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Aufrichtigkeit und Liebe

*********nd_69 Frau
7.483 Beiträge
... mal ganz abgesehen von der Arbeitsteilung in solchen Beziehungen.

ganz praktisch gedacht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 80jähriger noch lernt zu kochen und eine 75jährige den Führerschein macht. Keine Abhängigkeit? Böses 50 Jahre langes Beziehungsfoul oder verteilte Aufgaben in einer funktionierenden, glücklichen Ehe?
@*******rry

Jetzt bin ich grad ganz bei Dir*gg*
@*******wind,

siehste mal, an so banale praktische Dinge hatte ich nicht mal gedacht obwohl es ja grade in der letzten Zeit oft genug vorgekommen ist das Opa hilflos war oder Tante Clara ncht mal wußte wie man Bankgeschäfte tätigt.
verteilte Aufgaben in einer funktionierenden glücklichen Ehe mit gegenseitiger Verantwortwortung, ja,


das kommt ungefähr hin.

Es ist ein Teil des Lebens, die Organisation des Alltags und der Freizeit.

Ich kann mir meine Frau eben bei dem Wetter aktuell nur schlecht draußen beim Holzhacken vorstellen, obwohl ich sehr gut und gerne koche.


Sie könnte aber natürlich das Holz auch einfach fertig kaufen und in einem guten Lokal Essen gehen. *zwinker*

Die Abhängigkeiten sind eben unterschiedlicher Wertigkeit.

Auch wenn ich nicht Waschen und Bügeln will, kann ich ohne Frau das gleiche von einer Wäscherei bekommen. *ja*

Diese Abhängigkeiten sind wohl unrelevant.

Aber die Liebe, die Wärme, die Geborgenheit im Haus, die wäre ohne Frau für mich nicht ersetzbar. Die kann ich auch nicht kaufen oder liefern lassen.


so, nun habe ich genug Gefühlsduselei geschrieben.

Einen schönen Abend und ein tolles Wochenende euch allen.


lg Ralf
meine meinung und erfahrung...
Beziehung und Beziehung leben ist eine andere Sache und erfordert viel von dem was ich nun schon mehrfach gelesen habe,
dem gemeinsamen und doch ein Indiviuum bleiben,
dem einander mit Respekt begegnen, leben lassen und doch vor lauter Respekt den Kontakt, die Nähe nicht verlieren
Ehrlich zu seinen Bedürfnissen stehen und die auch mitteilen und dabei die des Partners nicht aus den Augen verlieren
.. und so vieles mehr


betrifft diesen passus...

aufgrund einer jahrelangen beziehung die geprägt war von verständnis, einfühlsamkeit, zusammengehörigkeit und wärme... sowie von achtung und respekt gegenüber dem anderen kann ich nur sagen... DAS ist für mich "normal".... da ich es , bis vor 2 jahren nie anders hatte....

leider hab ich aber auch die kehrseite der medallie kennengelernt...

missachtung.. vorwürfe... schläge unter die gürtellinie.. verbal ebenso wie psychisch....unter dem "deckmäntelchen "LIEBE"..... und hab mich auch auf diese niveau herabgelassen... habe mich "verloren" .....so wie ich mich und auch all meine bekannten gekannt haben... hab mich zurückgezogen, da ich selbst nicht wußte .. "wie geh ich mit mir um".... ???

wenn es einem nicht gut geht... darf es dem anderen auch nicht gut gehen.... oder der partner kann das dann nicht... was ist daran liebe... ist es vielleicht NUR einseitiges WOLLEN.... zumal auf dauer damit ja garnichts erreicht wird.... sondern ehr das gegenteil..... ensteht dadurch der "hass" auf den ehemals geliebten menschen?

habe nun ein wenig verständnis für die menschen die "entsorgen"..., das was in der beziehung oder in der ehe geschenkt wurde...um zu vergessen... NUR will ich es garnicht... will zurück zu dem guten leben... an den glauben an die "menschheit und deren gefühle" zueinander...


