Letztendlich hat doch
jede Beziehungsform ihre Existenzberechtigung,solange alle Beteiligten sich darin glücklich und wohl fühlen,egal ob das gemeinsame Ziel eine monogame,offene oder polyamore Beziehung ,selbst wenn es "nur" eine "Friends with benefits"-Beziehung ist.
Ich habe mehr als 2 Jahrzehnte in monogamen Beziehungen gelebt.
Und sie sind kläglich gescheitert.Weil sich die Bedürfnisse unterschiedlich entwickelt haben und man aber aus purem Besitzdenken nicht in der Lage war,sich der neuen Situation zu stellen und zu öffnen für eine andere Form.
Kein Mensch kann für sich voraussagen,wie er sich entwickeln wird,ganz gleich ob solo oder in Beziehung lebend.
In jungen Jahren aber habe ich das,wie so viele geglaubt:
Ich werde nie....
Ich werde immer....
Bullshit. Man kann für NIEMANDEN die Hand ins Feuer legen und am aller erstaunlichsten war für mich die Erkenntnis,am ALLERWENIGSTEN kann man das für sich selber.
Und warum nicht?
Weil das Leben weder plan-noch voraussehbar ist.Nicht versicherbar,wie KommSeMaRunter so schön glossiert hat.
Die äußeren Umstände des Lebens verändern auch das Innere eines Menschen,zumindestens betrachte ich dies als normal und vor allem auch als wichtig,für die innere Reife eines Menschen.
Sich den Gegebenheiten immer wieder aufs Neue zu stellen,zu versuchen,das Beste aus Veränderung zu machen,bedeutet für mich Fortschritt,Entwicklung und nicht immerwährende Stagnation.
Klar will man,wenn man glücklich ist,den Status Quo am liebsten für immer festhalten.Geht aber nicht.Dafür obliegt viel zu sehr dem Zufall.Man geht aus der Tür raus und zack! trifft einen ein Ziegelstein und alles ist vorbei.
Um es mal mit diesem krassen Beispiel zu verdeutlichen.
Egal wessen Seite also nun "sein" Lebens-und Beziehungsmodell als das einzig wahre propagiert: Er liegt falsch damit,denn nur für sich selber und NUR für SICH selber, kann man sagen, so wie man MOMENTAN lebt,ist man zufrieden und glücklich, im Idealfall trifft man auf Partner,die das ebenfalls so empfinden,in der jeweiligen Konstellation.
Die Hauptursache des Scheiterns meiner vorherigen Beziehungen sehe ich
in dem Umstand meiner eigenen Unzulänglichkeiten,meines damaligen mangelndem Selbstwertgefühles.
Ich habe mich selber nicht genug geliebt.
Und mich daher über die Liebe eines Partner zu mir definiert,war abhängig davon,wie ein Junkie.
Erst jetzt,nach so eingen Jahren des sich-mir-selber-Eingestehens meiner inneren Dämonen,der Auseinandersetzung und Selbstreflektion wage ich zu behaupten,ich habe mich lieb,mein Selbstwertgefühl ist in ausreichender Menge vorhanden,das ich mich nicht mehr über die Liebe eines anderen Menschen zu mir definieren muss.
Und das bedeutet Freiheit. Freiheit, die ich dadurch auch dem anderen zugestehen kann.Im seine Indivudualität belassen,ohne ihn auf MEINE Bedarfe zurechtbiegen und reglementieren zu wollen/müssen,aus der Zwanghaftigkeit meines mangelndem Selbstwertgefühles heraus,wie es früher der Fall war.
Oft fällt hier der Satz:
"Warum dann Partnerschaft,wenn er oder sie mich nicht als Exklusiv betrachtet,was bin ich ihm denn dann überhaupt wert? "
Und schon daran zeigt sich die eigene Betrachtungsweise:
Ich bin mir selber nur soviel wert, wie der Partner mich für wert betrachtet,aus meiner Sicht???
Jemanden zu lieben,ihn wertzuschätzen,zu achten,zu respektieren,ohne ihn auf meine Bedarfe hinbiegen zu wollen,bedeutet für mich wahre Liebe. Und wenn er das genauso sieht,PERFEKT!