Unvorhergesehener Weise komme ich leider erst heute dazu, mich wieder zu melden.
Dafür haben mitlerweile 384 an der Umfrage teilgenommen. Allen ein Dank hierfür von meiner Seite.
Darauf, dass die Anzahl der Partner auch wesentlich vom Alter abhängen kann, hatte ich schon hingewiesen. Da dies auf alle Gruppen gleichermaßen zutrifft, ist es um die Gruppen miteinander zu vergleichen nicht wirklich relevant und dies ist mit der Umfrage ja beabsichtigt.
Interesannter, aber mit einer einfachen Umfrage nicht zu erfassen, wäre das Verhalten in verschiedenen Lebensabschnitten (wie hier schon von einigen angemerkt). Dies würde mehr Indizien für das Verhalten ergeben, ließe sich dann aber erst am Lebensende klären. Auch dieses Bild wäre aber unvollständig, würde es junge Leute außenvorlassen und Veränderungen der Gesellschaft wiederum zum Teil rausfiltern.
Schaut man sich an, wer abgestimmt hat, so ist die Grupper der nicht monogamen, die bisher nur einen Partner hatte am kleinsten mit 7 Stimmen und knapp 2% an der Gsamtanzahl, gefolgt von der Gruppe der absolut monogamen mit 18 Stimmen und knapp 5%.
Die Verteilung sieht derzeit wie folgt aus:
absolut monogam 18 5% Frauen 10 2% (5%) Männer 8 2% (4%)
seriell monogam 218 57% Frauen 117 30% (60%) Männer 101 26% (53%)
nicht monogam 148 38% Frauen 67 17% (35%) Männer 81 21% (43%)
Von der Lebenseinstellung her, ist somit die Gruppe der seriell monogamen die deutlich größte Gruppe.
Es haben fast gleich viele Frauen wie Männer abgestimmt (194 zu 190), wobei die Frauen mit 30% eine größere Tendenz zur seriellen Monogamie zu haben scheinen, als die Männer mit 26%. Betrachtet man dies geschlechtsspezifisch, ergeben sich hier für Frauen ein Anteil von 60% und für Männer ein Anteil von 53%.
Betrachtet man nun die Anzahl der Sexualpartner, so ergibt sich folgendes Bild:
Durchschnitt aller Teilnehmer 24,4
absolut monogame 1,0
seriell monogame 23,2 Frauen 24,7 Männer 21,9
nicht monogame 29,0 Frauen 28,8 Männer 29,1
Der Abstand der Anzahl der Partner zwischen seriell monogamen und nicht monogamen ist mit 6 konstant geblieben und immer noch relativ eng beieinander.
Allerdings hat sich der Durchschnitt insgesamt nach unten bewegt. Es haben wohl mehr Teilnehmer mit weniger Partnern abgestimmt als zu Beginn. Da die Gruppe der nicht monogamen unter 40% liegt, ist der Durchschnitt aller Teilnehmer mehr von den anderen Gruppen geprägt. Trozdem ist der Abstand der Gruppe der nicht monogamen vom Durchschnitt nicht so weit entfernt, wie mancher im Vorfelde vielleicht vermutet hatte.
Während bei den nicht Monogamen die Anzahl der Partner bezogen auf das Geschlecht im Durchschnitt relativ gleich verteilt ist (Abstand ist 0,3), liegen hier bei den seriell monogamen die Frauen gegenüber den Männern im Schnitt etwas höher (Abstand 2,8).
Da ich die tatsächlichen Zahlen nicht kenne, versuche ich einfach mal zu raten und nehme mal an, die Teilnehmer an der Umfrage sind zwischen 18 und 65 Jahre alt. Der Durchschnitt läge dann bei 41,5 Jahren. Ziehe ich die ersten 12 Lebensjahre davon ab, komme ich auf 29,5 Jahre. Dies würde bezogen auf den Durchschnitte der Sexualpartner aller Teilnehmer bedeuten, dass im Durchschnitt auf alle 1,2 Lebensjahre ein Sexualpartner kommen würde.
Wie schön Zahlen doch sein können
Wie im Eingangsbeitrag schon geschrieben, stammt der Begriff Monogamie ursprünglich von der lebenslangen sexuellen Beziehung zu einem Partner. Damit verbunden war auch die Vorstellung von einer entsprechenden Treue zu diesem Partner.
Die Umfrage bestätigt aber, dass dies heute kaum noch vorkommt und die serielle Monogamie, ebenso wie nicht monogames Verhalten keinen Hinweis auf Treue darstellen. Die Anzahl der Sexualpartner liegt nicht so weit auseinander, als das man hierüber Treue definieren könnte.
Auch die Anzahl der Partner in der nicht monogamen Gruppe sind nicht um so viel höher, dass man daraus eine geringere Treue herleiten könnte.
Von daher stellt sich die Frage, ob die intuitive Wertung monogam = treu nicht lange überholt ist und durch andere Kriterien bestimmt wird.
Die Anzahl der Partner kann hier ein Indiz sein, muß es aber nicht, da hierüber das Zustandekommen der Zahl auch nicht bekannt ist, ein Faktor, der wie viele schon geschrieben haben, auch mit von Bedeutung ist.
Viele haben gefragt, warum überhaupt so eine Umfrage.
Ich möchte das mit einer Gegenfrage beantworten.
Leben wir in einer Welt, die es nur in unserem Kopf gibt und real so gar nicht existiert?
Zahlen können da manchmal weiterhelfen.
LG
bits