OFFENE BEZIEHUNG ODER EHE, OK ODER KRANK ?

freiheit sucht man nur, wenn man gefangen ist...

die frage ist, worin ist man gefangen...?

Ist nicht jeder in seinem Leben gefangen?

Wir selbst würden es nicht machen.
Wir haben mal drüber geredet und sind zu dem entschluss gekommen: Jemand anderem im Bett zu haben als den eigenen Partner würde für uns niemals in Frage kommen!

Aber nur weil wir es für uns nicht wollen, finden wir nicht das daran etwas Krank oder verwehrflich ist! Wenn sich beide wirklich darüber im klaren sind und es wirklich wollen, dann ist das vollkommen okay!

Alles was im beiderseitigem Einverständnis passiert ist absolut okay.

Das einzige was wir dabei immer raten: Macht euch darüber lieber einen Tag zu viel als zu wenig gedanken, denn wenn es erst einmal passiert ist kann man es nicht mehr rückgängig machen!

es muß alles einvernehmlich sein. Auch gibt es da sicherlich Abstufungen in der Praxs. Andererseits sollten gerade offene Beziehungen besonders von dieser Offenheit geprägt sein. Und wenn mein Partner alles weiß ist dies auch eine Form des Vertrauensbeweises. Also ich praktizere diese Form der offenen Beziehung schon seit Jahren und es klappt wunderbar weil wir über alles reden können ohne sich gleich zu streiten. Was uns verbindet st eine tiefe menschliche Wärme.

Wir gönnen einander mal ein freies Wochenende wo jeder seine Neigungen ausleben darf, sind aber während der Woche und meist auch an Wochenenden zusammen. Sex und Liebe zu trennen ist für uns auch nach Jahren kein Problem!!

Hallo zusammen,

ich denke, das ist ein ganz schwieriges Thema.
Natürlich sollten sich in erster Linie beide Partner einig sein und in Bezug auf eine "offene Beziehung" dasselbe wollen. Sonst kann man das gleich vergessen, dann gibt's nur Ärger.

Aber selbst WENN sich beide Partner einig sind, wie das laufen soll, ob man sich ALLES erzählt oder ob jeder Dinge für sich behalten kann, wie weit die Offenheit geht, kann es sein, dass ein Partner den anderen verletzt. Das kann unbewusst passieren und muss ja gar nicht "so gemeint sein", aber die Einvernehmlichkeit ist auch immer Auslegungssache.

Ich persönlich wäre nicht für eine offene Beziehung , weil ich genau wüsste, dass ich von irgendwas verletzt werden würde, das mein Partner tut, erzählt oder nicht tut.

Aber das muss ja jedes Paar für sich entscheiden, zu dem Thema gehören immer zwei

Tüdelü,
Mrs Big

@*********ainer

Das ist schön das es so gut funktioniert.

Aber stell Dir vor ihr macht ein freies WE ab und es passiert irgendwas unvorhergesehenes. Nichts dramatisches, aber Du hast das Gefühl Du willst jetzt Deinen Partner.

Und genau das meine ich. Ich wäre nie auf die Idee verfallen ihn dann vom Date wegzutelefonieren und zu sagen: Los, komm nach Hause, ich brauche Dich jetzt. Sofort und auf der Stelle.

Manche Dinge sind nicht vorhersehbar. Das ist das Leben.

Aber es ist dann trotzdem ein scheiss Abend. Weder wollte er mich kränken, noch verletzten. Dann bin ichs aber trotzdem.

Absprachen sind eine feine Sache und auch nötig. Aber sie beziehen nun mal nicht immer alles ein was im Leben passieren kann.

Sich gegenseitige Freiheit zu gewähren muß nicht bedeuten das man sich kränkt. Aber es passiert manchmal.

Und genau dann hört meine Freiheit auf! Denn ein Mensch den ich liebe den möchte ich nicht mal dann kränken oder verletzten wenn es unabsichtlich geschieht.

Nicht wenn es sich durch eine nicht offene Beziehung vermeiden lassen würde.

