Ich halte das für ein Vorurteil aus der Stinowelt, wo allgemein Bi-Männer weniger toleriert werden werden als Bi Frauen.
dass sich der großteil der bi-männer noch hirnverbrannter, dümmer und niveauloser, notgeiler benimmt als heteros.
Stellt man diese zwei Aussagen gegenüber, kann wohl ein jeder für sich selbst seine Gedankenpferdchen in Sachen Toleranz, Vorurteil hin-und her galoppieren lassen.
Mir waren die Bi-Männer in meinem Leben auch lange vor BDSM immer wunderbare Liebhaber. Ihr sexueller Horizont, ihre Fantasie und ihr 'Talent', jenseits des Rein-Raus-Spiels und ihr Verständnis für Weiblichkeit, schienen mir immer ausgeprägter, als bei meinen Heteros.
Just das ist aber eben Unsinn: Wenn es mit einer Person "nur" in einer Richtung grandios "rutscht", warum dann noch weiter suchen? Das wäre nur dann der Fall, wenn man auch polygam veranlagt ist.
Dass bi sein (oder eben auch switcher sein) nicht zwangsläufig eine polygame Veranlagung mit sich bringt, das wird dann gerne mal übersehen.
Naja, je nachdem, wie ausgeprägt oder unerfüllt vielleicht das Bi-Sein und die 'andere' Seite beim Switch(er).
Erfahrungsgemäß pocht die Sehnsucht lauter, wenn sie nicht erfüllt ist und eher vergraben, verborgen in uns existiert.
Wenn das Bi nicht nur bloße Neugier ist, dann ist's meines Erachtens eine Illusion, 'rund' zu sein in einer eher vergittert monogamen Beziehung oder...man nimmt in Kauf, dass sie nicht von Dauer ist.
Ebenso mit der 'anderen' Seite im Switcher.
Ist nur und ausschließlich...die eine Seite der Neigung 'bedient' und gelebt, dann ist's nur ne Frage der Zeit, wann der Deckel platzt und die ganze verborgene Sehnsucht herausquillt und Ventil sucht.
Die Jungs, die mir gegenüber 'in die Knie' gingen, waren bis auf eine Ausnahme alle bi...und eben mehr oder weniger verborgen submissiv.
Dabei in festen Beziehungen zu Frauen, denen gegenüber sie dominant waren.
Für Männer ist's ne andere, schwerere Hürde, sich a) devot/submissiv zu outen und b) bi (und umgedreht).
Und ich denke, dass eben das zwischen diesen Männern und mir das magische Band war, das sie in die Knie gebracht hat.
Eben weil sie hier bekennen durften, offenbaren, was da so alles pocht und sehnt in ihnen und so unerfüllt ist und weil es nicht nur erkannt war oder toleriert, sondern ich mit Erregung und Freude aktiv war, die Gittertüren aufzumachen, die Kerlchen samt dem großen Sehnsuchtspaket an die Kette (oder Zügel) zu nehmen und den wilden, eingesperrten Tierchen nach Draußen verhalf, dahin, wo der Himmel so weit und blau ist und so unendlich. Unvergittert eben.