Wie es bei uns zur "offenen Beziehung" kam
Wir haben mit anfang 30 zusammengefunden, beide hatten wir unsere Erfahrungen gemacht mit mehr oder weniger Eifersüchtigen Partnern in Monogamen Beziehungen.
Ich mußte sogar vor meinem damals noch Ehemann flüchten da er mich wie einen Besitz (auf unangenehme Weise ) behandelt hat. (Er war grundlos und krankhaft eifersüchtig.)
In unseren ersten Gesprächen war klar, wir wollten beide einerseits unsere Freiheit behalten, andererseits nicht mehr ohne den anderen sein. Wir haben keinen Gedanken daran verschwendet, was ist "Normal" oder "machen das auch andere so."
Es war schlicht die einzige Form des zusammenlebens welche wir uns für uns vorstellen konnten.
Aus dem nur "zusammen bleiben weil alles super passt" hat sich eine so tiefe und bedingungslose Liebe für einander entwickelt wie ich sie selten bei anderen mitbekomme. Und selbst, das eigentlich eher Flüchtige "Verliebt sein ineinander" ist immer noch da.(wobei das Thema "was ist Liebe?" garantiert auch von einigen bis zum exzess Diskutiert werden könnte)
Und die "Offenheit" in unserer Beziehung heisst ja nicht, daß man zwanghaft immer wieder nach Abwechslung hetzt. Aber man kann, sich bietende Möglichkeiten, ohne schlechtes Gewissen wahr nehmen und natürlich auch bei Verlangen nach Abwechslung, gezielt suchen.
In Abständen taucht gelegentlich das Thema auf ob wir uns für uns inzwischen eine andere Form des Zusammenlebens vorstellen könnten (Monogam) aber das wollen wir beide nicht. Die einzige Bedingung die wir aneinander haben, ist Ehrlichkeit.
Daß man in einer Beziehung (egal in welcher Form) einander Vertrauen können solte sehe ich als selbstverständlich, darum das nur so am Rande.
"Fremdgehen" wäre in unserem Fall, dem anderen zu verheimlichen
wenn was war. Wir empfinden es gegenseitig als Bereicherung einander das erlebte zu erzählen. Andere schauen Pornos, wir erzählen sie uns. (Sehr kommunikationsfördernd)
Eifersucht kennt er gar nicht, ich schon. Aber so lange ich bekomme was ich brauche und er mich nicht wegen wem anderes vernachlässigt habe ich keinen Grund dazu, werde ich wohl auch nie haben müssen.
Wir sind über 8 Jahre zusammen und inzwischen Verheiratet.
Und egal was wir so "nebenbei" machen, es gibt nichts schöneres
als dann wieder nur "uns" zu haben.
Warum wir dann nicht Monogam sind? Weil uns dann so manches
schöne Erlebnis (Gemeinsam oder einzeln) entgangen wäre.