Interessantes Thema! Irgendwie habe ich das übersehen ...
Jetzt habe ich mich mal durch den ganzen Thread gewühlt, o haua ha - da wurden ja Dinge angesprochen, nicht von schlechten Eltern ...
Von Dummdoms über das, was "Szene" ist bis hin dazu, welche Doms denn nun wie heißen. Respekt, das gibt's nicht in vielen Themen.
Zur "Szene" mag ich noch kurz ein Wort sagen:
"Szene" ist für mich jeder, der sich häufig an einschlägen Orten öffentlich zeigt. Nicht mehr und nicht weniger.
Denn jeder, der öffentlich anwesend ist, prägt diese "Szene" bewusst oder auch unbewusst mit: Man unterhält sich ja schließlich, tauscht Meinungen aus, lernt dazu, lernt von anderen, beobachtet und gleicht sich, auch das meist unbewusst, verhaltenstechnisch dem Rest an.
Darum dann auch das Wort "Szene" oder auch mal "Hamburger Szene", "Berliner Szene", etc. pp.: Die Locations geben einen Rahmen vor, die Veranstaltungen auch. Oftmals bilden sich durch das Angebot der Orte einzelne Vorlieben heraus, oder es sind Menschen anwesend die besonders erfahren sind und andere mit ihrer Leidenschaft anstecken.
Und so kommt es, dass man wohl schon von einer "Tüddelszene" in Hamburg beispielsweise gibt, weil der Tüddeltreff eine große Stammkundschaft im Catonium zieht und man damit als Außenstehender auf viele Menschen trifft, die die Lust am Fesseln entdeckt haben, während andernorts das Fesseln möglicherweise kein Thema ist, sondern hauptsächlich das Schlagen, weil der Schwerpunkt ebendort eben Spanking ist und sich deswegen eine andere "Szene" herausschält.
Wenn ich z.B. den Tüddeltreff häufig besuche, bin ich Teil der "Szene". Kann ich gar nicht verhindern. Schließlich werde ich als Stammgast dann identifiziert und gehöre damit dazu - selbst wenn ich behaupten würde, dass ich nicht dazugehören würde.
Auch das was ich vor Ort tue, kann unwissentlich in die "Szene" eingehen: Vielleicht guckt sich das eine zweite Person ab was ich an Idee hatte, von dieser dann eine dritte, eine vierte ... und plötzlich machen "die Hamburger" eine ganz bestimmte Fesslung, die aus der "Hamburger Tüddelszene" bekannt wurde.
Die Mechanismen sind eben immer dieselben: Nachahmung und der Wunsch, Gleichgesinnte zu treffen. Beides sind starke Komponenten, die eine "Szene" auferstehen lassen.
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Ontopic:
Wann man das erste Mal in den "Dom"-Modus oder auch "Sub"-Modus geht, ist in der Tat nicht einfach zu klären. Ich frage mich das auch öfters mal, denn wenn Sympathie da ist, ist ja auch irgendwo der Wunsch da, dies zu zeigen, auch dass die "andere" Seite in einem auch angesprungen ist und nicht nur der Kumpelfreund. Just als Switcher ist das ja auch noch etwas wichtiger, um klarzumachen,
welche der beiden Seiten da in einem aufgewacht ist ...
Für mich gehört aber auch erst das Gespräch auf Plauderebene dazu, was die Kinks, Kicks und Abneigungen so sind.
Insbesondere wäre da zu klären, ob "Überrumpeltwerden" dazugehört!
Wenn das nämlich der Fall ist, dann ist all das, was hier so gerne verteufelt wird, im Anschluss sehr wohl möglich und ja auch gewünscht. Also eben am Ende des ersten längeren Chats (Sympathie vorausgesetzt) ein "Achja, und morgen Punkt 20 Uhr gehst du wieder in den Chat" (zuvor wurde nachgehakt, was die andere Person vor hat, und wenn "nichts" angegeben wurde ...)
) ohne irgendwelches Fragezeichen, dann kann man in diesem Fall dann schon nicht mehr von einem Dummdom reden der zu weit geht, denke ich.
Am schönsten ist aber ja doch dieses flirtende Necken, in dem weder Befehle, noch Aufgaben regieren, sondern Bitten die ein bisschen wie Befehle klingen, und Wünsche, die ein bisschen wie Aufgaben klingen ... kombiniert mit so hübschen Zurückneckereien wie "und was passiert, wenn ich nun nicht mache, was du dir wünschst?" - "Dann hast du wohl Pech gehabt." - "Wobei?" - "Dabei, mich morgen wieder im Chat begrüßen zu können. Also, überleg's dir ...
" - Frotzeleien.
Just das ist für mich aber dennoch schwer einschätzbar, ähnlich wie das Flirten selbst: Ab wann kann man einen Flirt starten, ab wann ist es unverschämt? Gute Frage.
Vermutlich ist es doch wieder einfach nur nackte Intuition.
Tja, wäre ja zu schön gewesen, wenn es da eine Regel gegeben hätte.