Ich will hier niemandem auf die Eier gehen...
... bzw. nicht auf die Eierstöcke, aber ich kann wieder mal nicht meinen Mund halten.Ja, rebel_yell hatte gefragt, wie lange der Singlestatus bei den Threadteilnehmer schon besteht und ob sie daran etwas ändern wollen. Nun ja, ich habe gerade nichts anderes zu tun, nehme mir etwas Zeit und lese zwei Seiten Antworten.
Die Ergebnisse sind wie in anderen ähnlich gelagerten Threads: Die einen sind Single aus Überzeugung, die anderen unfreiwillig, manche erst seit ein paar Monaten und manche seit Jahren. "Schön,", denke ich mir, "so viele Menschen mit so viel unterschiedlichen Lebenswegen und Erfahrungen. Aber wirklich weitergebracht hat mich das jetzt auch nicht."
Diagnostik ohne therapeutische Konsequenz. Was bringt das den Threadteilnehmern - und damit auch mir? Meine ehrliche Meinung? Nichts.
Leider nur sehr wenige Antworten gehen auf die eigentlich interessante Frage ein:
was versucht ihr alles, um nicht mehr single zu sein?
Sehr schönes, positives Beispiel:
Um es zu ändern bin ich einmal hier, habe mich auch in einer Partnerbörse eingetragen und ansonsten versuche ich mich ab und an mal mit netten Frauen zu treffen oder einfach auszugehen.
Das ist doch mal eine Aussage. Denn hier tut jemand etwas aktiv. Was ich allerdings nicht wirklich verstehe, ist diese für mich nur schwer erträgliche Passivität, die in vielen Posts zum Vorschein kommt.
Ein kleine Auswahl:
"Nehme es so wies kommt"
"Es kommt, wie es kommen muss"
"Krampfhaft suche ich nicht, weil es eh nichts bringt."
"lasse alles auf mich zukommen, was passieren soll, wird irgendwann passieren"
Entschuldigung, wenn ich solche Sätze lese, sehe ich vor meinem inneren Auge, wie der Poster oder die Posterin z.B. in Greding auf den 17.28-Uhr-ICE aus Nürnberg wartet. Auf dem Gleis, zwischen den Schienen.
Nochmal: ich will hier niemanden persönlich beleidigen oder auf den Schwanz treten. Aber was tut ihr denn in der Zeit zwischen zwei Beziehungen? Nichts? Die Eier schaukeln? Darauf warten, bei einem neuen Partner endlich wieder dieselben alten Fehler begehen zu können und damit die Beziehung zu runinieren?
Ich will mich nicht als etwas Besseres hinstellen, aber ich habe mir in den letzten Jahre sehr viele Gedanken darüber gemacht, warum meine Ehe in die Brüche ging - und welchen Anteil ich daran hatte. Die Konsequenzen die sich aus manchen Schuldeingeständnissen ergaben, haben nicht nur mein "Beuteschema", sondern auch meine restliche Persönlichkeit teilweise grundlegend verändert.
Beispielsweise habe ich in den letzten Wochen mich mit Hilfe des Mailkontakts zu einer JC-Userin einem alten Dämonen aus der Vergangenheit gestellt und dabei - sozusagen als theoretisches "Abfallprodukt" - festgestellt, dass ich
a) eine dominante Ader habe
b) zwar durch und durch Vanilla bin, aber wahrscheinlich trotzdem kein Problem damit hätte, unter bestimmten Voraussetzungen einer Sub Schmerzen zuzufügen.
Das sind jetzt nicht gerade Erkenntnisse, auf die ich im ersten Moment scharf war, sie zu erfahren, da ich bis dato mit BDSM überhaupt nichts anfangen konnte bzw. mich solchen Gedanken schlicht verweigert hatte. Nichtsdestotrotz habe ich dadurch meinen Horizont erweitert und mehr darüber erfahren, wie ich ticke.
(An dieser Stelle: Danke, mein gewürztes Fluginsekt! Auch wenn Du diesen Dank nie lesen wirst, weil Du ja im Forum grundsätzlich nicht mitliest... )
Es ist zwar nicht mein Thread, aber es wäre trotzdem nett, wenn hier etwas mehr Biss in die Diskussion reinkommt. Ich habe ein paar Steilvorlagen geliefert, da findet sich doch hoffentlich etwas, was man in der Luft zerreissen kann, oder?!