aktion.....reaktion.... hilflosigkeit wie ein in die enge getriebenes tier... so kam ich mir vor.... und.. ICH will das nie mehr... da ich mich selbst so nicht kennen und mich so auch nicht kennenlernen will... EINMAL langt...

sicherlich ist LIEBE ein riesengeschenk... nur.. ebenso unverständlich ist für mich, wie sich menschen, einschließlich mir, so wehtun können.... gerade unter diesem "deckmäntelchen"...tztztzz....

menschliches versagen ??

man sollte nie.. die achtung , den respekt , loyalität und gefühle verlieren.... auch wenn man dafür zurückstecken muss... jedoch NUR in dem rahmen.... den jeder sich selbst vorgibt.... und... weder aufgrund von "schlechter" erziehung, schlechter kindheit... schlechten erfahrungen oder dingen die jeden von uns geprägt haben alles zulassen was der andere will, verlangt oder fordert....., denn dann verliert man sich selbst... und >DAS< ist das schlimmste...

sollte es trotz aller bemühungen nicht möglich sein... muss und sollte man erkennen.... ES paßt einfach nicht... und nicht auf "biegen und brechen" was weiterführen, was einem nicht gut tut..... DAS hab ich gelernt... in einer schweren zeit...die ich so nicht kannte !

um aus diesem "hamsterrad" zu entfliehen bedarf es zeit.. gespräche... verständnis und gute freunde.... und oft auch distanz.... jedoch muss jeder "erkennen" was machbar ist

LIEBE LÄßT SICH NICHT ERZWINGEN... entweder sie ist da oder nicht... *ja* und mit ihr... die obengenannten punkte.... DIE NIE verloren werden sollten !

meine meinung ....
Aber Abhängig zu sein weil ein Mensch mir so wichtig ist das ich einfach nicht ohne ihn sein WILL, ist für mich völlig in Ordung. Denn es bleibt mein eigener freier Wille.


Ist es das wirklich immer?

Das ist eine Abhängigkeit, die ich nie mehr wieder in meinem Leben will.
Ich habe sie einmal 10 Jahre erlebt und ich kann nicht sagen, das ich in dieser Beziehung noch gänzlich frei entscheiden konnte, denn genau davon haben mich diese "fesselnden" Gefühle abgehalten...

Für mich selbst habe ich das Gefühl ihn so sehr zu brauchen, das ich nicht mehr ohne ihn will, als letztendlich negativ empfunden, weil ich den Absprung zum richtigen Zeitpunkt genau dadurch nicht geschafft habe.

Daran war nicht er schuld, sondern ich.Auch aus dem "wollen" heraus kann ich nur vordergründig frei entscheiden, denn es ist ja im Grunde nicht weit von "nicht können" entfernt und bei Gefühlen ist die Unterscheidung dann auch manchmal unrelevant...die interessiert dann nicht ob es "wollen" oder "können" genannt wird.


Die Grenze kann manchmal sehr fliessend sein.

Ich will keine Abhängigkeit mehr in einer Partnerschaft, wie auch immer die aussehen mag, ich will mich nie mehr selbst verlieren wegen dieser Gefühle, denn das ist diese Art Liebe mir nicht mehr wert.

Ich will mich jeden Tag neu und frei und aus ganzem Herzen für diesen Menschen entscheiden und wenn meine Gefühle irgendwie an Abhängigkeit grenzen, geht das für mich nicht.
Für mich selbst habe ich das Gefühl ihn so sehr zu brauchen, das ich nicht mehr ohne ihn will, als letztendlich negativ empfunden, weil ich den Absprung zum richtigen Zeitpunkt genau dadurch nicht geschafft habe.

Kann ich sogar nachvollziehen. Aber ich weiß das ich trotzdem gegangen bin. Also halte ich tatsächlich bei mir das ich wollte für ausschlaggebend.

Aber ich denke auch das es sehr, sehr schwierig ist da die Grenze zu finden. Oder zu ziehen.

Ich glaube letzten Endes muß wirklich der berühmt berüchtigte Tropfen kommen der das Fass zum überlaufen bringt.

