Drängt sich bei dieser Aussage von @******ics nicht unweigerlich die Frage auf, zu was ich dann einen Partner brauche, mit dem ich eine vermeindliche "offene Beziehung" führe...??
Das ist keine Frage des Beziehungsmodells.
Menschen die lieber alleine leben oder weil sie beziehungsunfähig sind, in Beziehungen nicht glücklich werden, werden weder Partner noch Beziehung brauchen. Menschen die in Beziehung glücklicher sind oder Beziehung brauchen, werden sich hierfür entscheiden, unabhängig von der Lebenseinstellung zu Beziehungformen. Nur die Art der Beziehung wird ggf. unterschiedlich sein, nicht aber das Bedürfnis nach Beziehung als solches.
Da es sich bei Menschen immer um Gefühle handelt, finden wir in einer offenen Beziehung eine Trennung nicht so schmerzlich, denn schließlich weiß jeder Partner worauf man sich einläßt durch die offenen, ehrlichen Gespräche und das Vertrauen in einander.
Die Auffassung kann ich nicht teilen. In meinen Augen davon abhängig, wie wichtig/wertvoll einem eine Beziehung ist. Würde sich meine Frau nach 35 Jahren von mir trennen, würde eine Welt für mich zusammenbrechen.
Nur werden wir alle älter mit 40-60 ist man noch gesundheilich meist auf der Höhe. Was passiert wenn der eine Partner krank wird, pflegebedürftig etc.?
Wie man hier lesen kann, ist mein diesbezüglicher Versuch einer Alters-WG leider gescheitert.
der mensch sucht sich nur eine andere rahmenbedingung, in der er sich wohl, frei, gehaglich fühlt.
Die Suche danach ist denke ich legitim, können doch andere Rahmenbedingungen dazuführen, dass der Mensch glücklicher und zufriedener ist.
eines lehrt aber das leben und die natur dem menschen. das durch änderung der rahmenbedingung, der mensch derselbe bleibt. hat ergo, ein mensch vorher schon gelogen, wird er es auch nach änderung der rahmenbedingung dies tun...
Lügen sind eine denkbar schlechte Vorraussetzung für eine OB. Ehrlichkeit sollte vor der Entscheidung für eine OB vorhanden sein . Wobei, so ganz scheint mir das zitierte nicht zu stimmen. Veränderte Bedingungen können auch zu mehr Ehrlichkeit zwingen und die Einsicht bringen, dass ehrlich der bessere Weg ist. Dann stellt sich u.U. aus Überzeugung mehr Ehrlichkeit ein. Da aber nicht so sehr wahrscheinlich, sollte man sich nicht einfach darauf verlassen.
man könnte es auch als eine ego-befriedigung bezeichnen...
(wobei egoistisch sein nicht mal etwas negatives ist, mitnichten!)
(wobei egoistisch sein nicht mal etwas negatives ist, mitnichten!)
Ist nicht letztendlich jede Motivation menschlichen Handelns auf das Streben nach dem eigenen Glück zurückzuführen?
Von daher stellt sich mir nicht die Frage nach der Ego-Befriedigung an sich, sondern nach der Art, wie diese betrieben wird.
Und dieses ist halt individuell sehr unterschiedlich. Ich kann dies sowohl rücksichtslos auf Kosten anderer tun, als auch ohne dass ich andere rücksichtslos ausbeute. Und hierin liegt für mich der gravierende Unterschied.
Es sind halt Wertesystem, Moral und Anstand individuell verschieden und somit auch die Einschätzung von Situationen und das eigene Verhalten, dass sich daraus ableitet.
Es ist für mich keine Frage der Moral, wer mit wem ins Bett geht, solange alle davon Betroffenen kein Problem damit haben. Es könnte dann eher ein Fehler sein, es nicht zu tun.
Ganz anders sieht es aber für meine Bewertung aus, unter welchen Umständen dies geschieht. Hier sehe ich gravierende Unterschiede.
es geht letztendlich nur um eine bedürfnissbefriedigung, auf teufel komm raus...
Bedürfnisbefriedigung ja, aber halt eben nicht auf Teufel komm raus.
Andere schreiben, sie haben/geben sich auch die Freiheit, sich auch zu verlieben. Aber macht es denn einen Partner glücklich, wenn der andere ihm vorschwärmt, wie er sich gerade ine eine/einen verliebt hat und wie toll alles ist. Wo bleibt da die Rücksicht und der Respekt für den Partner ?
Das hat u.U. mit Rücksichtnahme gar nichts zu tun. Der Partner freut sich mit einem und partizipiert an dem Glück. Er ist dadurch auch glücklich.
Stell dir vor, du machst ein Geschenk über das sich der Beschenkte besonders freut. Das freut dich wiederum und macht dich glücklich.
Genauso kann es den Partner glücklich machen, dass der eigene Partner glücklich ist. So zumindestens habe ich es bisher erlebt.
Aber egal wieviele Regeln, wie streng monogam , es wird nichts geben was eine Beziehung davor schützt, daß sich ein Partner emotional jemand anderem zuwendet. Entweder auschliesslich oder zusätzlich.
Ich denke auch, dieser Betrachtungsansatz trifft nicht ganz die Realität, womit die daraus resultierenden Schlußfolgerungen auch nicht ganz stimmig werden.
Wenn man jemanden wirklich liebt, so wird diese Liebe nicht dadurch weniger, dass man jemand anderen auch liebt. Daher gehe ich davon aus, dass es nur zusätzlich gibt und nicht ausschließlich. So zumindest meine bisherige Erfahrung.
Das man trozdem den Eindruck hat, dass die Liebe dann von einem zum anderen wechselt, ist in meinen Augen eher darin begründet, dass entweder die eine Liebe längst erloschen ist, oder man aufgrund seiner Lebenssituation/-einstellung nicht in der Lage ist, zwei Menschen gleichzeitig zu lieben. Im letzteren Fall stirbt dann natürlich die Liebe, gegen die man sich entschieden hat ab.
LG
bits