Im überfüllten Bus ....
steht einer hinter dir und reibt sich an deinem Körper. Es ist wirklich sehr eng, einen Schritt zurücktreten könnte der Kerl vermutlich faktisch nicht. Du spürst, dass der Kerl eine Latte hat. Du trägst ein hübsches, leichtes Sommerkleid. Willst ihm nicht spontan verübeln, dass dein Anblick ihn erregt, wie soll er das kontrollieren? Und doch hast du das Gefühl, er drückte sich nicht ganz unfreiwillig gegen deinen Po und bewegte sich. Er scheint die Schwankungen der Masse auszunutzen, wenn der Bus bremst oder um eine Kurve fährt. Oder doch nicht? Du würdest dich gerne woandershin stellen, aber der Bus ist wirklich vollgestopft bis zum Letzten. Du könntest aussteigen, das wäre das Einfachste, und auf den nächsten Bus in 20 Minuten warten, aber du hast es wirklich eilig, willst dir den Zeitverlust nicht leisten. Du könntet den Mann laut ansprechen und dir sein Tun verbieten, aber die Reaktion der Mitfahrenden scheint dir zu unkalkulierbar, was sollst du dem Kerl vorwerfen, dass er einen Steifen hat? ("Worauf die Schlampe so genau achtet!") Dass er dir zu nah steht? ("Uns allen ist zu eng, wir hätten auch gerne einen Sitzplatz, und es stinkt nach allen möglichen Körperausdünstungen ... !") Du könntest dich zu dem Mann umdrehen und ihn verächtlich, böse und streng ansehen, damit hast du ja eigentlich gute Erfahrungen. Nur geht das leider nicht, du trägst eine schwere Tasche, der Busfahrer fährt wie eine gesengte Sau, du musst dich festhalten, und zwar mit der linken Hand, eine andere Haltemöglichkeit in Reichweite ist nicht frei. Ob ein kurzer Blick über die Schulter reichte? Eindeutig genug wäre? Oder als Aufforderung zum Mehr missinterpretiert würde? Du weißt, es gibt Schlimmeres im Leben. Aber du fühlst dich tierisch unwohl. Und hilflos.Das mit der knackigen Ohrfeige und dem Knie in die Eier klingt so einfach. Ich kann durchaus körperlich kämpfen. Das Problem liegt oft woanders.