Aber durch andere Erfahrungen hab ich diese Art der Abhängigkeit einfach nicht als negativ empfunden. Ich empfinde sie auch heute noch nicht als negatv. Vielleicht auch weil ich die krasse Variante kenne?

Von daher hab ich nicht bedacht das auch die "freiwillige" Variante vielleicht bedingt das man einfach nicht loskommt.
Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um neben der doch recht großen, aber vielleicht auch sinnvollen Abschweifung vom Thema, an das eigentliche Thema zu erinnern.

Die Untreuen, die ihre Untreue verschweigen: Ersticken sie nicht daran?
Wo beginnt Untreue? Im Kopf? Mit Berührungen? Mit Verschwiegenheit?
Wie ehrlich seid ihr? Wie viel Ehrlichkeit braucht ihr von eurem Partner?
Gibt es Lügen, die eine Beziehung nicht zerstören?
Wie ehrlich muss euer Partner sein, um aufrichtig zu sein?
http://www.joyclub.de/my/170294.dunbard.html

Ehrlichkeit bedingt doch auch Ehrlichkeit zu sich selber.

Es scheint ja so das es irgendwo alles zusammen gehört, sonst wären wir ja überhaupt nicht wirklich hier gelandet.

Aufrichtigkeit und Liebe zeigt besonders in diesem Thread das es wohl einfach mit Ehrlich sein nicht getan ist.

Da scheinen deutlich mehr Faktoren eine Rolle zur Aufrichtigkeit zu gehören als man zu Beginn dieses Threads angenommen hat.

Ich würde es wirklich schade finden wenn wir jetzt wieder zu den banalen Aussagen wie: Ehrlichkeit ist ein muß und gegenseitiges Vertrauen muß sein, zurück kehren würden.
Stirnrunzeln
Gestern war ich erst bei der Arbeit, danach war die Zeit mit meiner Famile am wichtigsten. Aber abends habe ich dann die 4 - 5 neu dazugekommenen Seiten gelesen. Durchaus viele Aussagen kann ich sehr gut nachempfinden.
Dennoch blieb ein Stirnrunzeln zurück, weil ich das Gefühl habe, daß wir dazu neigen, Antworten auf die (folgenden) Fragen:

- bedingungslose Liebe / Belanglosigkeit

• Vertrauen

• Abhängigkeit

bei unserem Partner zu suchen, und nicht bei uns selbst.

Was ich schreibe, ist das, was meine Liebste und ich uns innerhalb von 21 Jahren quasi als Richtschnur "erarbeitet", "er-lebt" und "er-fahren"
haben. Das heißt noch lange nicht, daß es uns immer gelingt, dieser Richtschnur mühelos zu folgen!

Einleitend möchte ich stark vereinfachend zusammenfassen:

Es fühlt sich für uns falsch an,

wenn wir unser Wohlbefinden vom Verhalten des Partners abhängig machen,

Es fühlt sich für uns richtig an, wenn unser Verhalten vom Wohlbefinden des Partners und vom eigenen Wohlbefinden abhängt.


Zur bedingungslosen Liebe und der daraus angeblich resultierenden Belanglosigkeit:

Der Partner kann (ebensowenig wie wir vom Partner) bedingungslose Liebe nicht einfordern. Bedingungslose Liebe einzufordern ist ein logischer wie emotionaler Widerspruch in sich, denn die Einforderung gibt selbst die Bedingungen vor. Das Einfordern einer solchen Liebe führt tatsächlich zur Belanglosigkeit, denn dem Einfordernden geht es letztlich um sich, und nicht um sein gegenüber.

