@ bjutifool
Was meine Gesellschaftskritik angeht. Sie ist eigentlich keine. Es ist lediglich die Wiedergabe einer Entwicklung, die der Mode der jeweiligen Zeit unterworfen ist... bin gespannt, was zukünftig noch so alles kommen mag.
Es ist weniger als allgemeine Kritik gedacht, wenn es denn kritisch gemeint wäre, dann mehr als persönliche und selbst da halte ich mich gerne zurück und will meinen Stempel niemandem aufdrücken oder zumuten. Wie könnte ich denn auch? Welches Recht hätte ich dazu?
Gleiches gilt für die Kleinschreiber - hab ich übrigens auch eine zeitlang gemacht. Meine eigenen Texte lesen, geht noch aber die der anderen, puh, da wird es "unbequem". Aber zur Kommunikation bedarf es lediglich der teilweisen Akzentuierung von einigen Wörtern, ein komplettes Regelwerk wie die Groβ- und Kleinschreibung ist dafür nicht nötig. Ergo, ist die permanente Kleinschreibung vielleicht sogar eine gute Entwicklung, deren Umsetzung zur gültigen Rechtschreibung wir leider nicht erleben werden, bei der Geschwindigkeit, wie sich die Sprache im Gegensatz zu anderen gesellschaftlichen "Dingen" entwickelt, wird es wohl noch eine Weile dauern.
Beim Wort Prostitution hast Du lediglich den einen Aspekt der Sex-Arbeiterin betrachtet. Ich hätte vielleicht etwas ausführlicher sein sollen.
Sieh es nicht aus dem Aspekt der Bezahlung sondern aus dem Aspekt der Begegnung.
Was ist der Sinn von Prostitution?
Für den einen sicherlich eine Erwerbstätigkeit aber für den Kunden ist es die sexuelle Begegnung zweier Menschen, bei der eine Stimmung erzeugt wird, die mindestens einem Menschen körperlich und geistiges Wohlempfinden vermitteln soll aber jedwede persönliche Beziehung ausgeschlossen wird oder auch: man trifft sich, man fickt miteinander und man geht wieder auseinander. Alles in einem zeitlich begrenzten Rahmen. Sex ohne Verantwortung, ohne die, durch das intime Erlebnis, offene Tür, ohne weitere Möglichkeiten, lediglich mit der Abdeckung der zu befriedigenden körperlichen Gelüste.
Ich verstehe nicht, wie man den Menschen dabei völlig auβen vor lassen kann, wie man die Gefühle einkapseln kann und das auch noch gut findet. Nicht jede Begegnung ist die endlose Liebe aber es ist jedesmal eine Liebe, wie sonst sind Empfindungen, wie Du sie schilderst, möglich?
Warum muss alles statisch kategorisiert werden? Und wenn dann kategorisiert wird, wie stellt man sicher, dass die Begrifflichkeiten von den Betreffenden gleich verstanden werden?
In Deinem Plädoyer nanntest Du, dass in dieser Zeit des Fast-Food-Sexes (dolle Wortkreation übrigens, da denk ich gleich an Frittenfett als Gleitmittel), die Erotik an Bedeutung verloren hat.
Aufmerksam wurde ich erst durch 2 andere Poster, die beide Dir zustimmten und folgend mit anderen Worten ihre Bindungsängste bei einer solchen Nacht in ihren kurzen Posts für erwähnenswert hielten.
Wenn sich 2 Menschen sympathisch sind und beide sich einig sind, dass da noch mehr passieren soll, dann ist das eine Form von Liebe, eine Verknalltheit, eine Verliebtheit or what ever you name it, andernfalls ist es nichts anderes als der Besuch bei einer/m Prostituierten und daraus ergibt sich: Wer etwas empfindet für seinen Sexpartner, der STEHT MIT DIESEM MENSCHEN IN EINER BEZIEHUNG. Alles andere ist und ich wiederhole mich hier, um den Kreis zu schlieβen, vergleichbar mit dem Verhältnis zu einem/einer Prostituierten.
Deshalb ist Dein Plädoyer keine Fürsprache, sondern ein Erlebnisbericht.
Ja, es ist schön, doch leider ist nicht schön, dass so viele davor Angst haben, es aber dennoch wollen und versuchen, sich durch fast schon vertragliche Vereinbarungen, vor weiteren Empfindungen zu schützen, vornehmlich vor denen des "Spielgefährten".
Hier äuβere ich persönliche Kritik, vergleichbar mit:
Alkoholtrinken aber das Betrunken sein nicht zuzulassen.
Gratulation denen, die das können oder auch nicht