@ leiurus
Die iegentliche Handlung ist auch lieblos und kalt, wohl bewusst, da es um Herrschaft geht (zumindest meiner Ansicht nach).
Auch auf die Gefahr hin, jetzt etwas off topic am eigentlichen Thema vorbeizugehen, liegt hier genau das Störende am Buch. Die Gleichsetzung von Herrschaft und Macht mit Kälte und Lieblosigkeit.
Schon Lincoln sagte: Um den Charakter eines Menschen zu erkennen, gib ihm Macht. -- Und meinte damit auch, das nur ein Mensch der mit Macht nicht umgehen kann, diese nutzen wird um seine Herrschaft gnadenlos zu untermauern. Der der sie versteht zu nutzen, wird selten wirklich um seine Herrschaft fürchten müssen.
@****ero
auch bei dir laufe ich Gefahr am Thema vorbeizugehen, da ja eher die Zeichen und weniger das Buch hier Thema sind.
Das Buch ist unbestritten ein Klassiker - es als Bibel des SM (was teilweise ja auch behauptet wird zu bezeichnen, halte ich persönlich für bedenklich) - und es war natürlich bahnbrechend für seine Zeit.
Ich stimme dir zu, das z.B. Gefühlslagen und Empfindungen in einem Buch wesentlich besser beschrieben werden können und auch beim Leser selbst, eigene Gedanken und Bilder auslösen, was ein Film, wenn überhaupt nur sehr schlecht kann.
Ich kenne einen Großteil Frauen und zähle mich (heute zum Glück nur noch in der Vergangenheitsbetrachtung) dazu, die aber gerade Literatur wie die "O" - "der Liebe ganze Härte" oder auch den Gor-Zyklus zeitweise (insbesondere in der Einstiegszeit) zum Anlass nehmen, es für richtig zu halten, sich in ihrer Neigung und als sklavin mies und auf menschenverachtende Weise degradiert und Objektiert zu fühlen. Weil es ja so geschrieben wurde, und der/die es geschrieben haben, müssen es ja wohl wissen.
Gerade was dieses Buch ja offensichtlich immer wieder auslöst, den Gedanken bei Männlein und Weiblein vom "auseinandernehmen - brechen - abrichten - dressieren, zeigt für mein Empfinden eine Menschenverachtende Haltung wie sie in einer echten D/s Beziehung niemals Bestand haben könnte.
Die Hingabe der O begründete sich auf ihre Liebe zu Sir Stephen - für den sie nur ein wertloses Objekt war.
Eine D/s - TPE Beziehung die so geführt würde, würde entweder in einer Katastrophe oder aber, früher oder später, am Selbsterhaltungstrieb der Frau - aber auch an Übersättigung beim Mann (der ja nur einen willenlosen Zombie steuert) scheitern.
Wobei wir auch nochmals bei Macht und Herrschaft sind - und wo das Buch von den Realitäten auch der damaligen Zeit abweicht: Es ist keine Kunst, jemanden der "nichts" mehr ist, am Boden zu halten -- die Kunst besteht darin, jemanden der sich seiner Stärken bewußt ist zu bezwingen und zu freiwilliger Unterwerfung zu veranlassen.
Aber..... man muss es gelesen haben -- darin stimme ich zu -- und sei es nur, um für sich selbst zu entdecken, das man submissiv aber dennoch nicht so leben will. ( und
sich als submissive Frau lieber von männlichen Fans des Buches fernhalten sollte)
LG fangelia