Ich bin aber sehr wohl der Meinung, daß man bedingungslose Liebe gewähren kann, sie geben kann. Und das hat unwahrscheinlich viel Belang, so sehr, daß es Angst machen kann. Jemanden bedingungslos zu lieben, bedeutet ihn um seiner selbst Willen zu lieben, unabhängig davon, ob man sein Verhalten uns immer gefällt.
Am deutlichsten wird das für mich bei der Liebe der Eltern zum Kind.
Gelegentlich sehe ich durch meinen Beruf, wie fatal es ist, wenn Kinder
nur unter der Bedingung geliebt werden, das zu leben, was ihren Eltern versagt geblieben ist. Manch pianistisches Wunderkind z.B. kann davon ein Lied singen!

ich wiederhole darum:
Es fühlt sich für uns falsch an,

wenn wir unser Wohlbefinden vom Verhalten des Partners abhängig machen,

Es fühlt sich für uns richtig an, wenn unser Verhalten vom Wohlbefinden des Partners und vom eigenen Wohlbefinden abhängt

Vertrauen

Meine Liebste und ich haben gestern abend darüber nachgedacht, woraus Vertrauen eigentlich erwächst:
Was wir für uns herausgefunden haben, ist:

Wir können dem anderen Vertrauen, wenn wir lernen, auch uns selbst zu vertrauen.
Der Partner kann uns nicht dauerhaft Halt geben, wenn wir nicht in der Lage sind, uns selbst zu stabilisieren. Er müsste uns sonst tragen, was eine Zeit lang sicherlich funktioniert, aber irgendwann würde er unter der Last zusammenbrechen.

Der Partner kann uns nur Halt geben, wenn wir in der Lage sind, selber zu stehen.
Wir können dem Partner nur Halt geben, wenn wir uns selbst Halt geben können. Sind wir dazu nicht in der Lage, können wir auch unseren Partner nicht stabilisieren. Auf Glatteis stürzen wir dann beide.
Einander Vertrauen bedeutet also auch, darauf zu vertrauen, daß wir uns selbst vertrauen.

Darum wiederhole ich:
Es fühlt sich für uns falsch an,

wenn wir unser Wohlbefinden vom Verhalten des Partners abhängig machen,

Es fühlt sich für uns richtig an, wenn unser Verhalten vom Wohlbefinden des Partners und vom eigenen Wohlbefinden abhängt


Abhängigkeit:

ist für uns durchaus positiv besetzt, wenn sie auch hier sich in uns selbst findet, und nicht beim Partner!
Dazu ein allmonatliches Beispiel:
Wenn mein Wohlbefinden vom Verhalten meiner Liebsten abhängt, die gerade unter PMS leidet, sie also übellaunig und niedergeschlagen ist, werde ich entsprechend reagieren: Mich selbst niedergeschlagen fühlen, gereizt ihre Übellaunigkeit beantworten und ähnliches, weil ihr Verhalten nicht zu meinem Wohlbefinden beiträgt. Das empfinde ich als negative Abhängigkeit.

Richte ich hingegen mein Verhalten dahingehend aus, daß ich dem PMS meiner Partnerin z.B. mit liebevoller Gelassenheit begegne, wenigstens aber ihre Übellaunigkeit nicht auf mich beziehe, mache ich mein Verhalten abhängig von unser beider Wohlbefinden. Denn ich kann ihre Stimmung wesentlich besser heben, wenn ich dafür sorge, daß ich selbst gelassen bleiben kann. Das empfinde ich als positive Abhängigkeit.

Ja, wenn ich bedingungslos liebe, begebe ich mich in die Abhängigkeit, mein Verhalten dahingehend auszurichten, daß es den Menschen die ich liebe nach Möglichkeit gut geht. Das macht mich (positiv) abhängig:
Denn richte ich mein Verhalten nicht danach aus, wird es auch mir selbst nicht gut gehen.
Das ist das, was ich meinte, als ich viel weiter oben schrieb, es sei wichtig, sein Handeln an der persönlichen Integrität auszurichten.

Und darum wiederhole ich nochmals:
Es fühlt sich für uns falsch an,

wenn wir unser Wohlbefinden vom Verhalten des Partners abhängig machen,

Es fühlt sich für uns richtig an, wenn unser Verhalten vom Wohlbefinden des Partners und vom eigenen Wohlbefinden abhängt

Darum sage ich:
Antworten auf diese Fragen sollten wir nicht beim Partner suchen, wir finden sie in uns selber.


Aber wie gesagt, fällt uns beiden (meiner Liebsten und mir) all das auch immer wieder schwer. Wir sind eben Menschen. Das ist es, was uns liebenswert macht.


