Wieder einmal ohne meine Vorredner gelesen zu haben (Sorry dafür):
Ich stelle hier eine These auf, die sehr trocken ist und womöglich (so sich überhaupt wer dafür interessiert) sehr umstritten werden kann:
Der Mensch muss für seine Psyche immer wieder Kontakt zu anderen Menschen haben. Die Psyche (oder charmanter: Seele) brauch Stimulation und Austausch, welche sie durch sozialen Kontakt bekommt. Deshalb suchen wir lieber die Gemeinschaft, statt allein zu sein.
Dann gibt es aber noch mehr, wie das Bedürfnis nach Gesellschaft: Es gibt das ungeheuer starke und unkontrollierbare Bedürfnis nach positivem Kontakt (jeglicher Art) zu einem ganz bestimmten Menschen. Ich nenne es hier Liebe. Dieses Bedürfnis entsteht aus meiner Sicht gegenüber dem Menschen, der all diese Charakterzüge und -eigenschaften hat, die man selbst an sich vermisst (aus welchen Gründen auch immer). Es entsteht deshalb, weil der Mensch nach (körperlicher wie aber auch) seelischer Gesundheit bzw. Vollkommenheit strebt und die geliebte Person genau dies alles hat, was man sich vermisst. Man braucht also den anderen Menschen, um selbst diese Vollkommenheit zu spüren. Diese kann man um so wundervoller spüren, je näher man dem geliebten Menschen ist.
Was man an sich vermisst, um jemand anderen zu liebe ist aber meist natürlich nicht nur eine Eigenschaft, die die/der Liebende konkret benennen kann, sondern es ist meist eine sehr komplexe und facettenreiche Fülle von Eigenschaften, denn sonst würden
uns ja in jede zweite Person verlieben, der wir begegnen.
Daher nun die These: Je seelisch unausgeglichener ein Mensch in welchem Bereich auch immer ist, desto stärker ist seine Liebe zu demjenigen, der präzise all dies mitbringt, was man selbst an sich vermisst.
Insofern ist die Antwort auf die Frage, ob wir unvollkommene Menschen überhaupt "vollkommene Liebe" empfinden können insofern beantwortet: Je stärker und vor allem reiner die Liebe, desto unvollkommener die Seele der/des Liebenden.
Und nun zerfetzt mich!