Deswegen lieben wir die Menschen noch lange nicht mit denen wir Sex haben.
Selbst in den Dreierkonstellationen MMF gibt es viele verschiedene Nuancen. ONS, häufigere Date mit dem gleichem Mitspieler, Hausfreund, selbst eine polyamore Beziehung zwischen 2 Männern und einer Frau gehört dazu.
Ob nun jemand dazu bereit ist Liebe zuzulassen, muss doch immer von einer Person selber entschieden werden. Ebenso verhält es sich doch mit Küssen Ja - Nein, Analverkehr Ja - Nein, Dates nur privat, nur in Clubs, oder beides usw. Hier muss ein Paar klare Absprachen treffen.
Für mich stellt ein Dreier MMF nicht einen Ersatz zu meiner Beziehung dar, sondern eine Bereicherung. Da es sich für mich selber um mein Wohlbefinden dreht, gebe ich auch für meine Person die Regeln klar vor. Gleiches macht mein Mann für seine Person. So haben wir gemeinsame Regeln und gemeinsame Grenzen gefunden.
Der Mitspieler ist das Plus, nicht das Auch. Und darauf ausgerichtet habe ich meine Grenzen gezogen. Ich lasse mich ( auch wenn alle aufschreien das es dazu gehört ) nicht vom Mitspieler auf den Mund küssen und ich lasse mich nicht dominieren, während es ansonsten kaum Grenzen bei mir gibt. Ich trenne die Liebe und Sex völlig. Während der Mitspieler also an unserem Sexleben teilhaben kann und darf, hat er in meinem sonstigen Privatleben nichts zu suchen. Für einen Hausfreund gibt es bei mir = NO Way. Daraus ergibt sich auch, dass es keine Dates auf privater Schiene gibt. My Home is my Castle, hat für mich oberste Priorität.
Meinen Körper mag ich teilen, meine Liebe aber nicht.
Auch durften wir schon erfahren, dass ein Mitspieler mit dem wir wiederholt dateten, für meine Verhältnisse zuviele Gefühle einbrachte.
Ich fragte meinen Mann damals ob es ihm auch aufgefallen wäre. Antwort "Ja". Ich fragte dann was er davon hält, wie wir darauf reagieren sollten. Seine Reaktion "Für mich gibt es keinen Grund zu reagieren. Würde ich reagieren, zeigte ich Mißtrauen, dass aber habe ich nicht."
Bei einem unserer nächsten Besuche einer Swingerlocation trafen wir wieder auf den besagten Mitspieler. Ich erklärte ihm was mir aufgefallen ist. Er gab auch zu, das es zuträfe und er sich in mich verliebt hätte. Dann wandte er sich an meinen Mann, entschuldigte sich und erklärte meinem Mann das es ihm leid täte, er aber ja nichts für seine Gefühle könne und ob es nicht möglich wäre, das er sich mit mir auch alleine treffen könne.
Die Reaktion meines Mannes haute mich fast um, denn er erklärte ihm seelenruhig und mit einem Lächeln um die Lippen, das er wohl der falsche Ansprechpartner dafür wäre, dass seine Frau nicht ihm sondern sich selber gehöre und eine Entscheidung darüber ja wohl nicht bei ihm läge.
So wendete er sich an mich und fragte was ich davon halten und was ich dazu sagen würde. Meine Antwort darauf war, "Liebe ist das Eine, Sex das Andere. Lieben tue ich meinen Mann, Sex hatten wir bisher mit dir gemeinsam zu dritt. Bisher. aber in Zukunft nicht mehr".
So muss jeder nach seinem eigenem Befinden und für sich selber entscheiden, wo sind die Grenzen dessen was er/sie zu geben, aber auch hinzunehmen bereit ist.
Lady Business