nett, das der threat mal wieder hochgespült wurde
die "flexibilität" des chemischen filmes halte ich allerdings für, mittlerweile, ein gerücht. chemische filme sterben langsam (?) aber sicher dahin. ausser im mittelformat gibts, chemisch gesehen eh keine fortschritte mehr, kbslrs bekommt man entweder als restbestände oder nur noch 2nd hand...
und an den bildern wurde schon immer herumgepfuscht. ob man den film nu duch die stahdartsuppe jagt, oder ob sich ein laborant dran austobt, weder die maschine noch der laborant waren bei der bilderstellung dabei, also bastel sie was zurecht, was sie für richtig halten-> subjektiv!
der heimentwickler tat seinerzeit auch nix anderes. alleine durch die wahl des ausbelichtungspapieres kams dann schon zu manipulationen, ganz zu schweigen von gezieltem aufhellen und abwedeln. da sind wir ganz schnell wieder bei den analogien des rawconverters und photoshop. mit der digitalen fotografie wurde das rad eben nicht neu erfunden, es wurde allenfalls ein bisschen runder.
und ausnahmslos jeder fotograf neigt zur idealisierung, selbst die, die sich auf schrott und müll spezialisiert haben, da soll der schrott noch schrottiger aussehen und der müll noch mülliger.
und dann wart ich auf den, der noch nie nen pickel weggestempet hat........keine meldungen? dacht ich mir fast!
die wenigen, die ihre bilder ooc behalten sind allenfalls die gleichen, die im letzten jahrtausend schon mit ner pocket durch die lande geschwebt sind. die wollen tante erna vor dem eiffelturm oder was auch immer bannen. und denen ists piepegal, ob da ein schwarm tauben im hintergrund rumflattern.
wenn ich allerdings hingehe und mir für tausende von talern ausrüstung zulege und die im schweisse meines angesichts duch die welt zerre, dann will ich eben auch, das die bilder meinen vorstellungen entsprechen. und dann werden die tauben hinter tante erna eben weggestempelt. aber die manipulation fängt ja schon früher an: tante erna steht vor dem eiffelturm und der himmel ist strahlend hell. was mach ich? tasche auf, verlaufsfilter drauf. der himmel wird dunkler, tante erna ist besser zu sehen aber das bild ist nicht mehr real(sic). dito mit polfilter, milchiger fluss- nd-filter.
hdr halt ich für übelst grenzwertig, da liegt schon mal das problem drin, das die kamera zu wenig dynamik hat, besonders der kram mit den fitzelchips. was ich da in den diversen foren als hdr serviert bekomme, stellt mir meistens die haare zu berge, weil die leute ihren spieltrieb nicht im zaum halten können. wenn man alledings eine kamera hat, die eben nur 5 bis 6 blenden toleranz hat, ists wohl die wahl der waffen, das nachzubauen. mit der richtigen gerätschaft konnte man schon 2005 jeden kleinbildfilm in seine schranken weisen, von dias ganz zu schweigen.
hersteller forcieren diese "nichtbearbeitung" schon masslos, wenn ne kompakte auf softwarebasis aus einem bild ein hdr zusammenschustert (pseudohdr-kann man, so in raw geschossen daheim selber machen, sieht aber schrecklich aus)
digital sind die diversen manipulationen auch für den kleinen moritz an seiner kiste so einfach geworden, das es das kann, was man früher eben nur mit gigantischen investitionen hingebracht hat. nicht jeder konnte sich ne komplette dunkelkammer hinstellen! da war halt nix mit idealisieren. und nen optimierer, was immer das auch sein soll, ist eben auch ne manipulaton, da beisst die maus keinen faden ab. ist aber auch piepegal, denn in erster linie muss dem, der das bild gemacht hat, das resultat nach der bearbeitung gefallen.
anders siehts mit der manipulation natürlich aus, wenn man meuchelbilder zusammenschneidert, den kopf von frau a ins bild mit herrn b, aber das sind auch alles alte hüte, gabs schon zu lenins zeiten (mal isser da, mal weg).
und hier fängt die gefahr einfach an. wenn ein pressefotograf vorgibt zu dokumentieren, dann scheitert es schon dran, auf wessen seite, in wessen panzer er sitzt (enbedded with the army). da kriegt die eine oder andere prinzessin mal ein kind und die presse baut aus versehen das falsche baby ein, frau merkels schweissringe verschwinden auf wundersame art. diese beispiele sind zwar so gesehen trivial, lässt aber einen blick darauf werfen, wie real dokumentatiuon eigentlich ist.
in anlehnung an winston churchill: traue keinem bild, das du nicht selber gefälscht hast.
schönen resttag noch oscar