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Warum Geschlechtskrankheiten verbreiten?

soontagnacht im tv
ich habe zufällig sonntagnacht (15.1.) "focus-tv" gesehen.
die hatten eine reportage über geschlechtskrankheiten, deren verbreitung und die einstellung von jugendlichen zum thema safer sex.

aufhänger der reportage waren übrigens, wieder aufgetretene fälle von syphillis in deutschland.

erschreckend war für mich dabei, dass die befragten jugendlichen - ca. 16-18 jahre alt - fast ausnahmslos bestätigten, sich nur sporadisch auch bei erstkontakten zu schützen.

mitte der achtziger jahre wären die aussagen völlig anders gewesen, weil damals das thema AIDS in den medien viel häufiger präsent war.

es hat den anschein, dass die jugendlichen heute offenbar nicht ausreichend sensibilisiert sind.
****aza Mann
3.096 Beiträge
@**M: Oder man wartet, bis ein netdoktor sich hier mal ins Forum verirrt *zwinker* ...

@**l: Nur mal so überblicksmäßig ein paar Fakten:
*pfeil* der oral-anale Ansteckungsweg ist gar nicht so abwegig, sondern sogar einer der häufigsten. Eigentlich heißt er fäkal-oral und ist der Grund, weshalb man sich nach dem Klogang die Hände waschen muß und weshalb die Toilette im Zeltlager nicht flußaufwärts gegraben werden darf... Hepatitis A oder die Salmonellen im Sommereis sind zum Beispiel typische Vertreter dieses Ansteckungsweges. Unter unseren hygienischen Bedingungen muß man sich darüber gottseidank nicht mehr so Sorgen machen. In anderen Ländern aber schon.

*pfeil* HIV geht an der Luft recht schnell kaputt (keine 3 Minuten Lebensdauer). Soviel zu dieser "Spritze-auf-dem-Kinosessel"-Angst. Einschränkend muß man allerdings sagen, daß innerhalb einer Kanüle ja (getrocknetes) Blut sein kann. Darin kann das Virus länger überleben. Doch dazu reicht es nicht, sich an der Kanüle zu stechen - da müßte man sich schon zufällig den Kanüleninhalt auch noch ins Fleisch drücken.

*pfeil* Kary Mullis ist ein phantastischer Biochemiker. Er hat unter anderem die Grundlage für Tests geschaffen, mit denen man auch Viren nachweisen kann. Andererseits ist es ihm böse aufgestoßen, daß sein PCR-Test nie wirklich klinisch für den HIV-Nachweis angewendet wurde, weil es sich bei dem Virus um ein Retrovirus handelt und deshalb (das hab ich hier anderswo im Forum schon mal ausgeführt) der Mullis` Test dafür eben nicht soooo toll ist. Er war wohl recht angepisst von den anderen HIV-AIDS-Forschern.
Jedenfalls ist er das Aushängeschild der Leute, die einen Zusammenhang zwischen HIV und AIDS bestreiten. Im Grunde genommen haben sie nicht soooo Unrecht. Es ist nicht zweifelsfrei WISSENSCHAFTLICH bewiesen - aber wenn mir die Backe jedes Mal weh tut, wenn mir einer draufhaut und nicht weh tut, wenn keiner draufhaut, dann gehe ich sicher von einem Zusammenhang aus. Auch wenn ich keine Ahnung von Schmerzrezeptoren und Mediatoren habe.
Genauso wenig wissenschaftlich bewiesen ist der Nutzen von Fallschirmen: Es gab nie eine randomisierte Doppelblindstudie (die Kontrollgruppe, könnte ja mit Rucksäcken springen), es gibt Fälle, bei denen Leute einen mehrere hundert Meter tiefen Sturz überlebt haben, es gibt Fälle, in denen Leute trotz Fallschirm starben... trotzdem ist der Nutzen von Fallschirmen anerkannt. Aber WISSENSCHAFTLICH nachgewiesen ist er genausowenig wie der HIV-AIDS-Zusammenhang.

*pfeil* Wer eine sexuell übertragbare Krankheit hat, von der er weiß und ungeschützt mit einem anderen verkehrt (oder gar vorsätzlich einen anderen ansteckt!) macht sich (auch wenn er es gar nicht wollte und "halt einfach nicht so weit gedacht hat") der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Egal, ob es dabei um Herpes, Genitalwarzen oder Hepatitis handelt. Wenn der andere bleibende Schäden hat (z.B. im Fall von HIV), dann ist es sogar schwere Körperverletzung! Naja, hinterher vielleicht ein schwacher Trost, daß man den anderen verklagen kann...
****tb Frau
51.551 Beiträge
JOY-Angels 
wenn man irgene Krankheit hat die man merkt oder sieht warum wird es trotzdem noch verbreitet?

