Ich habe bislang geglaubt, dass SM-Praktiken im Allgemeinen auf Vertrauen basieren
Stimmt. Absolute Grundvoraussetzung.
hingebungs- und [...] liebevolle
Nun ja. Ich für meinen Teil würde bei BDSM immer zwischen INNEREM Verhältnis und ÄUßERER Erscheinungsform unterscheiden. Ersteres ist
immer geprägt von
Vertrauen und Einvernehmlichkeit genauso wie von einem gewissen
hingebungs- und liebevollem Miteinander. Man tut ja etwas für den jeweils Anderem, das dessen Lust und (in letzter Instanz auch) dessen Wohlbefinden dient. Und zwar sowohl der Devote für den Dominanten als auch umgekehrt und das unabhängig davon, ob es sich am Ende um eine Liebes- oder um eine reine Spielbeziehung ist. Es ist ein
Geben und Nehmen, wenn auch von unterschiedlichen Dingen. Es ergänzt sich. Und all das setzt
Mündigkeit bei allen Beteiligten voraus.
Das Ergebnis des Ganzen - also die konkreten Praktiken und alles was miteinander so getrieben wird - und wie es beim reinen Draufschauen von außen wirkt, ist eine ganz andere Geschichte. Das Spielbrett nach außen. Kann natürlich erschreckend wirken für die, die mit der Materie nichts anfangen können. Und
könnte alle möglichen Straftatbestände erfüllen, Nötigung, Körperverletzung, Vergewaltigung und Missbrauch sind da nur einige wenige in der langen Liste.
Könnte. Wenn dem das, was im INNEREN abläuft nicht entgegenstehen würde. Quasi das Innenleben der Spielfiguren.
Und genau da liegt der entscheidende Unterschied, womit auch die Grenze zu Sexualstraftaten geklärt sein dürfte.
Mir kommen Zweifel, angesichts einiger Worte, die ich zwischen den Zeilen mancher Profile und Kommentare lese.
Bei dem Satz schießen mir 2 Dinge durch den Kopf:
1.) Würde mich mal interessieren, wo du so etwas herausliest bzw. woran du es festmachst. Und in dem Zusammenhang stellt sich mir auch die frage, ob du nicht bissle (zu)viel meinst irgendwo zu lesen bzw. vielmehr
hereinzuinterpretieren. Möglicherweise auch in schierer Unwissenheit.
2.) Willkommen im Club. In manchen Fällen geht mir das ähnlich.
Dazu kann ich nur sagen: a) Sind dummerweise nicht alle Menschen mündig. b) Gibt es überall schwarze Schafe, also auch im BDSM-Bereich.
Um dazu vllt. noch ein paar Worte mehr zu verlieren... Man kann soviele Dinge im Leben auf eine gesunde oder auch auf eine ungesunde Weise leben. So auch BDSM.
Und natürlich gibt es auch hier - ebenso wie überall - Menschen, die egoistisch sind, nur auf ihre eigene Befriedigung aus, nicht um das Wohl des anderen besorgt und verantwortungslos. Und ebenso gibt es Menschen, die sich selbst psychischen Schaden zufügen. SSV (Selbstverletzendes Verhalten) geht eben mit einer Rasierklinge als Werkzeug genauso, wie auch indem man sich eines anderen Menschen dafür bedient und den zum Werkzeug macht. Schädlich ist dann beides gleichermaßen.
Allerdings hat das dann nichts mehr es hat nichts mehr mit den Grundsätzen und Grundvoraussetzungen von SM zu tun, es fehlt entweder die besagte Mündigkeit oder aber Einvernehmlichkeit und Vertrauen oder alles zusammen. Es gibt solche Fälle, das lässt sich sicher nicht komplett verleugnen. Ich persönlich möchte mich aber strikt davon distanzieren und eine ähnliche Haltung wirst du wohl bei so ziemlich jedem ernsthaften SMer finden.
Auf derlei plakative Begriffe wie Todesangst, Massenvergewaltigung, Folter und Krieg möchte ich gar nicht näher eingehen. Die haben im entsprechenden Szenario nun wirklich keinen Platz.