Nacht der Masken-Ich war dort
Mein Partner und ich waren letztes Jahr im November auf der Verantstaltung "Nacht der Masken" auf einem Schloss in der Nähe von Bayreuth.
Wir hatten uns viel davon versprochen. Es klang alles herrlich aufregend und "Eyes wide shut" ist ein Film, von dem wir gerne manche Szenen selbst erleben würden. Wir besorgten uns also die nötigen Masken,.. mein Mann ein wunderschönes, mittelalterliches Kostüm und ich trug ein Cape im Sinne der "O" mit sehr wenig drunter. Wir waren sehr aufgeregt und angenehm nervös.
Vielleicht waren unsere Erwartungen zu hoch.. auch aufgrund des Eintrittspreises.. aber letztendlich war es nichts anderes als eine aufwändig gestaltete und etwas hochgezüchtete Swingerveranstaltung. Es sind nur Paare zugelassen, trotzdem waren auffällig viele einzelne Herren als Voyeure unterwegs. Wir hatten den Verdacht, dass sich manche eine Begleitung "erkauft" hatten und sich damit Zutritt verschafften. Auch manche Szenerien wirkten gestellt und ob wirklich alle Damen "gewerbefrei" tätig waren, wag ich zu bezweifeln. Sie waren aber vielleicht auch nötig, um den Anwesenden die Hemmungen zu nehmen.
Es begann alles sehr zögerlich.. die Paare saßen an runden 8er Tischen zum Essen, das sehr gut war, aber auch nicht übertrieben exklusiv. Zwischen den Gängen konnte man im Schloss umherschweifen und die anderen Paare begutachten. Vielleicht wäre es zu viert besser gewesen, aber zu zweit war es schwer, Kontakt zu finden und die meisten suchten auch gar keinen. Nach dem Essen verteilten sich die Paare auf die Räume.. die verschieden gestaltet waren. Es gab große Räume, wo sich Paare vor dem Kamin vergnügten.. es gab kleinere Zimmer, wo z.B. auf einem großen Bett sich Damen miteinander vergnügten.. sich Herren und Frauen dazugesellten und andere zuguckten und sich mit sich selbst beschäftigten. Es war schön, aber irgendwie wurden unsere Erwartungen nicht erfüllt. Natürlich lässt man sich anstecken.. es ist irgendwie prickelnd, aber vielleicht sollte man die Ankündigung auf diesen Abend etwas bescheidener gestalten. Es ist aufregend zu sehen, wie eine Frau an einem Gerüst festgebunden von zwei Männern "behandelt" wird. Aber wie schon erwähnt, es wirkte vieles wie ein Schauspiel, das den zahlenden Gästen geboten wurde. Viel "geswingt" wurde nach meinen Beobachtungen nicht.. und die Masken trugen nicht gerade zur Bequemlichkeit bei.. wurden auch von vielen bald nach dem Essen abgenommen. Es ist einfach mehr Show als Inhalt.
Insgesamt war es eine schöne, aufregende Erfahrung,aber die Nacht der Masken würde ich kein zweites Mal mehr besuchen, vielleicht mal die Nacht der Leidenschaften, wo der Eintrittspreis auch deutlich geringer ist und das Gesamte vielleicht weniger "gestelzt".
Ich hoffe, ihr konntet euch ein kleines Bild machen.
Gruß
Munter