@ Mutabor
Ich finde die von dir angestellten Betrachtungen im letzten Beitrag sehr gut und auch zutreffend.
Etwas ins schwimmen komme ich beim zweiten Teil, da ich nicht so genau weiß, wie es gemeint ist.
wenn man das aufbröseln kann, dann wird einem vllt bewusst, das die rahmenbedingen, sich für eine offene beziehung zu entscheiden, realtiv wenig mit der emotionalen un-/treue zu tun hat...
Ich könnte hier sowohl ja, als auch nein antworten.
Wenn ich das Problem der sexuellen Untreue nicht habe, weil sexuelle Kontakte für mich keine Untreue bedeuten oder wenn ich das Problem der emotionalen Untreue nicht habe, weil ich eine polyamore Lebenseinstellung habe, dann ist das insofern unabhängig von der Lebensform, weil ich diese Einstellungen habe, egal, ob ich monogam lebe oder nicht.
Ich werde dann auch die Wahl meiner Beziehungsform nicht daran orientieren, wie meine Lebenseinstellung ist, sonderen daran, was mir gut tut, sei es, dass ich die Idee davon habe oder aber aus der gemachten Erfahrung heraus. Und die ist dann nicht davon abhängig, dass ich damit das Problem der Treue lösen will, sondern von ganz anderen Faktoren.
Aber all das stimmt nicht so wirklich.
Wenn für mich Treue nicht das Kriterium ist, was für meine Entscheidung relevant ist, lebe ich dann nicht irgendwie schon in einer offenen/polyamoren Beziehung. Wenn für beide Partner Außenkontakte keine Verletzung der Treue darstellen, ist egal, ob ich davon Gebrauch mache oder nicht, ist die Beziehung im Prinzip offen, weil es den Verstoß gegen Monogamie so ja nicht mehr gibt.
Dass das auch nicht ganz stimmt, kann man daran erkennen, dass Treue nicht der einzige Faktor ist, der die Lebensform bestimmt und andere Faktoren, wie oben schon geschrieben ja auch Einfluß auf die Entscheidung haben. Aber vom Prinzip ist der Monogamiegedanken mit dem nicht Vorhandensein des Treueverlustes auch verloren gegangen.
Nicht gemeint ist hierbei der Treueverlust, der dadurch ensteht, dass der Partner sich von mir abwendet oder ich seine Loyalität verliere. Diese Art des Treueverlustes gibt es ja in allen Konstellationen und wird dadurch ja auch nicht aufgehoben.
Und wenn für mich der Treueverlust so nicht existiert, bin ich überhaupt noch in der Lage eine monogame Beziehung zu führen? Selbst wenn ich das wollte, könnte ich nach dem Prinzip, sag niemals nie, ja nicht wissen, ob es morgen noch so ist, denn mit dieser Lebenseinstellung stellt das ja kein Hindernis für mich da.
warum an den symptomen herwursteln, wenn man das übel anpacken kann...
Weil es zwar nicht immer die beste Lösung ist, aber oft auch eine Lösung. Und gerade dann, wenn man keine andere Lösung findet, die Beste die man hat. Die sollte man dann auch nicht ausschlagen, da man sonst ggf. ohne dasteht.
Und soweit man hier immer wieder liest, scheinen viele auf die ein oder andere Art eine Lösung für sich gefunden zu haben, mit der sie glücklich sind. Daran kann ich erst mal nichts falsches erkennen.
LG
bits