Bei dem Punkt "Du darfst nicht alleine Sex haben" sind wir allerdings dabei. Wir ziehen unsere Lust auch daraus den Anderen zu beobachten, daher haben wir nie Sex in getrennten Räumen und schon gar nicht würde ich mich mit einem anderen Mann zum Sex alleine treffen noch würde das mein Mann mit einer anderen tun. Es gibt eben Dinge die gehören, bei aller Offenheit, uns und keinem Dritten.
Was heißt denn "Dinge gehören"? Alsob es da eine unsichtbare Grenze beim Swingen gibt, die nicht überschritten werden darf.
Für mich gibt es nur eine sichtbare Grenze: Die der Tür des Swingerclubs.
Alles, was innerhalb der vier Wände des Clubs passiert, bleibt auch im Club, ist meine Regel.
Ich sammle keine Telefonnummern. Ich erzähle nicht namentlich herum, mit wem ich es getrieben habe. Wenn ich hier von Cluberlebnissen erzähle, passe ich auf, dass keiner die Frau wiedererkennt, der nicht sowieso an dem Abend dort war. Wenn ich eine Frau, mit der ich im Club Sex hatte, auf der Straße treffe, spreche ich sie nicht an.
Genauso verfahre ich mit Paaren.
Der Swingerclub ist ein abgeschlossener Raum, wo man Sachen macht, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Meinetwegen kann jede Frau, mit der ich Sex habe, eine Ehebrecherin sein. Ich bin auf der Straße nicht Ankläger und Richter über sie.
Im Umkehrschluss öffne ich mich im Swingerclub, erzähle & tue Sachen, die ich außerhalb dieser vier Club-Wände nicht tun würde. Jegliche Spießigkeit, die Bezug auf die Außenwelt nimmt, passt mir nicht. Ich will keine Frau heiraten, mit der ich einmal fantastischen Sex im Club hatte. Ich kann einen fremden Mann zu seinem schönen Penis im Club beglückwünschen, würde dies aber in einer öffentlichen Toilette nie tun.
Der Swingerclub ist für mich wie eine eigene Welt. Eine Bunte, eine Schillerende.
Und meine schlechten Erfahrungen, die ich mit Paaren gemacht habe, basierten grundsätzlich auf der Spießigkeit der Paare. Auf der beschränkten Fantasie-Welt der Paare. Auf ihrer Arroganz und ihren Regel-Werken.
"PT ohne GV" mit einem Solomann sieht so aus:
Du unterhältest dich mit einem Paar. Alles total freundlich, alles total harmonisch.
Du gehst mit den Beiden auf die Matte, bist rücksichtsvoll, nimmst die Dame in die Mitte. Ihr Mann zieht sich zurück, will nur zuschauen. Okay, denkst du, wenn er das so möchte. Du verwöhnst seine Frau ausführlich, bis du als Mann selbst geil bist, dann stößt dich der Paarmann ruckartig weg und brüllt:
"Den Rest mache ich. Und Tschüss."
Ist das ein respektvoller Umgang im Club? Viele Paare werden jetzt im Stillen grinsen und leise flüstern:
Ja. Selbst Schuld wenn du keine Freundin hast und alleine in einen Club gegangen bist. Du hast für das Paar deinen Zweck eben erfüllt.
Ich habe keine Lust mehr auf solche Paare, auf diese Spielchen, auf diese Unsicherheit, darauf dass viele Paare nicht aus dem Knick kommen und sagen, was sie wirklich wollen und alles einfach laufen lassen. Das ist "Alles kann, nichts muss" in einer Fehlinterpretation.
Solofrauen sind in der Hinsicht leichter zu durchschauen. Vielleicht nicht so außergewöhnlich von der Konstellation her, aber für einen Single genauso fremde Haut wie die eines Paares.