Ich vermute,
dass es für die Männer - und so lesen sich ja auch etliche Beiträge - zu den "Kavalierspflichten" gehört, der Dame ein "Erfolgserlebnis" zu bereiten.
Mann befürchtet (wohl nicht zu Unrecht) eine gewisse Enttäuschung bei der Dame, wenn diese den Eindruck haben könnte, nicht für einen Höhepunkt des Partners "gut gewesen" zu sein.
Ich habe mich schon oft über die sehr unterschiedliche Haltung zu weiblichen und männlichen Höhepunkten gewundert. Frauen, die auf der einen Seite jedem gern erklären, dass Sex auch ohne Orgasmus ganz wundervoll und erfüllend sein kann, sind auf der anderen Seite fast schon fixiert darauf, dass der Mann effektvoll seine Säfte von sich gibt.
Wieso versteht eine Frau, die eigentlich selber wissen müsste, wie schön es auch ohne Höhepunkt sein kann, ganz und gar nicht, dass es auch für den Partner ganz wunderbar gewesen ist, auch wenn er aus den verschiedensten Gründen (Erschöpfung, Überreizung, Stress oder Sorgen und was weiß ich noch alles) nicht die Kurve zum Abflug gekriegt hat?
Ich bin der festen Überzeugung, dass - wenn denn Männer einen Höhepunkt vortäuschen - dies nur in den seltensten Fällen auf ein Egoproblem (Mann kann immer - auch kommen!) zurückzuführen ist. In den meisten Fällen ist es die Sorge, die Partnerin zu verletzen oder mindestens zu enttäuschen. Und das müsste nun wirklich nicht sein. Oder?
Gerade im Bett sollten wir uns nichts vormachen müssen, denke ich. Und deshalb finde ich es unmöglich, wenn eine Dame eine Show abzieht (verhindert übrigens auch Lerneffekte, nur mal so nebenbei) und genauso unpassend, dies als Mann zu tun.
Wenn mal nix kommt, sollte das niemanden aus der Bahn werfen.