Ich glaube jeder gute Fotograf nahm am Anfang erstmal seine komplette Familie/Freunde/Nachbarn "durch"...
Das stimmt. Nur bedeutet das nicht gleichzeitig, dass dabei gute Bilder rumkommen.
Warum ein Studio/Model mieten wo es doch viel anspruchsvoller ist, "normale" Menschen richtig gut in Szene zu setzen.
Vielleicht, weil es für den Anfänger halt zu anspruchsvoll ist, 'normale' Menschen vor die Kamera zu holen. Da treffen drei Dinge aufeinander:
• Der Fotograf muß seine Kamera beherrschen, vornehmlich im manuellen Modus, wenn mit Studioblitzen gearbeitet wird.
• Dann muß er lernen, das Licht richtig zu setzen, aufpassen, dass die Schatten nicht ungünstig fallen, dass das Model interessant ausgeleuchtet wird etc.
• Und nicht zuletzt muß er dann auch noch das Model anleiten. Wenn diese nicht weiß, wie sie sich ästhetisch präsentiert, dann muß es der Fotograf wissen - für mich war das die schwierigste Hürde am Anfang.
Das Wichtigste ist meiner Meinung nach das Licht... dafür muss man wohl schon ein paar Euro ausgeben.
Mit dem Licht muß man auch umgehen können. Ein diffus lichtdurchflutetes Fenster und eine Styroporplatte als Reflektor sind ausreichend, um ein Model interessant und auch anspruchsvoll zu beleuchten. Das beste dabei: Man lernt schnell damit umzugehen, what yu see is what you get.
Lieber klein anfangen und dann steigern, wenn man weiß, was man tut.
Ansonsten kann man gute Fotos ins Studioatmosphäre auch zu Haus/Büro etc. machen.
Kommt drauf an, was man machen möchte. Bei der Personenfotografie ist es wenig vorteilhaft mit einer kurzen Brennweite im Weitwinkelbereich zu arbeiten. UNterste Grenze ist eine normale Brennweite, also 50mm. Ideal sind 70mm aufwärts.
Stell mal eine Brennweite von 50mm ein und versuche dann, eine stehende Person ganz aufs Bild zu bekommen. Dann schaust Du mal, wie weit Du vom Model weg stehst. Das ist das Hauptproblem, wenn man zu Hause fotorafieren will.
Ich denke, man braucht ungefähr 4 Meter Platz in der Länge und das Model sollte mindestens einen Meter von der Wand weg stehen, um harte Schlagschatten zu vermeiden. Des weiteren wäre eine leere, helle Wand gut, denn Bilder, wo der Wohnzimmerschrenk dahinter zu sehen ist, sind eher uninteressant.
Nebenbei bemerkt ist bald Weihnachten und vielleicht wünscht sich der eine oder andere Mensch neben dir ein paar tolle Ero-Fotos als Geschenk ?
Tja, und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wenn Du noch gar keine Ahnung hast, dann ist es schwierig, mit einem fremden Menschen zusammen zu arbeiten, vor allem im Bereich Akt. Hinzu kommt, dass es nicht immer Menschen mit Traummaßen sind, die nach solchen Bildern fragen. Es ist eine hohe Kunst, ein MOdel, was nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht so abzulichten, dass der Betrachter, der auf dieses Schönheitsideal geeicht ist, solche Bilder als ästhetisch empfindet. Da tun sich manche erfahrene Fotografen schwer. Das einem Anfänger zu empfehlen, halte ich für fatal.
Es werden nämlich zwei Parteien enttäuscht. Zum Einen der Fotograf, weil er mit der Situation schnell überfordert ist und noch viel mehr derjenige, der sich vor die Kamera stellt in der Hoffnung auf vorzeigbare Bilder zum Verschenken.
Menschenfotografie ist mehr als die Summe seiner Teile. Während eine Landschaftsaufnahme relativ einfach zu machen geht und auch ein Anfänger vorzeigbare Bilder zustande bringt, ist die Menschenfotografie im Studio und da vielleicht noch Portrait oder Akt eher als die Königsklasse anzusehen. Da braucht es viel viel Wissen und noch viel viel mehr Übung.
Einen Vorteil hat das Studio erstmal: Es ist egal, ob man einen Menschen vor die Kamera stellt oder einen Kartoffelsack. Mit anderen Worten: Den Umgang mit Kamera und Licht kann man in aller Ruhe und solange üben, bis man das im Schlaf beherrscht, bevor man zum ersten Mal einen Menschen vor die Linse stellt.
Dann bleibt aber noch das Führen dieses Menschen, das Wissen, welche Posen einen Körper ideal darstellen und die Erfahrung bei der Suche nach der 'Schokoladenseite'.
Lösen kann man das, indem man ein erfahrenes Model vor die Kamera holt. Die weiß sich optimal in Szene zu setzen. Dem Fotografen hilft das aber nur, wenn diese auch erklärt, weshalb sie was wie macht.
Der zweite, einfachere Weg ist, von einem Fotografen zu lernen, ob nun bei einem Workshop, bei einem Einzelcoaching oder indemman sich als Assistent verdingt (letzteres wird aber immer schwieriger, weil zu viele Spanner anfragen).
Auch mit einem Buch kann man die Führung des Models schwer lernen.
Das Studieren von Bildern anderer Fotografen in Kombination mit guten anatomischen Kenntnissen des Muskelapparates könnte helfen, sich das selber beizubringen. Wenn man dabei aber den Zeitfaktor betrachtet, dann sollte man schon mal planen, erst in ein- zwei Jahren mit der Aktfotografie anzufangen. Demgegenüber sind die Kosten für einen Workshop sehr überschaubar und das daraus erlernbare Wissen auf jeden Fall das Geld wert.
Man muß mittlerweile ein wenig aufpassen, wo men einen Workshop besucht, denn manch einer, der weiß, wie man die Kamera einschaltet, fühlt sich dazu berufen, das per Workshop an andere weiter zu geben
Fred