Liebe - Sex
Diese Frage reibt sich daran, was wir unter Liebe und Sex verstehen wollen. Bei Sex ist es etwas einfacher: Er umfasst alle Handlungen die unsere Geschlechtsorgane zum Lustgewinn einbeziehen (mit der der etwas schwierigen Abgrenzung zur Erotik im Blick).
Was ist aber Liebe? Ein abstrakter Begriff, eine reine Idee. Ich erfahre im Leben nur konkrete Momente des liebens (eines Partners) (die Liebe selbst nicht, denn sie ist die gedankliche Subsummtion aller dieser Momente, die ich in einem einzigen Augenblick gar nicht erleben !!, sondern über die ich nur reflektierend reden kann).
Lieben bedeutet dann ein 'unendlich' abgestuftes Gefühl der Zuneigung (im Gegensatz zur Abneigung und zur Gleichgültigkeit), welches von einem Bündel von weiteren Gefühlen begleitet sein kann (Achtsamkeit, Bewunderung, Begehren, Neugier, auch Verlegenheit, Irritation usw. ...). Der Anblick einer Frau weckt vor allem unsere sexuelle Lust, also mit ihr gemeinsam Momente der Lust zu erleben.
Diese verschiedenen Gefühle haben nun verschiedene Anteile und Grade. Bei einem mögen erst mal Neugier in einem hohen Maße im Spiel sein (das kann Neugier auf ihren Körper, aber auch auf ihre geistigen Vermögen sein; bei manchen vielleicht auch das Geld-/Wertevermögen...), das Begehren mag noch zweitrangig sein.
Zuerst kann jedoch auch Neugier auf ihre geistigen Interessen da sein und Lust auf ihren Körper nachrangig sein und umgekehrt. Wenn gleich dieses Bündel von Gefühlen auch mal wenig oder geringe Ausprägung bei einem bestimmten Gefühl beinhaltet mögen, glaube ich doch, dass kaum jemand nur das 'ficken' (penetrieren) im Auge hat und sonst absolut nichts
Der Leser merkt, das hier eine unglaubliche Variationsbreite der unterschiedlich ausgeprägten Gefühle denkbar ist. Kompliziert wird es noch dadurch, dass sich dieser Gefühlsmix über die Zeit einer Beziehung (Annäherung, Erleben, Abschluss) verändern kann und sicher auch verändert.
Wer weiss, vielleicht gibt es auch solche Fälle, dass jemand nur seinen Schwanz in eine Scheide einführen und dort abspritzen will.
Sicher bin ich mir aber, dass niemand diese im allgemeinen vorhandenen hochkomplexen und dynamischen Struktur bei Frauen und Männern genau kennt. Aber vielleicht …gibt es in der soziologischen Forschung dazu gerade Forschungsthemen...
Was ich sagen will ist, dass jeder der diese Situation glaubt fassen zu können, sie nicht richtig (wahrheitsgemäß) erfasst (mich natürlich eingeschlossen), sondern nur seine (kleine) subjektive Perspektive dabei haben kann. Es wäre lächerlich hier eine allgemeingültige Generalaussage treffen zu wollen.
Meine Erfahrung ist, dass intellektuelle Menschen eher zu Neugier auf IHRE Interessen tendieren, als das bei z.B. Bauarbeitern der Fall ist, für die die große Titte (Arsch) der unmittelbare animalische Impuls zur Kopulation bedeuten mögen, zu der sie (oft ziemlich wortkarg) dann auch zielstrebig hinarbeiten. Geistig tätige möchten i.d.R. vorher viel Gespräch und nehmen sich insgesamt mehr Zeit.
Zumindest sind auch immer erotische Momente (und damit noch eine weitere Gefühlswelt) mit im Spiel, wenn wir daran denken, dass wir allein vom Anblick ihres Busenspaltes oder ihrer Musch geil werden können (ohne beides auch nur berühren zu müssen).
Reiner Sex (ohne Liebe) wäre das eindringen in ein anonymen Spalt (aber was bewirkt diese entstehende und sich haltende Erektion? ein bestimmtes Maß an Zuneigung und damit Gefühl zum ‚Objekt’ muß immerda sein).