Habe auch heute keine weitere Zeit mich einzubringen, aber das loszuwerden, brannte mir doch zu sehr unter den Nägeln.

Euch allen einen schönen 2. Advent.

Liebe Grüße

erwil
@Erwil: mal wieder Danke!
Wechselseitige Liebe,
wechselseitiges Vertrauen,
wechselseitige Abhängigkeit.

und all dieses darf/sollte bedingungslos sein.

Das kann in der Tat recht beängstigend sein und setzt ein hohes Maß an Reflektionstiefe beiderseits voraus.
Wirft mich doch das bedingungslose Geben und Nehmen auf den Kern meiner Persönlichkeit zurück.
Es ist nicht immer leicht, um seiner selbst Willen geliebt zu werden.
Aber wenn ich es zulassen kann, auch so wunderschön.

Wunderschön, wenn ich die tiefen Gefühle der Liebe meinem Mann gegenüber empfinden und umgekehrt empfangen darf.
Das gelingt natürlich nicht immer, aber es ist äußerst lohnenswert daran gemeinsam zu arbeiten.
Zu streiten, es fließen zu lassen.
Zu lieben.
@Erwil
auch von uns ein *danke* für diesen Beitrag. *blume*



lg Angelika und Ralf
*********nd_69 Frau
7.483 Beiträge
bedingungslose Liebe und Belanglosigkeit
Meinen Eintrag ergänze ich dahin gehend:

Lieber Erwil, du sprichst von einer mehr als 20jährigen Beziehung zu deiner Liebsten. Da ist Bedingungslosigkeit alles andere als belanglos, sondern das (vorläufige) Ergebnis einer Entwicklung

Ich spreche von der Anbahnung einer Beziehung bzw. von den Jahren der gegenseitigen Findung oder Positionierung in einer relativ frischen Partnerschaft. Hier bedingungslos zu lieben, wo es doch darum geht, wie man in den kommenden Jahren miteinander umgeht, halte ich für gefährlich. Es geht darum, sein Ich in eine Partnerschaft einzubringen und gegenseitig zu zeigen, was geht und was nicht. Ich für meinen Teil kann zu dem Zeitpunkt nicht bedingungslos lieben, da fehlt mir das grundlegende Vertrauen und die Kenntnis des Partners. Ich würde mich und meine Wünsche und Interessen als belanglos empfinden, wenn ich von jetzt auf gleich eine neue Partnerschaft mit Bedingungslosigkeit ausstatte und so dem Partner gestatte, bedingungslos meine Grenzen zu übertreten.

Nicht zu vergessen mein mehrmaliger Bezug auf Michael Jackson, den armen Kerl, und sein "I love you all" - ich kann alles und jeden bedingungslos lieben, aber DAS ist belanglos.

Wenn Thomas D, den ich sehr schätze, beim Heimspiel-Konzert durchaus emotional sagt "Vielen Dank Leute, für all die Liebe, die ihr uns in den letzten 20 Jahren entgegengebracht habt", dann finde ich das authentisch, finde, dass er das richtig erkannt hat, behalte das im Hinterkopf und vielleicht auch im Herzen, weil das in mein Bild von ihm passt - aber für mich und mein Leben ist das belanglos. Und mal ehrlich: Die Liebe, die er uns entgegenbringt, ist auch an eine Bedingung geknüpft: "Hey Leute, kauft unsere Platten".

Und als weiteren Denkanstoß: Jemand, der die bedingungslose Liebe weniger durchdacht und durchfühlt hat als du, kann schon dazu neigen, bedingungslose Liebe zu propagieren und daraus den "Wenn-du-mich-bedingungslos-liebst-dann-gestattest-du-mir-alles"-Knüppel zu schwingen. Und falls das Wunschverhalten ausbleibt: Ok, trennen wir uns, es passt nicht. Ist das nicht belanglose Liebe?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
bedingungslose Liebe zu propagieren

Nunja, man kann die natürlich "propagieren", aber dann weiß ich gar nicht mehr was das ist oder was der/diejenige damit meint.