Ich habe Hemmungen ein Date zu versauen. Für das ein Mann oft auch mehrere Anläufe braucht. Einen Mann vom Fußball oder Stammtisch wegzuholen weil es mir grad nicht gut geht, eher nicht!

es seh den unterschied nicht.

wenn mir nur ein furz quersitzt (du schreibst : nichts dramatisches), dann würde ich ihn weder von ner anderen frau NOCH vom sport oder seinen kumpels wegholen.

und andersrum :
wenns um wirklich wichtige dinge des lebens geht.... von "ich geh hier grad zugrunde" bis "mit den kids ist was" - dann muss es doch selbstverständlich sein, dass ich das meinem partner mitteilen kann. ohne schlechtes gefühl. nicht umsonst habe ich z.b. immer verschiedene telefonnummern, wenn er wegfährt - wohin auch immer. dann muss doch klar sein, wenn er zuhause notwendig gebraucht wird, dann kommt er her. punkt.



lg
fishandchips

Ähm, nicht dramatisch kann auch sein: Ich hatte heute einfach einen besonders beschissenen Tag auf der Arbeit, will Nähe und Kuscheln.

Da ist es für mich ein Unterschied ob ich ihn von einem Date weghole, vielleicht sogar wenn er grade dabei ist die Dame zu beglücken, oder ob ich weiß der ist im Stadion und kommt in zwei Stunden eh nach Hause.

Oder er ist mit den Kumpels zum Stammtisch und ich ruf ihn an weil ich ihn heute eben einfach meinem Bedürfnis folgend brauche.

Und ich sagte bereits es geht nicht um dramtisches. Wenn wirklich was Schlimmes wäre dann hätte ich auch keine Hemmungen.

Aber offenbar passieren solche Sachen wohl nur mir. Andere haben damit wohl kein Problem

Ich könnte mir auch vorstellen, dass, wenn Mann mit dieser Begründung aus einem Date weggeholt würde, sehr schnell der Vorwurf aufkommen könnte:
Du bist ja nur eifersüchtig und wolltest mir den Spaß verderben.

nein, sowas passiert definitiv nicht nur dir !

sowas passiert mir andauernd

und zwar sowohl, wenn er bei einer anderen frau ist und ich mir denke : "boh, mist, gehts mir aber schlecht. ich hätte dich gerne neben mir. du solltest da sein".
aber auch, wenn er mit den freunden trinken ist und ich mir denke "mein bett ist leer. wo bist du ? komm sofort. ich will dich da haben."

ja nun.... aber das handle ich unter "befindlichkeit" ab (und ich bin seeehr großzügig im züchten von befindlichkeiten ). deshalb muss ich niemandem den abend verderben - was auch immer er tut.

ich werde nicht dran sterben und er kommt zurück.
sowas kann man auch mal aushalten ohne dann ne kränkung ewig vor sich herzutragen.


lg
fishandchips

Zuerst mal Danke an alle, die sich hier so tiefgreifend äußern - ich finde das megaspannend, hoffe aber jetzt nicht als voyeuristisch zu gelten...

Ich bin seit Ewigkeiten Single - und wenn mir nach Nähe und Kuscheln zumute ist, muss ich dafür selber Sorge tragen - gibt es eine/n liebe/n Freund/in oder Nachbar/i/n oder wer nimmt mich mal in den Arm? Wenn ich sexuelle Gelüste haben, muss Vibbi eben helfen oder ich lege Hand an. Manchmal habe ich auch Kopffilme.
Und ich denke in einer Partnerschaft ist das ähnlich, oder? Man bringt seine Tage so gut wie möglich rum - teilt Freud und Leid und Lust und Frust. Und manchmal ist alles wunderbar. Und manchmal stimmt nichts mehr im Leben.
Ich weiß nicht, ob es mir etwas ausmachen würde zu wissen, dass mein Liebster gerade eine andere beglückt. Vielleicht würde ich es tatsächlich nicht wissen wollen. Aber wenn ich es dann erfahre, geht es doch darum einen Umgang zu finden, wie bei jeder neuen Lebenshürde: Warum halte ich meinen Partner für ständig verfügbar? Was wünsche ich mir oder warum erscheint mein Nähewunsch gerade unaufschiebbar? Vielleicht kommen beide zu mir? Vielleicht suche ich mir HIER eine/n Kuschelfreund/in?

@********hips

Korrigiere mich wenn ich mich irre, aber Du führst auch eine Beziehung die beidseitig offen ist?

Meine Beziehung war nur in seine Richtung offen. Denn ich habe einer Forderung nach der hier immer geschrien wird nachgegeben. Ich wollte das er glücklich ist.

Da hat man durchaus schon mal so ab und an seine Probleme mit dem gönnen können
Ist nicht immer alles so locker und easy wie sich das hier manchmal liest.


Und es geht nicht darum Kränkungen vor sich her zu tragen. Sondern schlicht darum das sie vorkommen. Auch wenn sie nicht beabsichtigt sind. Trotz aller Absprachen.

