Bereuen?
Naja, wenn ich etwas zu bereuen hätte, dann nur, dass ich so spät den Weg zu uneingeschränkter Offenheit und Aufrichtigkeit in der Beziehung gefunden habe. Andererseits freue ich mich aber, dass wir ihn gegangen sind.
Ich habe in den ersten 15 Jahren unserer Ehe zunehmend Probleme totgeschwiegen und vieles auch vor meiner Mone verheimlicht - immer aus Angst davor, dadurch schwach/unfähig zu wirken (ich hab es verbockt, also muss auch ich es ausbaden); oft auch, um ihr zusätzliche Sorgen zu ersparen.
Ich weiß, dass das viele Männer so tun - aber das ist keine Entschuldigung.
Um so mehr freue ich mich, nach 15 Jahren Ehe die Kraft gefunden zu haben, reinen Tisch zu machen und von da an alles offen anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das Ergebnis waren die bisher schönsten 10 Jahre meines Lebens, unsere Beziehung blühte neu auf und wir hatten keine Geheimnisse mehr voreinander. Und als meine Mone vor 1 1/2 Jahren für immer ging, war ich froh, diese Zeit mit ihr gehabt zu haben. Sonst hätte ich wirklich etwas zu bereuen.
Mone, ich danke dir für dein Vertrauen und die Kraft, die du mir gabst und immer noch gibst!