Bedingungslose Liebe ist für mich ein Gefühl, das ich meiner Frau gegenüber in bestimmten Momenten empfinde, und fast immer empfinde ich im selben Augenblick auch das Gefühl, von ihr bedingungslos geliebt zu werden.

Diese kostbaren Momente sind ein Geschenk des Lebens.
Viel zu selten.

Eine Ideologie läßt sich daraus aber nicht stricken.
ist
Aufrichtigkeit in der Liebe nicht einfach die Akzeptanz, oder besser ausgedrückt das gegenseitige Verständnis von Befindlichkeiten und Bedürfnissen ZWEIER Menschen?

Und sind diese Befindlichkeiten und Bedürfnisse nicht ständig einem Wandel unterzogen? In einer langen Beziehung oder Ehe ist Veränderung ein nicht aufzuhaltender Prozess, ähnlich wie das "altern" an sich.

Aufrichtigkeit bedeutet für uns den Wandel, diesen Prozess der Veränderung von Befindlichkeiten und Bedürfnissen gemeinsam zu gestalten. Miteinander und füreinander da sein. Teilen und teilhaben lassen.


lg Angelika und Ralf
*********nd_69 Frau
7.483 Beiträge
Jincandenza
Deshalb eben "propagieren" - für Menschen, die das als Schlagwort aufnehmen, um sich selbst "aus der Affaire zu ziehen" und ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen - denn wenn mein Partner mich bedingungslos liebt, muss er meine Bedürfnisse akzeptieren.

Noch ein Ansatz: Aufrichtigkeit, Vertrautheit und bedingungslose Liebe gehen nur dann, wenn BEIDE Partner reflektiert genug sind, um das zu leben.
*********cence Frau
3 Beiträge
Warum ist die Wahrheit so schwer?
Verschweigen können eine notwendige Fähigkeit?
Ich glaube viel wichtiger aber auch viel schwieriger ist es ehrlich zu sein. Persönlich habe ich gerade erlebt wie es sich anfühlt über mehrere Monate belogen zu werden aber die ganze Zeit zu spüren das etwas nicht stimmt.
Das Gefühl ist der absolute Horror und wenn man dann rausfindet das man die ganze Zeit richtig lag macht es das ganze auch nicht besser.

Ich frage mich warum manche Menschen solche Probleme damit haben die Wahrheit zu sagen? Ist es nicht besser ehrlich zu sein und einem Menschen einmal weh zu tun als zu lügen und damit die Person gleich doppelt zu verletzen? Irgendwann kommt doch alles raus und dann helfen aus meiner Sicht sprüche wie "ich wollte Dich nicht verletzen / nicht verlieren" nicht mehr viel.

Umgekehrt merke ich daran, das ich nicht mehr ehrlich sein kann, dass eine Beziehung schon am Ende ist. Diese dann Aufrichtig zu beenden und nicht noch hinterher zu treten ist dann aus meiner Sicht Pflicht.

LG
innocence
Fehlende Aufrichtigkeit ist sicher immer gekoppelt mit Angst.... welcher Art von Angst auch immer.
Ich kann Erwil zustimmen, bin allerdings dem Text von Rückenwind näher.

Schlicht und ergreifend aus der Tatsache heraus das eine Beziehung die in vielen Jahren gewachsen ist und auch wirklich reflektiert wird, einfach deutlich mehr Vertrauen, Tiefe und Nähe, viel mehr Verständnis enthält als eine die grade wächst.

Mich nervt am dieser bedingungslosen Liebe nach der gerufen wird, das sie am Anfang einfach nicht herstellbar ist.

Und die Rufer verlangen soviel für sich selbst das der pure Egoismus aus ihren Wort klingt.

Gewähre mir alles, weil Du mich liebst. Das könnte man vielleicht sogar wenn das Vertrauen wachsen durfte, wenn man sich wirklich eingelassen hat.

Aber zu Beginn einer Beziehung sind solche Rufe nutzlos. Traut sich hier wirklich Jemand soviel Ego und Selbstbewußtsein zu einem Partner nach zwei Monaten Beziehung den Persilschein auszustellen?

Nach fünf Monaten? Nach einem Jahr?

