Auf der Jagd nach dem G-Punkt
Jan saß Fingernägel kauend in seinem Büro und grübelte. Dieses für ihn ungewöhnliche Multitasking ließ in ihm einen wilden Entschluss reifen. Heute abend musste er endlich zum Ziel gelangen. Wenn es ihm neulich gelingen konnte, herauszufinden, wo sich in seinem Auto der Öleinfüllstutzen befindet, musste es einfach auch möglich sein, diesen ominösen G-Punkt zu finden, von dem er Kumpels schon so oft raunen hörte. Irgend etwas war ihm aus dem Musikunterricht in Erinnerung geblieben. Nannte der Lehrer damals das Ding am Anfang der Notenlinie nicht G-Schlüssel? Wenn es so war, konnte man damit Klangkörper zum lautstarken Erzittern unter Hinterlassung von Tönen aller Art bringen.
Nach Hause gekommen, war sein Klangkörper nicht da. Erst um 23.17 Uhr öffnete sich endlich die Wohnungstür. "Wo kommst du jetzt her, ich wollte doch den G-Punkt erjagen?"- "Ach Schatz, ich war mit meinen Freundinnen feiern und bin jetzt furchtbar müde, lass uns später mal suchen." Sprach´s und verschwand im Bad.
Und wenn sie nicht gestorben sind, so jagen sie noch heute. Ob er sich je einholen lassen wird, dieser vermaledeite G-Punkt? Oder schlimmer Verdacht, ist der gar nicht da, wo man ihn vermutet, sondern irgendwo im Gesicht? Warum sollte er sonst so heißen?