Um nochmal auf die Fragestellung des Autors zurück zu kommen:

Zur Ansteckung und Verbreitung gehören meiner Meinung nach fast immer zwei Personen - einer, der eine ansteckende Erkrankung hat, und ein anderer, der sich vor Krankheiten nicht schützt *roll*

Wobei wir wieder beim safer Sex wären *idee*
für mich stellt sich nie die frage.ich schütze mich grundsätzlich.meine gesundheit ist mir wichtiger,als alles andere.wenn ich keine eigenverantwortung für mich selbst habe,wie dann gegenüber anderen?ansonsten kann ich mich nur meinem vorredner anschliessen.es gibt immer 2.einer,der ohne gummi will...und ein anderer,der sich drauf ein lässt.nur in diesem zusammenspiel läuft es.l.g.manu
eine Gesunde Einstellung
Ich denke, dass alles im Leben mit etwas Abstand betrachtet werden soll.
Das soll aber nicht heißen, dass man sich blinden und ungeschützten Geschlechtsverkehr hingeben soll.
Da gibt es den HIV, den HPV, die Genitalwarzen, .... oder auch
die Vogelgrippe, den Rinderwahn, die Schweinepest, ....
Flugzeug-, Auto-, Fahrradunfall....
Wer sich gegen alles schützen möchte braucht schon ein Ganzkörperkondom mit Airbag. Muss zudem immer Sagrotan zur Desinfektion beitragen. *lol*
Ich denke einfach man braucht zum einen ein gutes Verantwortungsbewusstsein und zum anderen einfach ein gewisses Vertrauen zu anderen Partnern.
Am meisten Schutz erfährt der, der immer nur in den eigenen vier Wänden Verkehr nur mit einem Partner hat. Aber hat dieser Mensch dann auch gelebt *frage*
Ich glaube wir Menschen brauchen einfach etwas Abwechslung im Leben.
Schutz beim Verkehr ist ein Muss. Aber genauso wichtig ist das eigene Verantwortungsbewusstsein, als auch die Hygiene.
Wir sind in unserem ganzen Leben Risiken ausgesetzt und müssen einfach mit offenen Augen *schock* durchs Leben gehen.
Leider wird es aber immer Idioten geben, welche überall und ungeschütz ihren Schwanz reinhängen oder hängen lassen. Welche dann natürlich für andere eine Gefahr darstellen.
Das Problem liegt meines Erachtens auch an der gesamten gesellschaftlichen Entwicklung, welche zunehmend eine egoistischere Einstellung bekommt. Ist aber ein anderes Thema.
****aza Mann
3.096 Beiträge
@*******hema:
Vermutlich gibt es auch viele, die sich der Tatsache zwar bewußt sind, denen es aber schlicht egal ist, wenn sie andere anstecken.


Ist zu überlegen: Wer so egoistisch mit der eigenen Lust und der Gesundheit anderer umgeht.... ob der nicht auch egoistisch mit der Lust der anderen umgeht - in dem Fall hat man dann nicht nur die Krankheit, sondern auch keinen Spaß gehabt.
****tb Frau
51.551 Beiträge
JOY-Angels 
@ bohemier
Mit der Ignoranz und dem Egoismus derjenigen, die so handeln, hast du sicher recht.

Wenn man das als charakterliche Grundeinstellung voraussetzt, wäre das die mögliche logische Konsequenz. Und derjenige, der das erkennen würde, dem würde die Lust auf die Lust wohl auch vergehen... also ich würde das auf jeden Fall so empfinden *snief*


Was habe ich vor 2 Stunden gelesen...?

Mache, daß ich danach trachte zu trösten, statt getröstet zu werden, zu verstehen, statt verstanden zu werden, zu lieben, statt geliebt zu werden. Denn wir können nur empfangen, wenn wir geben.


geklaut von invi *sorry*, invi
ich habe kürzlich erst von dem HPV-Virus gehört und war entsetzt. Eine mir ziemlich nahestehende Person hat mir von diesem Virus erzählt und erwähnte das dieser Virus Gebärmutterhalskrebs verursacht bzw. in Zusammenhang steht. Nun ist diese Person noch in einem Alter wo natürlich der Wunsch nach einer Familie besteht. Daher kann ich die Angst die nun im Raume hängt sehr gut verstehen. Aber das Problem besteht eben darin das man erst wenn man durch ungeschützten GV infiziert ist sich diese Gedanken macht.

Ich hoffe für die Person das es sich alles zum Guten wendet und Sie trotz der Infektion noch gesunde Kinder zur Welt bringen kann, denn das ist doch eines der schönsten Geschenke die wir erhalten können.

LG
Kessy
****aza Mann
3.096 Beiträge
@*********rigen:
HPV ist mit Gebärmutterhalskrebs zwar assoziiert, aber es ist keineswegs so, daß es ihn auch auslöst. Will sagen: Nur ein geringer Teil der Frauen, die HPV haben bekommt den Krebs. Andererseits bekommt ein Teil der Frauen, die nie HPV haben auch Krebs. Untersuchungen haben einfach gezeigt, daß unter HPV-positiven Frauen ein höherer Krebsanteil ist, als bei negativen Frauen. Deshalb kann man einen Zusammenhang vermuten. 30-60% der sexuell aktiven (und damit sind auch die "Nichtswinger" gemeint *zwinker* ) sollen HPV haben. Wäre ja schlimm, wenn das alles die Krebspatienten von morgen wären!
Im Gegenteil ist es so, daß bei einer HPV-positiven Frau gleich sorgfältigere Vorsorge betrieben wird und damit eigentlich die besseren Voraussetzungen bestehen, eine eventuelle Entartung früher zu entdecken als bei einer negativen Frau.

Ist auch so, daß fast jeder in der Bevölkerung (90%) Zosterviren in sich trägt, aber nur ein kleiner Teil bekommt eine Gürtelrose.

Also kein Grund zur Panik, sondern Grund zu regelmäßigen Frauenarztuntersuchungen.
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