Was für ein Thema?!?
Ohne viel darüber nachzudenken, würde ich bjutifool sicherlich zustimmen, jedoch bei den Folgekommentaren, kam ich sehr ins Wanken.
Auch ich gehöre nicht zu denen, die ONS praktizieren können oder wollen.
Und nun, nachdem ich einige Antworten gelesen habe, die eher meiner Einstellung entsprechen, liest sich der Eingangspost wie die Illusion von Liebe.
Also Erotik auf höchstem Niveau aber ohne Beziehung und zwar mit dem Respekt und der Umsichtigkeit, die man von Liebenden kennt, die das Miteinander zelebrieren.
Alle wünschen sich das, mit dem Hinweis, dass sie aber Angst vor Beziehungserwartungen, beim jeweiligen Partner haben.
Muss ich das jetzt verstehen?
Das ist mal wieder typisch die Pseudopostmoderne. Wir leben als Single, sind für alles offen, pflegen unsere Gepflegtheit und zeigen unser sexuelles Interesse, lassen möglichst viele sogar daran teilhaben, sind wählerisch, lieben die Romantik und die Erotik aber wir wollen keine Beziehung. So eine miefige Institution, die seinerzeit in den 70ern die Ehe ablöste, sich in den 80ern zur sprachlichen Evolution formierte und wo der postmoderne Fuckbuddy noch als Lebensabschnittsgefährte, zumindest für einen längeren Zeitabschnitt in unser Leben durfte, in den 90ern wieder Partner wurde und nach der Jahrtausendwende ist Beziehung eine subtile Umschreibung für Unterhaltsanspruch geworden.
Die Pseudopostmoderne geht noch einen Schritt weiter und verkürzt die Zweisamkeit auf einen Tag oder besser einen Abend und eine Nacht, wenn es denn geht, bitte ohne Frühstück, denn das verunsichert den Nicht-Beziehungswilligen-Fuckbuddy nur.
siehe:
Frühstück ans Bett - "zu viel des guten"?
Da werden Profile interpretiert, als ob ein Mensch anhand eines Profils, das von jedermann zu lesen ist, das lediglich den Zweck der Eigenwerbung verfolgt, das sich wie im richtigen Leben, bestenfalls als Eyecatcher (viel Glanz, wenig Inhalt) wirkt, bewertet werden kann.
Nun bleibt aber mal auf dem Teppich.
Die menschliche Bandbreite lässt sich nicht auf einer Internetseite darstellen und wenn doch, dann sind es vielfach die Selbstdarsteller, die sich dort von anderen abheben, mehr steckt dermeist aber auch nicht hinter diesen Charakteren. Gleiches gilt für die Rechtschreibung, die wohl vielfach eingehalten wird aber die Groß- und Kleinschreibung wird, wie es modern ist, einfach unterdrückt (nebenbei bemerkt, sind solche Texte für mich als Bücherwurm, sehr schwer zu lesen, da es einfach ein komplett anderes Schriftbild ist).
Hier im JC ist die Welt noch so wunderbar schwarz-weiß. Es gibt die Sexler und es gibt die Romantiker und nun gruppiert sich eine neue Gruppe, die elitären Sexler. Wer möchte nicht dazu gehören?!?
Eigentlich weiß ich gar nicht richtig, was dieser Thread nun bewirken soll. Sex als blanker Sex für den ONS, ist doof, Romantik ist gut aber bitte mit Versicherung, dass sich keine Beziehungsabsichten aus einem guten Fick entwickeln dürfen, die aber selbstverständlich nonverbal immer merkbar präsent zu erkennen sein muss, damit sich der Gegenüber nicht verunsichert fühlt. Erotisch muss es sein und zwar auf höchstem Niveau, denn wir heben uns ab von der Allgemeinheit, die lediglich nur tierische Instinkte verfolgt.
Das sind die Punkte, die mich stutzig machen und führen mich zu folgenden Fragen
@******ool:
Warum hast Du nicht immer den Sex, den Du haben willst? Du bist doch in der Lage das zu kommunizieren? Wozu ein Plädoyer für eine Illusion? Wozu überhaupt plädieren?
Diese Fürsprache ist exemplarisch für die Pseudopostmoderne. Wie sieht die Welt denn nun wirklich aus?
Sorry bjutifool, Du hast wirklich einen schönen Text verfasst aber der Inhalt hält keiner Revision stand, außer der eines Erfahrungsberichtes. Danke dafür.
Genau genommen ist es eigentlich ein gutes Beispiel dafür, warum ich auf dieser Seite nicht angemeldet bin, um zu suchen, sondern um Informationen auszutauschen und theoretisch neues über ein sehr spannendes Thema zu lernen. Ich habe wieder etwas gelernt.