Ich muss sagen ich bin eigentlich über die gute Fotoqualität der "Hobby-" oder "Amateurfotografen" erstaunt. Die Bilder die man allein hier im JC sieht brauchen sich oft nicht hinter "Profis" zu verstecken. In dem Sinn würde ja nichts gegen ein TFP-Shooting sprechen.
Knackpunkt dürfte eigentlich sein, dass nicht alle wollen das auch der Fotograf die vielleicht sogar freizügigen Bilder veröffentlicht. Dadurch "kippt" quasi die TFP-Waage der Gleichberechtigung bei den Bildrechten. Dann muss eben ein Profi ran.
Ich bezeichne mich an dieser Stelle jetzt mal als Profi. Nicht weil meine Bilder jetzt besser wären als die von (vielen) Amateurfotografen, sondern weil ich wenigstens zum Teil mein Geld mit dem Fotografieren verdiene.
Ich mache trotzdem TFP-Aufnahmen. Warum? Zum einen weil mein gewerbliches Aufnahmegebiet meistens in einem anderen Bereich liegt, als hübsche Mädels abzulichten, aber auch, weil ich nun einmal bereits beruflich über das nötige Equipement verfüge und mir die Fotografie letztendlich ja auch Spaß macht. Mir rollen sich die Fußnägel hoch, wenn ich Anfänger - äh, Verzeihung - Newcommer sehe, die 1-2 schlechte Shootings hatten und darauf hin nur noch Payshootings machen. Ja, klar! Aber das ist ein anderes Thema.
Würde ich jetzt ein Aktshooting als Dienstleistung anbieten, müsste ich auch rechnen:
• Wie lange dauert das Shooting? Bestimmt 2-3 Stunden, wenn etwas kreatives dabei rauskommen soll. Ah, richtig, plus die Vorbesprechung.
• Studiomiete. Ok, ich habe ein eigenes Studio, aber einkalkulieren muss ich das trotzdem.
• Visagist/in. Hallo. Profibereich. Natürlich Visagistin. Oops, die will auch Geld haben.
• Nachbearbeitung der Bilder. Eieiei, dauert wieder einen Moment.
• Datenlieferung der Bearbeiteten Bilder, Fine-Art-Prints. Was nehme ich da? Normproof DinA4 kostet 20,- EUR. Na, ist dann ja auch ein Proof. Andererseits sollten die Bilder dann ja auch größer sein. DinA3? DinA2?
Wenn ich dann sehe, dass Studios so etwas im Bereich von 160,- bis 300, - EUR anbieten...
Dann mache ich es ehrlich gesagt lieber auf TFP-Basis. Dann brauche ich mich nicht über den eigentlich zu geringen Verdienst zu ärgern und die "Models" motzen nicht über das Preis-Leistungsverhältnis rum.
Aber einen Tipp habe ich dann doch noch. Wenigstens bei mir kommt es vor, dass ich immer wieder Werbeaufnahmen mache. Wenn dann das Model passt kann man sich oft so einigen, dass ich "meine" Aufnahmen vom Model kostenlos bekomme und ich im Gegenzug manche der vom Model gewünschten Bilder (mit Gesicht, freizügig, etc.) nicht veröffentliche. Dann läuft das für mich auch unter TFP und alle sind glücklich. Und das wollen wir doch, ne?