.. sind eine gute Sache, um im Ernstfall dem behandelnden Arzt Entscheidungshilfen zu geben - aber genau hier liegt der Hase im Pfeffer:

kein Arzt ist verpflichtet, diesem Gesuch nachzugehen, wenn er es mit seinem Gewissen nicht verantworten kann. Das ist sicher strittig, ist aber so - eine Garantie dafür, dass keine lebensverlängernden Maßnahmen ergriffen werden, hat man in Deutschland nicht, diese Erfahrung mache auch ich berufsbedingt und nein: ich bin kein Arzt.

Selbstverständlich bin ich für ein Sterben in Würde nach eigenem Ermessen, halte es aber für unmöglich und auch nicht richtig, Pauschalmeinungen zu diesem Thema abzugeben. Meine Begründungen dafür liegen in der Befürchtung des Missbrauchs von dahingehenden Gesetzen über die Unmöglichkeit, Menschen mit unklarer Bewusstseinslage dem Tode zuzuführen bis hin zu denjenigen, die trotz ungünstiger Prognosen dann doch eine andere gesundheitliche Entwicklung durchmachten, als eingangs angenommen.

Es ist nahezu unmöglich, aus jeder Sicht 'richtige' Entscheidungen zu treffen, wenn derjenige sich selbst - aus welchem Grund auch immer - nicht mehr dazu äußern kann. Deshalb halte zwar auch ich Patientenverfügungen für wichtig, eine Garantie, dass den Wünschen Folge geleistet wird, gibt es aber (bislang) dennoch nicht.
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