Das was erwil beschreibt ist eine wirklich stabile und gewachsene, in sich gefestigte Beziehung.

Es ist schon beinah die absolute Sicherheit das man zusammen bleiben wird bis das der Weg zuende ist.

DANN kann man unendlich viel gewähren. Man fühlt sich so sicher in sich selbt und legt eine Sicherheit in den Partner von dem man am Beginn einer Beziehung nur träumen kann.

Denn Beziehungen müssen sich bewähren, die Menschen die in ihr leben müssen diese Sicherheit aus sich selber und zu dem anderen erst erlangen.

Denn auch der Liebe muß vertraut werden. Nur an sich selber zu glauben nutzt wenig. Dazu gehört auch das ein zweiter Mensch den gleichen Willen sich einzubringen mitbringt.

Wer dann gleich zu Beginn ruft: Alle Freiheit dieser Erde und schließlich liebst Du mich, hat nicht verstanden das zu einer Liebe mehr gehört als nur das eigene Ich zu sehen und das dazu ein Partner gehört der zwar soviel Selbstvertrauen hat damit umzugehen, der aber noch lange nicht am Beginn einer Beziehung den Glauben haben darf und das Vertrauen darauf das es auch bleibt.

Denn aus der Veliebtheit muß Liebe werden. Man muß aneinander wachsen können, Alltag miteinander teilen und auch miese Zeiten durchstehen damit man davon reden darf das man einen Partner ohne wenn und aber liebt.

Wenn der Himmel noch voller Geigen hängt ist uns der Egoismus ohnehin fremd und wir nehmen soviel hin das uns eigentlich stören würde. Wenn, ja wenn wir nicht die rosarote Brille aufhätten.

Wenn man all das mal hinter sich gebracht hat, dann darf man darüber nachdenken ob man soviel Sicherheit in sich selber trägt ohne Bedingungen lieben zu können.

Wobei ich zugebe, ich glaub nicht an bedingsloses. Denn selbst von meinem Sohn, von dem ich wirklich niemals etwas erwartet habe, hatte ich eine einzige Erwartung. Ich wünschte mir das er mich liebte.

Und genau das ist der Grund warum ich nciht mal an die bedingunslose Liebe zu Kindern glaube. Man wird sie immer lieben. Ganz gleich was sie auch tun. Aber wir wünschen uns trotzdem das sie uns auch lieben.
Wir
möchten noch einmal auf das Posting von @***il eingehen.

Befindlichkeiten und Empfindlichkeiten unterliegen oft äußeren Einflüssen.

In unserer langen Ehe haben wir Erfahrungen mit Höhen und Tiefen. Mit Freude, aber auch mit Leid.

@***il hat etwas wichtiges geschrieben.

Über die Gesundheit.

Solange alles gut geht, gut ist, alles im grünen Bereich ist, wird uns vieles nicht so bewusst.

Aber wenn etwas schief geht, durch Krankheit, durch einen Unfall, wenn plötzlich etwas nicht mehr geht, wenn aus Krankheit Arbeitslosigkeit resultiert, wenn durch Arbeitslosigkeit existenzielle und materielle Not entsteht, dann zeigt sich, ob Aufrichtigkeit in der Liebe wahrhaftig vorhanden ist.

Wenn aus gesundlichen Gründen auch die Sexualität betroffen ist, eingeschränkt ist, dann wird sich beweisen müssen, ob die Liebe aufrichtig ist.

Dann wird sich messen lassen, ob ich wirklich mit meinem Partner aus Liebe zusammenbleibe.

In guten wie in schlechten Zeiten.

Ein altmodischer nicht mehr zeitgemäßer Satz?


Für uns wohl nicht. Wir haben Gestern übereinstimmend und aufrichtig darüber gesprochen, dass wir beide davon überzeugt sind zusammen zu bleiben.


lg Angelika und Ralf
****_nw Mann
258 Beiträge
Aber Mathematik ist in der Philosophie nicht anwendbar

Deshalb schieb ich in diesem Thread schon mal, dass ich mit den philosophischen Ansätzen nicht so viel anfangen kann. Da halte ich mich lieber an die Psychologie, die gehört zu den Naturwissenschaften.