@********aria

Siehste, auf sowas wäre ich nicht mal gekommen

@*****nta

eine beziehung, die beidseitig offen ist.... wo aber die freiheiten von einer seite mehr genutzt werden als von der anderen.


ich will ganz und gar nicht klingen als würde da irgendetwas einfach sein !! keinesfalls. ich gehöre bei dem thema ganz ganz sicher nicht zu den leuten die so tun als wäre dauernd eidi_deidi_sonnenschein.

das ganze hat mir die heftigsten diskussionen meines lebens beschert, die schlimmsten angstattacken und die längsten tränenanfälle, die ich je im leben hatte.
aber halt auch soooo viel positives - gerade im sinne von näher_aneinander_rücken - was ich nicht mehr missen möchte.

ich tu mich mit dem gönnen oft arg schwer. am liebsten würde einfach nur ich mir die freiheiten rausnehmen ;-).
ABER : ich hab da wohl einfach eine gewisse leidensfähigkeit. und die lässt ein konzept leben, das ich vom kopf her definitiv so leben möchte. und mittlerweile sogar auch schon ganz oft mit bauch und herz ;-)).

kränkungen kommen vor, verletztheit kommt vor. ohne frage.
aber man muss das dem anderen nicht ständig spiegeln. das meine ich damit. man muss ihm nicht vorleben : schau, wie schlimm mich das alles trifft. man kann auch mal in sich gehen und einfach was aushalten, hinter dem man steht.
wenn man nicht dahinter steht.... dann sollte man das allerdings nicht machen !!


lg
fishandchips

Hm, ich wollte mein Posting was die Freiheit betrifft auch ganz sicher nicht so verstanden wissen.

Natürlich sollte man einem Partner dann nicht ständig sagen, Du hast aber, und du solltest aber.,,,


Nein, nein. Es geht mir nur darum zu zeigen das es auch nicht immer alles Toll sein muß, selbst wenn man dahinter steht.

Ich habe durchaus dahinter gestanden. Aber das macht Kränkungen nicht immer erträglicher. Unbeabsichtigte.

Es war nicht schwer das zu gönnen. Aber manchmal ist es eben schwer dann allein zu sein.

Und ich zeige nur auf das es nicht einfach damit getan ist zu sagen: Ich besitze meinen Partner nicht, er hat alle Freiheiten verdient.

Es hängt ein bißchen mehr dran als einfach diese Einsicht!

das unterschreibe ich dir zu 100 % !!

schlimm wärs, der mensch würde nur aus kopf und einsicht bestehen !



lg
fishandchips

Nun, dass ist sehr theoretisch. Der Fall ist in 10 Jahren nicht ein einziges mal vorgekommen. Nicht ein einziges mal!!! Aber natürlich würde in so einem Fall, z.B. Krankheit meinem Partner vorrang gehören. Das ist bei uns alles geregelt. Deshalb funktioniert die offene Beziehung auch bei uns . Also ich finde Deine Beispiele sehr weit hergeholt. Wie gesagt, in der Praxis noch n i e vorgekommen....

LG

Klaus

Also erstens ist es MIR mindestens einmal genauso passiert. Von daher ist es für Dich vielleicht sehr weit hergeholt.

Zweitens sollten meine Postings auch dahingehend verstanden werden das es nicht einfach damit getan ist zu sagen: Klar, Freiheit muß sein.

Es gehört eine ganze Menge Beziehungsarbeit dazu eine offene Beziehung zu führen. Und hier erzählen immer nur Menschen die offenbar gut in einer leben.

Die wenigen die dann wagen auch die andere Seite zu beleuchten werden wollen gar nicht wirklich gehört werden.

Ich gönne jedem alles. Auch eine offene Beziehung. Aber es gehören dennoch BEIDE Partner dazu. Die damit zurecht kommen und es auch wollen.

Es reicht nicht hier zu rufen: Ich besitze meinen Partner nicht. Damit wird man nicht einen einzigen Menschen bekehren der vielleicht erwägt sich auf eine offene Beziehung einzulassen. Denn man sollte wenigstens in Ansatz wissen worauf man sich da einlässt.

Es gibt auch Schattenseiten und es sollte erlaubt sein diese auch mitzuteilen.

