Meine beiden Geburten waren
extrem langwierig durch verhärtete Beckenmuskulatur. Mein erster Sohn brauchte 4,5 Tage und mein 2. Sohn 3 Tage unter Wehen.
Beide Male öffnete sich der Muttermund nicht vollständig.
Aber irgendwie passiert da etwas im Gehirn, denn ich kann die Intensivität der Schmerzen nicht mehr erinnern, lediglich bei Sohn Nr. 2 kam mir schlagartig während den Wehen ins Bewusstsein:"Ach, jetzt weiss ich ich es wieder!"
Trotz alledem, die Geburt selber machte mir keine Angst, eher wollte ich endlich mein Kind im Arm halten und habe, auch wenn es, aufgrund der Dauer nicht so erscheint, habe ich darauf hin gearbeitet und konnte es beide Male kaum erwarten, dass die Wehen endlich einsetzen.
Geburtsvorbereitungskurs: Da waren mein Mann und ich gemeinsam. Es war ein Geburtsvorbereitungskurs für Paare, wo auch die Männer das entspannende "in den Bauch atmen" lernen mussten, obwohl sie es gar nicht benötigen. Es war eine lustige und entspannte Erfahrung. Wir gingen beide Male zu diesem Kursus, der auf 6 Treffen verteilt war. Man lernt nebenbei andere werdende Eltern kennen und daraus entstehen dann wieder neue Bekanntschaften und sogar Freundschaften. Junge Eltern haben alle eins gemeinsam. Sie sind nicht mehr so flexibel wie DINKs.
Und, auch wenn bei den meisten Männern ein Augenrollen hervorruft (nicht so bei meinem), es ist schön sich vor und nach der Geburt über die Erlebnisse und den Alltag auszutauschen. Bei uns war es das althergebrachte Kaffeekränzchen. Wir haben uns in den ersten Monaten getroffen, einfach um über unsere "wichtigen" Dinge reden zu können, ohne das jemand unverständig mit den Augen rollte, weil der Stuhlgang der Babies am Kaffeetisch diskutiert wurde.
Ich kann jedem empfehlen, zu einem Geburtsvorbereitungskurs zu gehen. Es war eine positive Erfahrung und auch sehr informativ, denn die Hebamme, die unterwies, gab jeder Mutter den Rat in der Klinik nach allem zu fragen, was hilft, das es der werdenden Mutter besser geht.
Eine Geburt ist keine technische Angelegenheit, doch dort wo Babies am Fliessband zur Welt kommen, wird die "Romantik" dermeist wegrationalisiert. In einer guten Klinik wird durch aufmerksames Personal und Interieur für eine entspannte Atmosphäre gesorgt. Gerne hätte ich ein Geburtshaus besucht, doch leider war bei beiden Geburten klar, dass es Komplikationen geben wird und deshalb wurde mir aus Sicherheitsgründen, die Klinik empfohlen.
Ich hatte übrigens bei beiden Kindern eine begleitende Hebamme, die vor, während und nach Geburt mit Rat und Tat zur Seite stand und die Entwicklung bzw, meine Rückbildung überwachte.
Da gibt es viele Fragen nach der Geburt, besonders für stillende Mütter: Was kann ich essen? Was ist ungesund bzw fördert Wundsein beim Baby? Wieviel Kaffee und Tee und wann? Entspannungsübungen für gestresste Mütter etc.
Sehr empfehlenswert.
Auch wenn ich mich damit unbeliebt mache aber die Geburt meiner beiden Söhne war beide Male, unterm Strich, ein positives Erlebnis.
Achja... Schmerzen hatte ich aber irgendwie sind die in meiner Erinnerung nicht so gewichtig, wie alles andere. Wir hatten ein Badezimmer, wo ich nach herzenslust mein heisses Bad nehmen durfte (wirkt entspannend bei den Muskelkontraktionen durch die Wehen), alle paar Minuten kam eine Schwester und gab meinem Mann den Auftrag, doch meinen Kreislauf im Blick zu behalten, da heisse Bäder den Kreislauf senken. Der Kreissaal war ausgestattet mit dem klassischen Bett, einem Gebährstuhl, einer Sprossenwand (für die, die zwischendurch ein wenig turnen wollen
), Die Wände waren nicht weiss, sondern bunt tapeziert, es gab sogar Zimmerpflanzen und Sitzbälle. Jede Mutter hatte also die Wahl.
@*******ngel
Einen Einlauf gab es nur auf Wunsch oder aber so komisches schwarzes gekörntes Zeug, das das Abführen auf natürliche Weise förderte, also auch davor muss man keine Angst haben. Mein Mann schaute mir übrigens nicht in den Unterleib, sondern war unterstützend an meinem Kopf positioniert, selbst wenn etwas daneben ginge, so sagte mir eine Hebamme, liegt da ein Tuch parat und die Hebamme "fängt" es zwischendurch auf und beseitigt es auch ganz diskret.
An sich muss ich abschliessend sagen, dass ich trotz zweier komplizierter Geburten, diese Erfahrung als positiv gespeichert habe. Da war nichts negativ und Schmerzen.. ja da war was mit Schmerzen aber ich kann mich leider nicht mehr wirklich erinnern, nur daran, dass ich zwischendurch geweint habe und nach Hause wollte.