Bedingungslose Liebe

Ich denke, die gibt es nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich in einen Menschen verlieben kann, der mir vollkommen unsymphatisch ist und den ich nicht leiden kann.

Und ganau so glaube ich, wird meine Liebe erlöschen, wenn ein Mensch den ich liebe zu einem solchen Menschen mutiert.

Also ist meine Liebe an Bedingungen geknüpft, unabhängig davon, ob ich die Bedingungen kenne. Einen Auslöser dafür muß es gegeben haben.

Somit ist in meinen Augen Liebe an Bedingungen geknüpft, an welche weiß ich manchmal nicht, denn Liebe ist manchmal so unergründlich.


Abhängigkeit

Ich habe manchmal den Eindruck, dass individuelle Freiheit zu hoch im Kurs steht.

Aber wir sind doch alle von vielen Dingen abhängig. In unserer arbeitsteiligen Gesellschaft in vielfacher Form.

Und dann muß ich gerade in einer Beziehung beweisen, dass ich unabhängig bin. In meinen Augen an der falschen Stelle.

Gerade das Gefühl der gegenseitigen Abhängigkeit kann mit zu dem guten Wir-Gefühl von Beziehung beitragen.


Ich will mich jeden Tag neu und frei und aus ganzem Herzen für diesen Menschen entscheiden und wenn meine Gefühle irgendwie an Abhängigkeit grenzen, geht das für mich nicht.

In meinen Augen ein Grund, warum Beziehungen heute nach einigen Jahren oft scheitern.

LG
bits
aber wir sind doch alle von vielen Dingen abhängig.


*top*


*danke* sehen wir auch so. *ja*
@*******man

Ich finde es einfach nur schön das man manchmal auch noch "altmodische" Ansichten lesen darf.

Manchmal glaube ich das wir einfach nur noch das Leichte und Lockere brauchen, bzw damit umgehen können.

Menschen wir ihr oder erwil, die wirklich bereit sind an sich und ihrer Beziehung zu arbeiten sind einfach selten geworden.

Umso erfreulicher für mich zu sehen das es eben doch funktionieren kann wenn beiderseits der Wille dazu vorhanden ist.
ein Danke
an bunt

an bits

und an amarinta
Den Einwand
von @*******wind und Amarinta, daß das, was ich da geschrieben habe, für langjährige gewachsene Beziehungen gilt - aber nicht für frischverliebte,

den Einwand lasse ich eingeschränkt gelten.

Eingeschränkt deshalb, weil ich als wesentliches Element dabei betrachte, daß es wichtig ist, auch in der Beziehung, ganz gleich ob frisch geschmiedet oder lang gewachsen, auf sich selbst Acht zu geben, für sich selbst zu sorgen.
Nicht auf die narzistisch egoistische Weise, die den anderen gebraucht, sondern auf die gesund egoistische Weise, die erkennt, daß ich der Beziehung und dem Partner gut tue, wenn ich mich nicht selbst aufgebe, in der Beziehung auflöse.

Das denke ich, ist als Richtschnur in jedem Stadium einer Beziehung, einer Liebe existenziell wichtig.

So bestimmt ich meine, daß bedingungslose Liebe (ohnehin meistens theoretisches Ideal als permanent lebbar) niemals einforderbar oder propagierbar ist, weil sich das selbst widerspricht, so bestimmt meine ich, daß
bedingungslose Liebe (wenn überhaupt) nur von jemandem gewährt werden kann, der auf sich selbst acht gibt.

Und selbst, wenn wir ein solches Ideal nie- niemals erreichen können, ist es für mich, meinen Partner und unsere Beziehung gut und wichtig und richtig, daß ich auf mich acht gebe, mich nicht auflöse, dafür Sorge trage, daß ich lerne, mich selbst stabilisieren zu können.

Lieben Gruß

Erwil

(edit:) Lerne ich das nicht, und mein Partner wird z.B. durch Unfall pflegebedürftig, dann gute Nacht *angsthab*
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