Für mich beginnt
die Authenzität eines Menschen, in dem Moment, wo er real vor mir steht und ich ihn mit allen Sinnen erfassen kann.
Alles andere,sowohl das Virtuelle als selbst auch das Akustische ist für mich lediglich das "Warm-up"
Sagen wir mal so: Es stimmt mich flauschig genug ein,wenn es denn meinem ganz persönlichen Geschmacksnerv trifft, mich mit diesem Menschen treffen zu wollen,weil er mich neugierig auf seine Person gemacht hat.
Das Vorgeplänkel dient also einzig und allein der Vorfilterung.
Und natürlich kann ich da auch voll daneben liegen,mit dieser jener Abwägung der Positiva und Negativa,die ich sozusagen als mein persönliches Kriterium an den Tag lege.Ist oft genug passiert. Will heißen:
Das was mir positiv erschien,entpuppte sich im realen Kontak als gar nicht mehr von Bestand.
Ich muß immer lachen,wenn ein Mann mich anschreibt,und aufgrund meines Profils,meiner Bilder,meiner Beiträge mir erzählen will,bereits nach kürzester Zeit,ich wäre seine Traumfrau.Sowas kann ich einfach gar nicht Ernst nehmen und ich hole ihn dann recht schnell wieder auf den Boden der Tatsache. in dem ich ihm sage: "Nu mach mal halblang,woher willst du das denn wissen,du hast mich ja noch nicht mal real erlebt?"
Sich in ein virtuelles Bildnis,dass ein Mensch hier von sich gezeichnet hat, zu verlieben gibt es hier mit Sicherheit mehr als einmal.Erinnert mich dann immer an meine Jugend,als ich die Poster der aktuellen Boygroups noch anhimmelte,dieses Gebaren,sich in eine Illusion zu versteigen,die so transparent wie ein Geist ist.Und ne pure Luftschloßnummer.
Was nun Eigen-und Fremdwahrnehmung angeht:
Ich glaube, nie scheiden sich die Geister mehr,als an dieser Stelle.Sei es im positiven,wie im negativen Sinne.Insbesondere was die Geschmäcker angeht.Der Satz" Schönheit liegt im Auge des Betrachters" trifft hier aber sowas von den Kern der Sache.Denn sich selber positiver zu sehen,als man objektiv betrachtet ist,erhöht das Selbstwertgefühl,zumindestens zeitweise,selbst wenn es ein sich-selber-eins-in-die-Tasche-krücken ist.
Allerdings wird man sicher über kurz oder lang,alleine an der Resonanz respektive eher an der Nicht-Resonanz,die dann erfolgt, auf das eigene Profil, irgendwann merken,dass da irgendwas nicht passt,mit der Eigen- und Fremdwahrnehmung,wenn man nicht gänzlich verblödet und arrogant ist.
Sich selber irgendwie darzustellen und zwar vermeintlich positiv ist doch schon aus Kindertagen ein beliebtes Spiel.Inwieweit man da den Bogen zwischen Realität und Illusion überspannt,obliegt wiederum dem Grad der Eigenwahrnehmung.Hier das richtige Maß zu finden,zwischen " Ich zeig nur meine Schokoladenseiten" und " Ich zeig wie ich wirklich bin" ist schon nicht einfach.
Frage ist,was will ich bezwecken mit der Selbstdarstellung ansich?
Sich positiv zu verkaufen ist Marktstrategie,ganz gleich,wohin man schaut.Marktwerttesten ein beliebtes Hobbie in Foren/Communities wie hier.
Will ich aber real Bestand halten und auch hier so rüberkommen, wirft für mich die Frage auf, sind dann Menschen, die ihre Baustellen bereits hier präsentieren nicht wesentlich ehrlicher,selbst auf die Gefahr hin,dass sie auf andere abstoßend wirken? Kann man immer sagen, es ist nur eine fehlgeleitete Eigenwahrnehmung,statt Konsequenz und dem Stehen zu sich selber?
Auch ich bin der Meinung,will man reale Kontakte sollte man sich schnellstmöglichst treffen um den "Realtitätscheck" zu machen.
Welchen Sinn macht es,sich erst tage/wochen/oder gar monatelang
in einer VR (Virtuell Reality) zu tummeln, sich vermeintlich "besser kennenzulernen" um dann endeffektmäßig im RL (Real Life) zu erkennen, hey, das passt ja nun rein überhaupt nicht zusammen,was wir uns da zusammen-gesponnen haben.
Insbesondere Frauen neigen dazu,sich romantisch-verklärter Illusionen genußvoll seufzend hinzugeben.Umsonst finden Schmachtliteratur und Schmachtfilmchen nicht so einen reißenden Absatz beim Gros der Weiblichkeit.
Minnegesang modern.Sich hofieren,umschmeicheln,be-komplimentieren zu lassen, scheint uns Frauen bereits seit Jahrtausenden,
um nicht zu sagen Jahrmillionen, in den Chromosomen zu liegen und
stimmt uns,wie eingangs bereits erwähnt, recht flauschig.
Ergo haben die Männer,die es verstehen,das richtige Knöppken zu drücken,leichteres Spiel.
Und schwupps - schon ist die Enttäuschung vorprogrammiert,wenn es denn zum realen Date kommt.Denn schon haben wir den Typen ja ne Weile virtuell erlebt und habe eine völlig überzogene Erwartungshaltung an unser Gegenüber,weil wir da den Wunsch zum Vater des Gedankens gemacht haben.
Und dieser Realitätsverlust,den es in früheren intenetlosen Zeiten gar nicht gab,der potentiert sich eklatant und deswegen trifft man dann real plötzlich auf lauter Frösche,die man zu Prinzen hochstilisiert hat und fällt aus allen Wolken.
Ich glaube, Männer sind da weitaus realitätsbezogener,die meisten jedenfalls.
Aber für diejenigen,die eh nie die Absicht hatten und haben,sich real auf etwas einzulassen, perfekte Welt.Und davon gibt es weitaus mehr,als man glaubt,ein weiteres Indiz dafür ist, wenn frau / oder auch mann versetzt wird,Weil die Selbstdarstellung dann nämlich in sich zusammenfallen würde.