Das Beispiel
Übrigens: Ich bin zufällig auch Vegetarierin, aber es widert mich nicht an, wenn andere (mein Mann, mein Kind, alle aus meiner Familie) Fleisch essen...
Denke nicht, dass das ein guter Vergleich ist, denn bei Vegetarieren geht es nicht immer oder gar ausschließlich um moralische Bedenken
Es ist mir relativ egal, wer hier Vegetarier ist. Das war nun kein Anlass, dass sich hier alle rechtfertigen "Ich bin aber Veggie, und bei mir dürfen andere Fleisch essen!". Was hat das mit dem Thema zu tun?
Mein Beispiel Vegetarier war einfach gewählt. Ich hätte auch Kirchengänger, Christen, Fundamentalisten oder sonstiges wählen können.
Es ging mir auch nicht ausschließlich um Moral.
Sondern um ein Weltbild. Das, was jeder für sich für gut und richtig befindet. Und das, was für dich gut und richtig ist, muss es für andere nicht sein. Heißt einfach, du kannst nicht erwarten, dass andere so leben, wie du es gerne sehen würdest. So wie du glaubst, es durch "Vorbildfunktion" vorzuleben.
Das ist einfach intolerant. Es hat was von "So wie ich denke und lebe, so ist es richtig. Alles andere ist falsch. Ich muss der Welt mitteilen, wie korrekt ich bin".
Das meine ich nicht böse, ich meinte auch dich nicht speziell mit Geschimpfe. Und eigentlich war das Wort "Geschimpfe" auch das falsche Wort. Aber egal.
Du kannst es ekelhaft finden, dass Leute fremdgehen. Oder Frauen, die die Geliebte spielen, für böse Schlampen halten. Es ändert nichts daran, dass es Affairen zuhauf gibt.
Wenn ich immer danach gehen würde, was andere Leute denken, dann hätte ich viel zu tun. Und dann müsste ich auf manches verzichten. Will ich aber nicht. Ich lebe nur einmal. Und das Weltbild anderer ist eben nicht meins. Solange ich morgens noch in den Spiegel schauen kann, ist meine Welt in Ordnung.