Täterprofil und Belastungsfaktoren
*********asure:
Ich denke nicht, dass irgendwem irgendwie geholfen ist, wenn man die Augen davor verschliesst, dass es das typische Täterprofil eben nicht gibt.
Genau sowenig wie es ein typisches Opferprofil gibt.
... aber es gibt bei der Betrachtung von Gewaltbeziehungen wiederkehrende persönliche Faktoren, die sich sowohl auf Opfer- als auch auf Täterseite auffallend häufig wiederholen. Und dazu gehört die Mann-/Frau-Verteilung in der Täter-/Opferrolle.
Natürlich, auch andere Beziehungssituationen haben Belastungskriterien und dort kommt es auch nicht zwangsläufig zu psychischer oder physischer Gewalt. Es ist da ein wenig wie beim Haschisch-Konsum. Nicht jeder, der einen Joint geraucht hat, wird heroinabhängig. Aber auffallend viele derjenigen, die später heroinabhängig wurden, haben vorher auch Haschisch geraucht. Es bleibt nur noch die Frage, ob das Eine mit dem Anderen etwas zu tun hat.....
Aber
http://www.joyclub.de/my/1887992.ofinterest11.html hat zu der Frage Täterprofil in meinen Augen zutreffend festgehalten,
********st11:
Das gibt es eben leider doch und es ist männlich, sobald man als Kriterium tatsächliche Gefahr für die Gesundheit/das Leben ansetzt.Dazu gibt es zuverlässige Zahlen .
Immer dann, wenn es für das oder die Opfer besonders gefährlich wird, sind meist Männer die Täter. Für mich weiterhin entscheidend und einer der größten Gewalt-Co-Faktoren und Hauptmitverursacher ist der in diesen Situationen ebenfalls häufig vorliegende weitreichende Alkoholkonsum.
Mit Besorgnis sehe ich aktuelle Entwicklungen in vielen deutschen Großstädten und die gesellschaftliche und politische Reaktion auf diese Herausforderungen. Gewalt verurteilen und die Situation bedauern tun nahezu alle. Das Engagement, solchen Entwicklungen entgegen zu steuern, ist jedoch sehr verhalten. Schließung von Beratungsstellen, Reduzierung von Stellen, Streichung von Finanzierungsbeiträgen, Sparzwang und Nullverschuldung.....
Ich formuliere es mal sehr sehr provokant: für alles Mögliche und Unmögliche braucht man in unserer Republik eine behördliche Erlaubnis, sonst ist's verboten - zum Beziehung eingehen und Kinderkriegen und -erziehen, mitunter also zu den wichtigsten Grundpfeilern und der Keimzellen unserer Republik, braucht man 'Nichts', kein Nachweis der Befähigung, werden die, die da Unterstützung bräuchten, schon immer allein gelassen.
Fehlende (Beziehungs-) Bildung, tradierte oder nach unserer Kulturvorstellung fehlgeleitete frauen- und familienfeindliche Rollenvorstellungen, Akzeptanz von Gewalt zur Lösung von Konflikten und was da noch alles zu nennen wäre.
Und plötzlich stehen wir wie
NoMoreSex in ihrem Beitrag
Gewalt in einer Beziehung vor dem Problem, wie wir auf eine Situation, auf deren Entstehen wir nur dürftig vorbereitet waren, reagieren sollen, ohne je das geeignete Handwerkzeug hierfür vermittelt bekommen zu haben.
Ich vermute, ohne dass ich das im Einzelnen jetzt belegen könnte: Wir müssen zur Wiedergenesung der Opfer, der Therapierung der Opfer und Täter nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist weit mehr Geld in die Hand nehmen, als uns die Vorbereitung der Menschen auf solche Situationen kosten würde.
Mal ganz abgesehen von dem menschlichen Leid, dass dadurch womöglich vermieden oder vermindert werden könnte.....