Wir beide meine EX und ich haben das so gehandhabt,wenn wir beide Frei hatten gab es keine Dates da gab es nur uns.
Wir waren beide sehr viel Beruflich unterwegs und haben dann unsere Lust auf fremde Haut ausgelebt,wobei Sie in den knapp sechs Jahren nur vier fremde Männer im Bett hatte und eine fast 5Jährige Affäre nebenbei hatte.Das gehörte zu unserer Abmachung Fremdvögeln nur wenn wir Beruflich unterwegs waren.Privat keine Dates.
Aber wenn es den Partner mies und dreckig geht,gehört jedes Date abgesagt.Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Und wenn man merkt das der Partner damit übehaubt nich damit zurecht kommt.dann sollte man es entweder ganz lassen 0der sich trennen.

Die offene Beziehungsform ist für mich jetzt ein Kompromiß, einen großen Teil meiner Freiheit zu behalten und zu lieben.
Evtl tangiere ich aber in Richtung Polyamorie, denn selbst intensive Lieben waren nie lange ausschließlich auf diesen einen Mann bezogen.

Ob das jemand als "krank" oder unnormal bezeichnet, macht mir wirklich kein Kopfzerbrechen.
Jetzt bin ich so und zufrieden damit, wie ich später bin weiß ich nicht.

Interessant was Du da schreibst!

das käme für mich auf gar keinen fall in frage!!! ich möchte in einer beziehung sein die richtig ist bzw auf liebe aufgebaut ist und wo nur zwei leute hinein gehören und sich gegeseitig lieben und vertrauen.

eine offene beziehung hat in meinen augen nichts mit bedingungsloser, ehrlicher und respekvoller liebe zu tun. das ist meine persönlich meinung.

wenn man gemeinsam unterschiedliche dinge erleben möchte z.b. hier im joy usw. dann ist das was anderes, aber alles andere ist nichts für mich.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht gut gehen kann. Auch weil einer sich füher oder später benachteiligt fühlt, aber ganz besonders, weil das Verständnis für die Lage des Anderen nicht da sein kann, wenn man es nicht selber erleb hat. Ich meine dabei speziell das Gefühl alleine zu sein.

@*****nta du hast natürlich recht, ich hätte meine Frau am Montag auch Gebrauch, aber sie ist bei ihrem Freund in Deutschland.
Man muss immer die Vor- und Nachteile einer offenen Beziehung im Auge behalten.

Und dann kann bei Polyamory noch vorkommen, dass beide Partner einen gleichzeitig brauchen. Ich kann euch sagen, das ist der Hauptgewinn. Ich habe in diversen Threads geschrieben, das Monogamie einfacher ist, solche Situationen waren der Grund für diese Erkenntnis und dass ich mich auf offene Beziehung beschränke.

Du sprichst uns da ganz schön viel ab. Ohne zu werten, eine verschlossene Beziehung ist alles, aber nicht Bedingungslos.

Bis vor einem Jahr kannte ich die Form der "offenen Beziehung" überhaupt nicht, auch nicht Polyamorie.
Heute würde ich sagen...ich war wohl reif dafür. Was hat dazu geführt?
Ich hatte eine lange Ehe hinter mir, mich total verliebt, wurde enttäuscht, habe erlebt, wieviele Männer (die Frau und Kinder daheim hatten und geachtet waren als konservativ in der Gesellschaft) ohne mit der Wimper zu zucken um mich warben.

Irgendwann sagte ich mir: Was ist das nur für eine Doppelmoral? Die Männer lügen, brauchen offensichtlich mehr, als sie in ihrer Ehe bekommen und sicher auch die Frauen. Sie wollen ja ihre Partner gar nicht verlassen, aber lügen, um scheinbar die Exklusivität der Sexualität aufrechtzuerhalten. Die Folge war, dass ich beschloss, dieses System nicht mehr zu leben.
Dann habe ich meinen Partner kennen-und liebengelernt. Zuerst bin ich seiner Frau begegnet, die ich ausserordentlich schätze. Sie hält ihm den Rücken frei, wenn er mit mir Zeit verbringt. Hier habe ich erlebt, dass es durchaus möglich ist, mehrere Partner zu lieben, Nähe und Tiefe mit ihnen zu leben und erleben und fühle mich sehr wohl dabei. Da die Sexualität nicht exklusiv ist, ist lügen schlicht und ergreifend unnötig. Treue ist für uns Verlässlichkeit.
Dennoch ist dies eine Form von Beziehung, die doch einige Mühe erfordert. Hier ist eine besonders gute Kommunikation zwischen den Partnern gefragt, reden über Gefühle, Widerstände. Besitzdenken in einer Partnerschaft, egal welcher, ist m.E. sowieso hinderlich für wirkliche Nähe.
Für diese Erfahrung bin ich meinem Partner und auch seiner Familie ungeheuer dankbar.

sus/sie