Affäre wird zur Beziehung, aus Sex wird kuscheln
(als warnung vorweg, mein postings gestalten sich meist ausufernd romanartig. selbst die allerersten. und auf smilies vergess ich meistens. also immer selber dazu denken, wo man meint, es würd eines hingehören.)nun, natürlich, mein "problem" wird sich ohne reden mit dem zweitbetroffenen nicht aus der welt schaffen lassen, trotzdem interessieren mich andere ansichten dazu.
also gehen wir mal in medias res:
ich hatte eine affäre, beide ungebunden, beide eher nicht an einer beziehung interessiert.
war eine zwanglose, angenehme zeit. ein, zwei treffen wöchentlich. interessanter sex, ein reserviert freundlicher umgang.
irgendwann fehlte mir dann etwas. nicht weil ich mich zu dem zeitpunkt bereits verliebt hatte - wertschätzung und interesse war zwar da, aber mehr hatte ich nicht erwartet oder gewollt - sondern weil mir sex ohne nähe irgendwann zu langweilig wird. diesen teil hatten wir (oder zumindest ich) immer ausgeklammert. kein küssen, kein streicheln, kein unverfängliches umarmen, entweder sex oder freundliche distanziertheit.
also etwas auf abstand gegangen, mit mir selbst gehadert, ob ich`s denn noch fortsetzen soll, oder nicht.
in der phase meines abwägens wurde der kontakt seinerseits plötzlich privater. die mails nicht mehr erotisch, sondern interessiert und besorgt.
und plötzlich waren wir mitten in einer unausgesprochenen beziehung. also ich hab`s ja erst später gemerkt. das es auch mich erwischt hatte, war mir zwar irgendwann klar, aber dass wir seiner meinung nach ein paar sind, zu dieser erkenntnis kam ich erst nach und nach.
ausgewiesen beziehungsgeschädigt wie ich mich nun mal gebe, waren da wohl wochen der rücksichtnahme seinerseits. sex war mir immer willkommen, nähe erst nach und nach in minimalen schritten.
so, und jetzt kann ich endlich die nähe und vertrautheit zulassen und plötzlich ist der sex futsch. jetzt vermisse ich nicht das fehlende element nähe, sondern das fehlende element erotik.
war er diesbezüglich anfangs treibende kraft und herrlich fordernd, ist da nun plötzlich eine besorgtheit um mein wohlergehen in allen anderen belangen, bloß das sexuelle scheint völlig ausgeklammert, und das, obwohl er und ich uns beide als ziemlich libidogesteuert betrachten.
er ist nun plötzlich sexuell eher passiv bis desinteressiert (so scheint es zumindest), was dem was zuvor war völlig widerspricht - und ich bin... naja, schwer frustriert.
natürlich, beide gerade beruflich in angespannter lage und insgesamt eher unrund. aber binnen weniger wochen ist plötzlich die ganze sexuelle spannung flöten gegangen. dafür gibt es jetzt ein gemeinsames auftreten und nähe und zärtlichkeit (nicht, dass ich das verachten würde...) und vertrautheit und ein ebenfalls eher unausgesprochenes verliebtes kribbeln.
aber ich hab einmal mehr die angst, mich in einem asexuellen verhältnis wiederzufinden, das für mich einfach nicht lebbar ist. zumindest nicht sehr lange. aber es fehlt ein essentieller teil.
und wenn es doch zu diesem einen teil kommt, dann nur halbherzig. ich immer als die aktive, die ausführende. und diesmal ist er es, der nähe scheut - in sexueller hinsicht. da werden eineinhalb meiner erogenen zonen abgeklappert, wenn überhaupt, ein standardprogramm absolviert und 98% meines körpers schreien "hallo, ich bin auch noch da, was ist los???"
aber ehrlich, ich hab keine ahnung, was los ist. input von männerverstehern absolut willkommen.